Hej,

ich hoffe, daß mein Geschriebenes nicht wieder verschwunden ist, wenn ich den Bericht weiter leite. Da man ja in einem Alter ist, wo man hin und wieder etwas vergißt, habe ich die letzten Tage in einem Dokument aufgeschrieben und mir ausgedruckt. Man nimmt ja sogar einen Drucker mit in den Urlaub.

Nachdem wir am Sonntag in Rättvik aufgewacht sind und es nur geregnet haben wir alles zusammengepackt und sind weiter gefahren. Es hat ja keinen Zweck auf einem Platz zu bleiben, wenn man doch nichts machen kann. Unsere Fahrt ging dann weiter über Östersund nach Strömsund. Es waren so ungefähr 400 km und natürlich hat es wieder geregnet, als wir unseren Wohnwagen aufstellen. Aber trotzdem sind wir dann mit dem Regenschirm bewaffnet in die Stadt gegangen und haben ein wenig eingekauft. Hier in Schweden kann man ja an Sonn- und Feiertagen meistens bis 20 Uhr einkaufen. Da ich keine so große Lust mehr hatte zu kochen, haben wir uns eine Pizza genehmigt.

Auf jeden Campinplatz bekommt man ja viele Broschüren von der Gegend und wir haben dann beschlossen, daß wir den 'vildmarksvägen' fahren wollen. Bernd in Tylösand hatte uns diesen Weg auf unserer Schwedenkarte eingezeichnet und gemeint, es würde sich lohnen . Und es hat sich gelohnt! Die Strecke ging von Strömsund über Geddede nach Vilhelmina. Es waren ungefähr 200 km mehr dieser Umweg nach Vilehlmina. Vorbei an Wildwasserflüssen und einer Landschaft, die man nicht beschreiben kann. Leider können wir ja mit unserem Wohnwagen nicht immer anhalten und auch nicht Wege fahren, die man mit Wohnmobilen fahren kann. Eine Strecke ist nur ab Anfang Juni bis Mitte Oktober befahrbar. In Steckenjokk waren wir dann auf einer Höhe von 876 m. Dort gibt es keine Bäume mehr und es lagen noch Reste von Schnee. Wir sind froh, daß wir diesen Umweg gemacht haben.

So gegen 15 Uhr waren wir dann in Vilhelmina und nachdem der Wohnwagen aufgestellt war ging es wieder in die Stadt. Wenn man so viel im Auto sitzt, dann braucht man anschließend unbedingt Bewegung. Und die Sehenswürdigkeiten von Vilhelmina waren die Holzkirche und die 'kyrkostad'. Kyrkostad bedeutet Kirchenstadt. Wenn die Leute früher an Sonn- und Feiertagen in die Stadt kamen, hatten sie die Möglichkeit, in den Häusern zu übernachten. Heute sind es Wohnungen und auch Geschäfte, in denen sie hauptsächlich Kunsthandwerk anbieten.

Am nächsten Morgen fuhren wir dann weiter nach Arvidsjaur. Nachdem das Auto wieder genug Diesel bekommen hatte, fuhren wir an diesem Tag bis Jokkmokk. Kurz vor Jokkmokk überquert man den nördlichen Polarkreis. Natürlich haben wir dort angehalten und fotografiert. Wenn man so den halben Tag als Beifahrer im Auto sitzt und nur Wald sieht, fäng man an, die Autos zu zählen, die einem entgegen kommen. Auf eine Strecke von 350 km kamen uns gerade 90 Autos entgegen. So wenig Verkehr wie hier möchte man hin und wieder mal bei uns haben. Passieren darf einem da aber unterwegs auch nichts. Bei strahlendem Sonnenschein haben wir unseren Wohnwagen auf dem Platz aufgestellt sind dann anschließend mit dem Fahrrad ins 3 km entfernte Jokkmokk gefahren. Es gibt ja in jedem 'samhälle' irgend etwas zu besichtigen. Natürlich schaue ich mir auch immer die Läden an, wo es auch 'lapptäcken' (Patchworkdecken) gibt. Dass ich mir ein paar Stoffreste kaufen mußte, nachdem ich festgestellt hatte, daß ich drei Mal so viel für das Geld bekam wie in Stuttgart, war klar. Sie hatten wunderschöne Stoffe in den Herbstfarben.

Mittwoch 15.Juni

Heute haben wir unser angestrebtes Ziel erreicht. Ich habe eben mal ausgerechnet, daß wir von Trelleborg bis Kiruna 2 240 km gefahren sind und das Auto hat ungefähr 300 l Diesel geschluckt. Und das von einem l-Preis von umgerechnet 1,55 €. Na ja, wir wollten diese Rundreise noch einmal machen und da darf man halt nicht erwarten, dass es eine preiswerte Reise wird.

Warum wir noch einmal nach Kiruna wollten, werde ich Euch in meinem nächsten Bericht schreiben. Ich hoffe, daß es mit dem Abschicken dieses Mal klappt.

Viel Spaß wünsche ich Euch bis zum nächsten Mal
Eure Ingrid

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