75 Jahre in gereimter Form


Der Traum meiner Eltern war etwas Eigenes - vorläufig gepachtet -
mit Platz für ein paar Tiere, darauf haben sie geachtet.
Von Kosten ging's nach Prosanken, dann nach Groß Tschochau -
ein Bauplatz, ein Plan und endlich bald ein Hausbau;
doch zuerst musste eine Stützmauer aus Steinen her,
und ein Brunnen, von Vater gegraben -15 m tief ungefähr.
Dabei wurde auch Mama nicht geschont.
Ein paar Jahre haben wir in Tschochau gewohnt.
Dann kam der Krieg, das Bauen wurde verboten,
damals dachten sie- vielleicht nur verschoben.



In "Tschoche" ging ich in den Kindergarten,
ab 1940 in die Schule. Meine Schwester hatte schon tägliche Fahrten
mit dem Zug nach Türmitz -der Bahnhof war nicht weit entfernt.
Im 1. Schuljahr habe ich das deutsche, im 2. das lateinische ABC gelernt.
Der nahe Bahnhof war praktisch, doch es sollte nicht lange so bleiben,
denn unsere Eltern wollten wieder umziehen mit uns beiden.
In Habrowan - 3 km weiter - gab's ein Haus mit Feld
vorläufig zu pachten. Für Geräte und Tiere brauchte man Geld.

In Habrowan habe ich sie genossen, meine Kindheit.

Ein Bach, ein Teich, Wiesen, Höfe und Scheunen - mit einem Satz :
Das ganze Dorf ein Kinder- und ein Abenteuer-Spielplatz.
Ich spielte mit Bertl, Gisela, Mariechen und Anneliese,
mit Puppen, Ball, Springseil und Kaulquappen auf der Wiese,
meistens mit Bertl; die hatte ein Puppenhaus.
Auch mit Jungens "Soldaten", am liebsten gingen wir raus.
Alle hörten auf Gert, er gab das Kommando.
Dann Radfahren mit Querstange, Kniewelle und Saldo
am Leiterwagen oder am Geländer bei Nachbarn am Bach.
Einmal gab's ne Platzwunde, sonst kaum "Weh und Ach".
Im Winter dann auf der Dorfstraße Schlitten fahren,
kein Streuwagen, kaum ein Auto, wir sahen keine Gefahren.
Die Zehen waren oft erfroren, das merkten wir erst später.
Wir hatten keine Stiefel, nur Schnürschuhe aus Leder.



Beim "Federschleißen" an Winterabenden mit Nachbarn
hatten wir Spaß; auch ohne Fernsehen waren wir nicht arm.
Im Haus gab's eine Katze, die lebte da schon lange.
Ein Zickl kam dazu - zunächst in die Küche - damit ihm nicht kalt und bange.
Bald bekam "Susi" Gesellschaft von "Schecke" der Kuh,
auch schnell kamen Kücken und Gänschen dazu.
Wir waren stolz: Gans "Lene" hat auf ihren Namen gehört.
Bei Anruf ist sie vom Dorfplatz zurückgekehrt.
Zum Glück erlebten wir nicht ihr Ende,
geschlachtet haben sie nach dem Krieg Fremde.
Manchmal war ich auch mit auf dem Feld,
arbeiten musste ich noch nicht, auch nicht fürs Taschengeld.
5 RM bekam ich im Monat, erst mit 10 Jahren,
denn da bin ich auch mit dem Zug zur Schule gefahren.

Ein halbes Jahr nur in die Mittelschule - die Zeit war kurz und mager,
denn eines Tages war unsere Schule in Türmitz ein Flüchtlingslager.
Aufstehen um 6 Uhr, der weite Weg zum Bahnhof war nicht schön.
Es war dunkel und kalt, wir konnten nur langsam gehn.
Oft gab es Fliegeralarm; ich lief dann zu unserer Tante,
den glühenden Himmel hat man gesehen, als Dresden brannte.
Auch in Aussig fielen Bomben - Ende April, an zwei Tagen -
Meine Schwester in Aussig, Vater unter Tage - ist alles gut ? Das waren die Fragen.
Sorgen, Arbeit und Probleme - für meine Eltern eine schwere Zeit.
Mama schuftete im Haus, im Stall; dann noch die Feldarbeit.
Das Haus, ein Garten, drei Felder mit Obstbäumen, eines am Hang;
sehr früh Feuer machen und Frühstück für uns- ihr Tag war lang.
Eimerweise Wasser holen am Dorfbrunnen für Haushalt und Vieh,
Dann noch Mithilfe beim Bauer, weil man sich manchmal Pferde lieh.

