12.01.
Gestern war ich zu müde vom vielen schauen. Da habe ich wirklich vergessen zu erwähnen, dass wir in Shkoder noch ein Fotomuseum besichtigt haben. Fotografiegeschichte von den Anfängen bis zur Neuzeit und die letzte Künstlerin stellte auch Bilder in Kassel während der Dokumenta aus. Es waren nicht nur interessante Bilder zu sehen sondern auch Fotoapparate, die Gerätschaften zur Entwicklung von Bildern und auch ein Video über den Werdegang.

Heute morgen haben wir uns von dem Personal des Hotels Gardenland verabschiedet, ohne zu versäumen, Bilder vom geschmückten Hochzeitssaal zu machen. Den Weg bis Elbasan habe ich mühselig bei TomTom eingegeben. Der erste Strassenabschnitt war steinig, holprig und wirklich nur für langsames dahinschleichen geeignet, bis wir zur Hauptverkehrsstraße kamen. Immer Richtung Tirana. Der Taxifahrer hatte gestern schon bedenklich den Kopf geschüttelt, als Uwe anmerkte, dass wir nach Tirana wollen. Wie Recht er hatte auch eine abwertende Handbewegung  zu machen konnten wir erst ermessen, als wir zu den Vororten von Tirana kamen. Ein Verkehr zur Mittagszeit, als ob man sämtliche Autos des Landes  im Stadtgebiet versammelt hat. Wie froh wir waren dieses Chaos hinter uns zu lassen, kann man gar nicht beschreiben. Hier wird gedrängelt ohne Rücksicht auf Verluste - Vorfahrtsregeln oder Rücksicht…...davon habe ich nichts bemerkt. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst, besonders bei einem Kreis Verkehr. Und mit Wohnwagen hat man es dann doppelt schwer …..Spurabgrenzungen sind Strassenschmuck. Zeitweise war man sich nicht sicher ob es drei oder fünfspurig auf der Straße zuging. Ganz schön anstrengend für Uwe.

Danach brauchte er eine Pause und wir hielten an einer Tankstelle, der  ein kleines Kaffee mit einer “Kantine” angeschlossen war. Hier tranken wir Cappuccino und Schokolade. Der Cappuccino war so stark, dass er Tote aufgeweckt haben könnte. Den Ober fragten wir nach einem Campingplatz. Er sprach kaum Englisch aber eine Minute später hatte er einen ihm bekannten Gast gebeten uns zu helfen. Das nenne ich freundlichen Service. Auskunft: Campingplätze gibt es keine aber man kann bei jedem Hotel und bei jeder Tankstelle einen Standplatz kostenlos haben. Dann bat ich um eine Streckenführung nach Pogradec. Ich schob dem jungen Mann mein Smartphone hin und er öffnete Google Maps gab die Namen ein und zeigte uns die Strecke bis Pogradec einschliesslich Fahrtdauer. Von hier aus ist es dann nicht mehr weit bis Korce und dem Grenzübergang zu Griechenland Bilisht. Nach Librazhd brauchte Uwe eine Pause, es war auch Mittagszeit. Wir hielten bei einem Hotel an, das Restaurant hatte geöffnet. Wir waren wieder die einzigen Gäste und kamen in den Genuss zuvorkommend bedient zu werden. Das Hotel ist zwar neben der Strasse, also nicht sehr ruhig, aber es ist videoüberwacht und somit sicher.

Die Autobahn ist sehenswert und erlebenswert. Da gehen Fussgänger am Strassenrand, Hunde und andere Tiere können unbeschadet auf die Fahrbahn laufen. Will man eben schnell mal das Auto waschen, kein Problem - es sind genug Waschanlagen, die man direkt ohne Umwege nutzen kann. Einfach von der Fahrspur rechts abfahren bis zu der Waschanlage direkt daneben.oder man möchte schnell Obst und ähnliches einkaufen - auch kein Problem. Der Weg zum Ziel ist der gleiche.
Nachdem wir im Hotel gegessen hatten koppelte Uwe den Caravan ab und wir machten uns auf eine Erkundungstour in die Berge. Auf den Fotos sieht man leider nicht die steinigen, unebenen Wege die bergauf führen. Grandiose Aussicht, aber auch erschreckendes. So viel Plastikmüll habe ich noch nie auf einmal gesehen. Wenn Flüsse oder Bäche hier Hochwasser haben, überfluten sie grosse Ebenen. Beim Zurückgehen der Wassermassen bleiben die Plastiktüten, Flaschen, Dosen , Becher  in den Ästen der Bäume und Sträucher hängen. Die Äcker in den Ebenen sind brackig, sumpfig und stehen voll Wasser. Dazwischen sind zwangsweise Gräben zur Entwässerung angelegt. Trotzdem ist auf jedem Haus ein Wassertank sehr oft mit einer kleinen Solaranlage zu sehen. Zwischen ärmlichen, halbverfallenen Hütten stehen tolle Häuser. Sehr gepflegt mit schmiedeeisernen Zäunen und Toreinfahrten. Viele Häuser stehen auf offenen Kellerräumen, der Wohnraum darüber wird bewohnt. Bei sehr vielen Bauten wurde das Erdgeschoss fertig gestellt und ist bewohnt, während das Obergeschoss noch im Bau ist. Es gibt viele kleine Läden,in denen man alles bekommt was man braucht. Tankstellen haufenweise und auch Autowaschanlagen in grosser Anzahl. Nur grosse Supermärkte sucht man vergebens.
 

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