5 Fakten über den aktuellen Computerangriff, die Sie jetzt lesen sollten

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Die Nachrichten und Schlagzeilen sowie die Medienberichterstattung seit dem weltweiten Angriff auf abertausende Computer durch den Erpressungstrojaner "WannaCry" beschränken sich zu großen Teilen darauf, die Panik weiter anzuheizen und Unsicherheit zu verbreiten. Der Trojaner nimmt die Computer als Geisel, verschlüsselt die Festplatte und verlangt ein Lösegeld, damit der Computer wieder nutzbar wird.
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©fancycrave1 | Pixabay

Über mögliche Schutzmaßnahmen oder Rettungsversuche für den Notfall wird in den Medien hingegen sehr wenig berichtet. Darüber hinaus sind die redaktionellen Beiträge oft nur schwer verständlich, die lose zusammenhängenden Schlagworte hinterlassen beim Leser ein eher mulmiges, uninformiertes Gefühl, echte Aufklärung findet kaum statt. Das verkauft sich schlichtweg weniger gut. Daher legen wir heute nach, mit 5 verständlichen Fakten zum aktuellen Computerangriff:

1. So hat der Angriff stattgefunden

Die Art des eigentlichen Angriffs ist sehr langweilig, deswegen liest man darüber in den Medien recht wenig. Es war eine ganz normale Spam-Mail. Ein Betrugsversuch wie jeder andere auch, der darauf abzielt, den Leser dazu zu bewegen, etwas auf den Computer herunterzuladen. Nicht selten ist es eine Rechnung oder eine vermeintlich wichtige an die E-Mail angehängte Datei. Eine recht "alltägliche" Spam-Mail, wie wir sie jede Woche in unseren Spam-Warnungen vorstellen, ist auch in diesem weltweiten Fall die Waffe des Angriffs.

Der Trojaner vom Freitag war aber brandneu und alle Virenscanner dieser Welt kannten ihn bisher noch nicht, daher hat ein solcher neuer Trojaner einige Stunden, manchmal sogar ein paar Tage "Zeit", sich unbemerkt zu verbreiten. Denn ein Virenscanner kann nur nach Dingen Ausschau halten, der er "kennt". Daher ist das tägliche Update des Virenscanners so wichtig, damit er möglichst häufig mit neuen Informationen darüber versorgt wird, wonach er Ausschau halten soll.

Der aktuelle Fall zeigt wieder einmal: Sich auf den Virenscanner und andere Sicherheitsprogramme blind zu verlassen, das ist keine gute Strategie. Nachwievor ist es der Mensch an der Tastatur, der den Fehltritt begehen muss, damit ein solcher Computerangriff überhaupt erfolgreich stattfinden kann. Wir sind uns sicher: unseren Levato-Mitgliedern würde so etwas nicht passieren. Unsere Kurse und Ratgeber-Artikel schulen intensiv das aufmerksame Auge für solche Vorfälle.

2. Das kam nicht überraschend

Sicherheitslücke hin oder her, der Mensch ist also der Verursacher, denn ohne den berühmten falschen Klick auf einen Anhang oder einen Link ist auch der aktuelle Angriff nicht möglich. Doch es geht noch weiter: dieser falsche Klick ist nur der letzte Schritt in einer Reihe von Fehltritten, die der Mensch am Computer macht. Der Angriff von "WannaCry" kann grundsätzlich nur auf solchen Computern stattfinden, die ein altes Betriebssystem haben oder keine Updates erhalten haben. Das heißt im Klartext: Windows XP ist extrem gefährdet. Seit Jahren wird davor gewarnt, jetzt wird es wahr. Wer also seit Jahren weiterhin das uralte und unsichere Windows XP verwendet, darf sich eigentlich nicht wundern, wenn die Kriminellen diese weit offen stehenden Sicherheitslücken angreifen. Die Lösung ist auch hier ganz einfach, trotzdem führt sie nicht jeder Nutzer durch: Keine veralteten Windows-Versionen benutzen und immer alle verfügbaren Windows-Updates so schnell wie möglich installieren.

Die Sicherheitslücke, welche "WannaCry" ausnutzt, ist seit Monaten bekannt und Microsoft hat entsprechende Windows Updates bereits am Anfang 2017 bereitgestellt, um die Lücke zu schließen. Die Warnung wurde laut ausgesprochen, eine Lösung für das Problem ist sehr lange bekannt und für jeden öffentlich verfügbar. Trotzdem gibt es weltweit genügend Unachtsame, die ihre Computer durch Nachlässigkeit gefährden.