Oft musste sie warten. Vater arbeitete an 7 Tagen-3 Schichten im Schacht "Liese";
Kohle abgebaut, oft auf Knien. Die Grubenpferde sahen nie eine Wiese.
Damals noch Karbidlampen - die Unfallgefahr war groß.
Er war auch mal verschüttet - 2 Std. unter Kohle - nur mit Hilfe kam er los.
Wie haben sie das alles geschafft? Für mich ist das eine große Frage.
Und ich kann mich nicht erinnern an eine Klage.
Die Hausarbeit ganz ohne Maschinen. Der Abfall wurde auf den Mist getragen.
Ich erinnere mich sehr gut, nur manchmal muss ich meine ältere Schwester fragen.
In den Zimmern waren Dielen und im Winter die Eisblumen an den Scheiben.
Wenn ich fror, dann durfte ich bei Mama im Bett bleiben.
Abends musste Mama noch meine Schuhe und Kleider reinigen,
Manchmal musste ich auch mal helfen und mich mit meiner Schwester einigen.
Das war nicht einfach; sie wollte mich erziehen und rumkommandieren.
Oft wollte ich auch nicht alleine und schon früher ins Bett marschieren.

Nach dem Kriege hatten alle zuerst eines im Sinn:
Wo sind unsere Verwandte und Freunde hin ?
Was gibt es zu essen , wo werden wir wohnen ?
In Deutschland gab es damals vier Besatzungszonen.
Wir wurden aus unserem Dorfe vertrieben,
was wir besessen ist in der Heimat geblieben.
Am 2. Oktober 1946 war es so weit.
Zuerst nach Aussig-Schöbritz ins Lager für kurze Zeit.
Der " Transport " dann in einem Viehwaggon -
je 45 Leute auf Kisten und Säcken, wir fuhren davon.
Zum Abschied sangen alle : "Heimat , deine Sterne ....".
Was erwartet uns wohl in der Ferne ?

So " komfortabel " war's nicht bei allen.
Eine Cousine - ihr Mann war gefallen -
musste zu Fuß über die Grenze ; ihr Kind 1942 geboren
hat auf der Flucht sein Leben verloren.
Auch unsere Tante aus Türmitz, evakuiert in den ersten Tagen,
hatte zum Transport nur Rucksack und Kinderwagen.
Auch sie ist nach ein paar Wochen gestorben -
( an Hungertyphus ) - für ihre Jungens ( 14J u. 5 J ) waren das Sorgen.
Ihr Vater war noch nicht aus Gefangenschaft gekommen.
Eine Tante in Dresden hat sie dann aufgenommen.
Im Lager in Lerchenfeld waren von Mama auch zwei Brüder,
Gott sei Dank, sie kamen doch beide wieder.

Unser Vater war im Bergwerk eine gute Arbeitskraft,
deswegen hatte man uns erst später weggebracht.
Mit Freunden und Verwandten - sie mussten vor uns gehen -
gab es erst viele Jahre später ein erstes Wiedersehen.

Wohin ging die Reise ?
Zuerst nach Lauterbach / Hessen in die Turnhalle.
Dort eine Unmenge Leute, und "entlaust " wurden wir alle.
Dreistöckige Betten, eins neben dem andern,
zum Essen holen musste man weit wandern.
Nach ein paar Tagen ging's im Lastwagen weiter,
noch immer ohne Wohnung, es war gar nicht so heiter.
Vier Familien, die blieben in der Schule über Nacht.
Leute aus der Nachbarschaft hatten uns etwas Verpflegung gebracht.
Wir landeten in einem idyllischen Dorf in Hessen,
Im ersten Jahr hatten wir leider dort wenig zum Essen.
Es gab kaum Kartoffeln und auch sonst nichts zu kaufen.
Bis nach Alsfeld mussten wir 8 km durch Wälder laufen.



So lag es nah - nach 1 ½ Jahren Schulsperre in der Tschechei -
ich kam wieder in die Volksschule; damals war's mir einerlei.
Neue Freunde fanden sich schnell, und der Lehrer war streng und gut.
Er machte mit uns oft Späße und macht' uns wieder Mut.
Er brachte uns bei was wichtig im Leben.
Wir haben mit Freude und Eifer unser Bestes gegeben.
In einem Klassenraum Kinder von 6 bis 15 Jahren,
Doch die Lehrer waren tüchtig und sehr erfahren.
Wir mussten Aufsätze schreiben und rechnen im Stillen.
Es gab keine Bücher, kaum Papier und viel später den Füller zum Füllen.
Vorerst aber Schiefertafel mit Griffel und Schwamm,
meiner war geliehen, vom Nachbar nebenan.
Das Schönschreiben, das kam erst viel später,
es war nicht einfach - viel Gekleckse mit billiger Feder.

