08.01.
Unsere Gebete wurden endlich erhört. Die Greencard kam heute an. Wie langsam kann die Post eigentlich noch arbeiten? Am 28.12. wurde der Brief per Luftpost und als wichtig und eilig aufgegeben. Per Luftpost!! Ob der Brief an einen Luftballon gehängt wurde? Heute morgen fuhren wir aber erst noch nach Banici um die Gasflaschen in dem grossen Tanklager füllen zu lassen. Auf dem Weg dorthin wieder Raser und Drängler und von Uwe der trockene Kommentar: Stau ist immer nur hinten blöd! Im Tanklager hatten wir Pech. Der junge Mann kam schon ganz lustlos aus seinem kleinen Büro. Auf unsere Frage ernteten wir nur ein entschiedenes “nein”. Es blieb uns nichts weiter übrig als zu dem zweiten Anbieter in einem Vorort von Dubrovnik zu fahren. Hier war, wie schon angekündigt alles kein Problem. Die Flasche wurde gefüllt. Beim Befüllen der Flasche ging trotz Adapter einiges daneben. Kein Arbeitsplatz für Raucher und auch kein Platz für Kunden, die rauchen. Sie würden sich schnell im Jenseits befinden. Das wäre noch das kleinere Problem, die riesige Explosion ein größeres. Wir bezahlten und fuhren weiter nach Dubrovnik/Gruz zum Fähranleger.

Hier gibt es Parkplätze en masse. Wahrscheinlich weil dieser Platz 1. Weit von der Altstadt und 2. Nicht ganz billig ist. Der Vorteil: er liegt nahe zu dem täglichen Markt im Stadtteil Gruz. Wir kauften dort Orangen und eine Flasche Olivenöl, die Uwe noch schnell ins Auto brachte, bevor wir uns auf den Weg in die Altstadt machten. Unterwegs sah Uwe noch einen kleinen Schuhmacherladen und ließ sich dort mehrere Löcher in seinen Gürtel stanzen. Er hat wahrscheinlich wieder etwas abgenommen. Der Weg vom Segelhafen zur Old Town ist sehr weit. Wir nahmen einige Strassen weiter ein Taxi. Heute war die Straduhn wenig besucht und wir nahmen uns die Zeit ein Apothekenmuseum in einer alten Klosteranlage anzusehen. Es soll die älteste Apotheke  Europas sein. Wir waren die einzigen Besucher und sahen die unterschiedlichen Mörser, Gefäße und Gewichte aus alter Zeit. Die handschriftlichen Bücher über Pflanzen. Liebevoll alles zusammen getragen. Monstranzen, Reliquien die in kunstvollen Behältnissen aufbewahrt werden. Ein Armknochen z.b. in einer Edelmetallnachbildung eines Armes oder die Knöchelchen eines Fingers - Uwe meinte zu diesem Gefäß, dass dies bestimmt der Stinkefinger sei. Genauso sah das auch aus. Im Innenhof dieser Anlage zwei Bäume übervoll mit Pampelmusen, eine rosafarbene Rose blühte noch an einem Rosenstock. Die Stille ringsum, die vielen verschiedenen wunderschönen Kapitelle oben an den Säulen, die den Innenhof säumten.

Das zweite Museum welches wir besuchten, erinnerte an die gefallenen Soldaten, die während der Belagerung und Verteidigung Dubrovniks ums Leben kamen. Serben und Montenegriner lagen vor der Stadt und nahmen sie unter Beschuss, doch Dubrovnik bewahrte sich Eigenständigkeit und Freiheit. In einem ausgelegten Buch habe ich mich auch verewigt. Nach dem Stadtbesuch und einer weiteren Taxifahrt zum Fährhafen entschlossen wir uns das Hinterland von Dubrovnik zu erkunden. Auf engen, sehr schmalen Strassen fuhren wir zuerst bergab, später bergauf. Links ging es steil Richtung Meer nach unten, rechts kaum Platz zum Ausweichen falls Gegenverkehr zu erwarten ist. Wir fuhren bis zur Plattform des Srd hoch über Dubrovnik. Hier endet die Cable Car nahe beim Gipfelkreuz. Das der Seilbahn angeschlossene Kaffee war geschlossen. Auf der anderen Seite des Berges fuhren wir talwärts, sahen zwei angepflockte Pferde die von einem Reiterhof stammten. Zwei Esel kamen bei einem anderen Grundstück zutraulich an die Grundstücksgrenze. Wir kamen an einem ganz besonderen Grundstück vorbei an welchem am Zaun Teddybären befestigt waren. Daneben lag haufenweise Müll. Ein privat geführtes Tierheim.

Und dann kurz darauf der erlösende Anruf: die Greencard ist da! Von den Freunden haben wir uns am Spätnachmittag verabschiedet. Es war ein tränenreicher Abschied - eine Einladung wieder zu kommen und die Fragen ob wir auch ganz bestimmt alles haben und nichts brauchen. Auf dem Standplatz in Slano bezahlten wir die Standgebühr, haben uns bedankt und es wurde uns Hilfe beim morgigen Ausparken zugesagt. Die Ausfahrt ist wirklich fast zu eng. Es kann sein, dass der Caravan mit Muskelkraft herausgeschoben werden muss. Jetzt bin ich gespannt darauf, ob ich in Montenegro und in Albanien die Möglichkeit habe, Reisebeschreibungen zu verschicken.
 

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