3. Die allermeisten Computer sind sicher

Wer ist eigentlich betroffen? In vielen Artikeln wird die Zahl weltweit betroffener Computer genannt. Es sollen über 200.000 an der Zahl sein. Doch weitere Infos erhält man selten. Man kann das Feld auch von hinten aufrollen und erst einmal beruhigen. Folgende Geräte sind NICHT betroffen, können schlichtweg durch den aktuellen Angriff NICHT beschädigt werden:
 
  • Alle Windows 10 Computer
  • Alle Apple Computer
  • Alle Linux Computer
  • Alle Smartphones
  • Alle Tablets
Wer auf seinem Computer alle Windows-Updates installiert hat, ist sicher und muss nichts befürchten. Wir zeigen in unserem Kurs "Sicherheit im Internet", wie Sie die Updates auf Ihrem Windows-Computer durchführen können. Wer hingegen einen Computer mit Windows XP nutzt, kann überhaupt gar keine Windows-Updates mehr erhalten und ist daher extrem gefährdet. Im aktuellen Fall hat Microsoft schnell reagiert und für den WannaCry-Angriff ein Sonder-Update heraus gebracht, welches sogar auf den alten Windows XP-Computern installiert werden kann. Warnen Sie jeden in Ihrem Bekanntenkreis! Wer Windows XP nutzt, muss unbedingt sofort dieses Update installieren:

Windows XP Update gegen WannaCry hier starten!

4. Vor allem Firmen sind betroffen

Es ist im Grunde genommen also sehr simpel, sich vor dem aktuellen Angriff zu schützen, indem man immer rechtzeitig die Windows-Updates installiert. Man muss sich fast fragen, wie es überhaupt zu dem aktuellen Ausmaß kommen konnte. Eine Erklärung ist die folgende: der derzeitige Angriff ist besonders gravierend in sogenannten "Netzwerken", also dort, wo viele Computer innerhalb einer Firma oder einer Institution miteinander verbunden sind.

Die Art der Verbindung in solchen Netzwerken ist eine andere Verbindung, als die alltägliche Verbindung zwischen Computern innerhalb des Internets. Diese Netzwerke sorgen in Behörden und Konzernen dafür, dass firmenintern (also abgeschottet und unabhängig vom Internet) Programme und Dateien genutzt werden können. Der neue Trojaner "WannaCry" hat die neuartige Fähigkeit, sich in solchen Netzwerken eigenständig auszubreiten, sobald auch nur ein einziger Computer von außen durch eine Spam-Mail infiziert wurde. Weil viele sehr große Firmen nicht rechtzeitig in ihre Computersicherheit investiert haben, funktionieren viele Firmennetzwerke weiterhin mit Windows XP oder Computern, die nicht durch Windows Updates auf den neusten Stand gebracht wurden.

Das wussten die Cyber-Kriminellen, die hinter "WannaCry" stecken, und haben gezielt solche Konzerne und Organisationen angegriffen: Unter anderem sind die Deutsche Bahn, verschiedene Britische Krankenhäuser, das Russische Innenministerium und der Autohersteller Renault betroffen. Private Computer sind bislang weitestgehend verschont geblieben.

5. Wunderheilmittel gegen alles

Das allgemeingültige, traumhafte Wunderheilmittel gegen alles Schlechte in der digitalen Welt heißt ganz einfach: Datensicherung. Egal ob defekter Computer, verlorenes Handy oder Cyberangriff auf dem Laptop - eine Datensicherung ist Allheilmittel gegen alle digitalen Unglücke. Bitte führen Sie mindestens monatlich, besser wöchentlich oder täglich eine Datensicherung durch. Unser Kurs zu diesem Thema erläutert Ihnen, wie Sie das Wundermittel der Datensicherung am besten einsetzen:

Hier geht es zum Kurs "Datensicherung"

Oft werden wir gefragt, ob ein Virus oder Trojaner nicht "mitgesichert" wird, wenn eine Datensicherung angelegt wird. Diese Befürchtung ist nicht maßgebend, denn ein Virus oder Trojaner ist immer nur solange gefährlich, bis der Virenscanner den Schädling kennt, bis der Virenscanner ein aktuelles Update erhalten hat und dadurch die richtige Waffe hat, um zurückzuschlagen. Sobald der Schädling nicht mehr "brandneu" ist, wird er vom Virenscanner rechtzeitig gefunden und gelöscht. Bis die Datensicherung nach einem Unglück wieder eingespielt worden ist, hat der Virenscanner dann bereits die neusten Updates erhalten und kann einen möglicherweise in der Datensicherung "mitgesicherten" Virus oder Trojaner unschädlich machen.

Fazit

Teure Sicherheitsprogramme, Virenscanner, Zusatz-Sicherheitspakete und andere kostenpflichtige Schutzprogramme haben im aktuellen Fall von "WannaCry" für die ersten Stunden und Tage keinen Schutz geboten. Daran sehen Sie, dass der Mensch selbst der wichtigste Sicherheitsfaktor am Computer ist und kein Schutzprogramm für absolute Sicherheit sorgen kann. So haben wir bisher auch von keinem unserer geschulten Levato-Mitglieder erfahren, dass es vom aktuellen Angriffe betroffen sei.


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