Wir hatten keinen Sport und gingen nicht zum Schwimmen.
Sonntags zogen wir durch den Wald - wir liebten das Singen.
Ob alte Volkslieder oder die neuesten Schlager -
so lernten wir auch tanzen, ich, meine Schwester und auch mein Schwager.
Nur auf Bezugschein die Schuhe und die Klamotten - keine Wolle -.
Erst viel später strickte meine Schwester und nähte Kleider, ganz tolle.
Es gab kein Obst, keine Schokolade, kaum Kuchen,
nur Brennnesseln für Spinat und Pilze konnten wir suchen.
Im Herbst die Hagebutten, im Sommer die Beeren,
die Kartoffelnachlese und das lesen von Getreideähren.
Bei Bucheckern da gab es oft kalte Finger:
Der Ertrag war mal gut, und mal auch geringer.

Für unsere Mütter war das damals schon hart.
Sie halfen beim Bauern fürs Brot, und haben es aufgespart.
Selbst lieber gehungert, um es ihren Kindern zu geben.
Wir freuten uns über Mus- und Sirupbrot - so war das eben.
Von Wurst haben wir nur geträumt und manche Freunde beneidet;
die wussten das nicht - und wir waren auch noch zart besaitet.
Wir aßen - trotz Hunger - lieber trockene Schnitten,
als um ein Ei oder ein Wurstbrot zu bitten.
Einmal gab es Zuteilung auf Lebensmittelkarten von Fisch in Romrod.
Salzhering - wir haben ihn im Bach gewaschen, und aßen ihn ohne Brot.
Mit Liss tauschte ich manchmal die Schnitten.
Sie waren 5 Kinder, Vater gefallen; die haben noch mehr gelitten.

Für die Hausbesitzer war es schwierig - wenn man sich in ihre Lage versetzt.
Wir waren Flüchtlinge, die ihre Zimmer besetzt.
Das Misstrauen war groß: Sind sie ehrlich ? Wo sind sie hergekommen ?
Trotzdem wurden wir alle freundlich aufgenommen.
Das Zimmer war klein - 14 qm für 4 Personen.
Ein Bett, ein Tisch, ein kl. Kanonenofen; so mussten wir lange wohnen.
Nicht Dusche, nicht Wanne, nicht mal ein Trog zum Waschen;
im Hof ein Plumpsklo, das drängte zum schnellen Verlassen.
Es war sehr kalt und dunkel und nur Zeitungspapier zu benutzen.
und außerdem gab es auch viel zu putzen.
Geschirrspülen, das wollt ich nicht so gerne machen,
mir war lieber mit andern Kindern spielen und lachen.
.
Schlittschuhe, Rodel und Skier - auch ein Akkordeon - das war unser Traum,
doch wir wussten er erfüllte sich nicht oder kaum.
Ein Fahrrad musste ich mit meiner Schwester teilen.
In dieser Zeit könnte ich noch lange verweilen.

Meine Schwester fuhr bald nach Alsfeld in eine Fabrik für Kleider,
ihr Mann arbeitete da etwas weiter.
Vater war einige Jahre im Sägewerk in Alsfeld,
später in einer Verzinkerei. Es war Schwerstarbeit für wenig Geld.
Im Rucksack hat er die Bretter getragen,
und mit dem Schwiegersohn Regale gezimmert, um etwas zu haben,
um die wenigen Möbel zu ergänzen,
es waren einfache Betten und Schränke, das " Hobby " hatte Grenzen.

Im neuen Jahrzehnt ging es langsam bergauf,
die DM war da, die Lebensmittelkarten gab man auf.
Die " wilden 50 ziger "- so ist das Bild,
wir auf dem Dorf, wir waren nicht so wild.
3x im Jahr zum Tanzen, sehr selten in die Kneipen -
manchmal ein Film, sonst gab's zum Vergnügen kaum Möglichkeiten.
Eine Musikbox war das Neueste, immer die gleichen Platten :
" Die Caprifischer "und " Im Hafen von Adano ", es waren die, die wir hatten.
Es gab Walzer, Tango, Polka - Boogy war uns noch nicht bekannt.
Und den " New Look "- die Röcke, sie wurden länger - den fanden wir elegant.
Die Zöpfe, die war ich mit 16 Jahren endlich los, dann die heiße Dauerwelle !
1x im Jahr lies man diese machen, und es ging nicht auf die Schnelle.

Nach der Schule - mit 15 Jahren - wurde das Leben ernst.
Keine Lehrstellen ! "Geh in den Haushalt, damit du was lernst ".
Ich kam zu einem Arzt - mit dem Versprechen - ich war froh -
mich später in der Praxis zu beschäftigen. Das Zeugnis war gut sowieso.
Viel Neues habe ich gelernt, doch es fiel mir auch schwer -
Zuhause die Freunde und die " Spinnstubb " vermisste ich sehr.
Geld wollte ich auch mehr verdienen.; 25 DM waren zu wenig in 30 Tagen.
Ich bewarb mich beim Forstamt. Und was soll ich sagen :
Die Bäumchen die ich damals pflanzte, die find ich nicht mehr,
sie sind jetzt ein Wald, und das freut mich sehr.
Damals der weite Weg, den ganzen Tag bücken - das gab Muskelkater !
Im Winter waren wir arbeitslos, auch meine Schwester und auch mein Vater.
Als Flüchtlingsmädchen war ich für meine Jugendliebe zu arm.
Ein Leben zwischen Stall, Küche, Feld, Fichten und Farn!

Die Familie hatte sich vergrößert, meine Nichte wurde geboren.
Schwester und Schwager zogen nach Frankfurt, haben wieder Freunde verloren.
Meine Eltern zogen nach Bad Vilbel in ihre Nähe.
Mein Vater bekam wieder Arbeit; doch wie ich das sehe:
Der Verdienst war gering, trotz vieler Stunden.
Alle haben sich fürs " Wirtschaftswunder" geschunden.
Mit 18 einen Beruf zu erlernen, das fiel mir nicht schwer -
am liebsten den einer Säuglingsschwester.
So mit Häubchen am Kopfe viel Gutes zu tun;
ich ging zum Arbeitsamt und hörte mich um.
Die Erwartung in Frankfurt war groß bei uns allen.
Das "Mutterhaus "- wie ein Kloster - hat uns nicht so gefallen.



Wir kamen nach Giessen - 5 Lernschwestern in ein Zimmer.
Es war oft sehr lustig. Fürs Examen gelernt wurde nicht immer.
Tagsüber wurden wir ganz schön rangenommen,
und 1953 sind wir nach Bad Hersfeld gekommen.
Wie es weiter ging ? In Bad Hersfeld lernte ich dann
neue Freunde kennen, bald auch Heinz, meinen späteren Mann.
Nachmittags und abends Unterricht - weiterhin zu viert wohnen -
dann am Tag oder nachts gearbeitet auf den Stationen.
6 Wochen Nachtwache an einem Stück, mit einen Pfleger auf 2. Stat. Chirurgie.
70 Patienten, davon 15 Kinder- Unfälle - ich dachte :Ich schaffe das nie.
Einen Intensivraum mit vielen Apparaten
den gab's nicht. Das Personal musste sie bringen, diese Taten !

1954, bald volljährig! Examen! Wechsel von Station in den OP.-
Beim Tanz in der Kulturhalle trat „ER“-
nicht auf den Fuß sondern in mein Leben. Vermittler?
Herbert und Liesel. Dann 5 Jahre zusammen ohne Bleibe.
Kein Auto, kein Telefon, keine Mattscheibe.
Keine Haustür zum Knutschen. Treffen in der Kneipe.
Heinz hat bezahlt, die Gläser wurden leer bis zur Neige.

Zigaretten Rauchen war ganz toll. Auch mit Kolleginnen.
Zum Stress abbauen. Irgendwann wollte ich beginnen.
Es wurde verheimlicht, ich hatte ein schlechtes Gewissen.
Die „Schwiegereltern“ (in spe) durften es nicht wissen!
Flüchtling und arme Krankenschwester und Rauchen!
Sowas konnten sie sicher nicht gebrauchen.
Und dann: zwar Christ, doch katholisch!
Ich wurde –obwohl Heinz tolerant- evangelisch, logisch.

Die Knottengasse Nr. 12 gibt es nicht mehr, seit 1954 ging ich da ein und aus, oft zum Essen,
wie Huhn und Hase schmeckten habe ich vergessen.
Wir spielten abends mit Papa „Mensch ärgere Dich nicht“,
Mühle, Dame, Halma, Mau-Mau, Fernseher gab es nicht.

Nach dem Examen : 80 DM, RK-Brosche und Streifen an den Hauben !
Wichtig für uns das Ausgehen, und es musste nun keiner erst erlauben.
Einige kamen in den OP = Mehrarbeit; doch wir waren stolz und froh -
zusätzliche Bereitschaft in der Nacht freute uns ebenso.
Aber Besuche von Freunden, auch Verlobten im Zimmer ?
Zu unserem Bedauern, auch am Tage - nie und nimmer.
Internistisch-chirurgisch-gynäkologisch gearbeitet : Jahre sieben.
Nach der Hochzeit 1959- in der HNO-OP bin ich noch 27 Jahre geblieben.

1954 Fußballweltmeisterschaft in einer Kneipe am Edersee.
Für´s Fernsehen 3 DM Verzehr, für Mädchen zu teuer. Ohje!

Abends gab es manchmal Eierbier, eine Flasche für vier Personen,
nach unserer Hochzeit durften wir bei Schwiegereltern im Wohnzimmer wohnen.
Ich glaube Papa mochte mich sehr, nur leider er hörte sehr schwer.
Und Mutti? Mal so und mal so, öfters hat es nicht geklappt.
Ging es nicht nach ihrer Vorstellung, war sie eingeschnappt.
Angenommen fühlte ich mich auch von den Verwandten,
Freunde waren uns wichtig, auch die Bekannten.

Die Jahre vergingen schnell - die Zeit war meistens schön.
Wir waren befreundet, es fiel schwer auseinander zu gehn.
Bei unsrer Hochzeit konnte meine Mutter leider nicht mehr dabei sein.
Vater heiratete wieder und zog zu seiner 2ten Frau. Wir verloren unser Daheim.

Hochzeitsreise mit Freunden an die Riviera, Umzug des KKH und für mich Wechsel zu HNO,
der Chef war nett, die Kollegen auch. Ich war sehr froh.

Die langen Dienstjahre habe ich überwiegend in bester
Erinnerung. Flott, fröhlich, wendig (auch im Kopf), eben Schwester.
Manchmal auch schwer, traurig, tragisch, es ging rund.
Für Patienten, Angehörige und sich selbst. Seelsorger und
Psychologe, Handlanger, Zimmermädchen, Transporteur,
Mutterersatz, Putzfrau, Kellnerin, Pflegerin und Friseur.



Hausbau. Zuerst der Bausparvertrag.
Dann das Planen, dann der Architekt. Das ging nicht an einem Tag.
Berhördenkram und Wege wurden von Papa erledigt.
Der Architekt saß bei ihm im Büro, er hat wohl täglich gepredigt.
Anträge, Ausschreibungen, Genehmigungen und so weiter.
Dann kamen die Auflagen. Leider
Ein weiter Weg bis zum ersten Spatenstich.
Wir konnten es nicht erwarten, besonders ich.
Wohnen im eigenen Heim, es klang verrückt.
Für Weihnachten habe ich mit Liebe eine Decke gestickt.
Doch vorerst gab´s nur Steine gegen Bares,
vieles, auch Backsteine, vor allem Geld, war noch Rares.

Vater ist eingesprungen, es reichte gerade mal für den Balkon,
dann gab´s gespartes Geld, auch Kredit von
BHW und Landesbaudarlehen, davon habe ich noch
1978 abbezahlt, dazu kamen noch 40 Tausend, doch
Die Haben-Zinsen waren zum Glück langfristig höher,
nach vielen Problemen und Warten kam doch das Richtfest näher.
Nur zwei Maurer haben hier Backstein auf Backstein gelegt,
später habe ich nach dem Dienst alle Zimmer gefegt.



Eines Tages lief Wasser die Treppe runter, kam mir entgegen,
in allen Zimmern (neuer Linoleumfußboden!) stand Wasser!
Eine Quetschverbindung oben in der Küche, Haupthahn auf. Wer??
Wer hat es vergessen? Wir sind nochmal davongekommen.
Es hieß heizen Tag und Nacht, wir hatten Mieter, deren Kind wollte bald auf die Welt kommen.

1961 endlich war es so weit, das Schlafzimmer wurde aufgestellt.
Wir waren glücklich, „was kostet die Welt?“



In den 60ger Jahren, es gab alles, wir mussten sparen.
Nichts auf Raten kaufen, und so sind wir am besten gefahren.



Urlaubsreisen und Partys, wenn auch bescheiden,
gezeltet mit Freunden , wir waren zu beneiden.
Südtirol, Italien und Kärnten waren unsere Ziele,
Tulpen in Holland, Schlösser in Bayern, Wälder und Seen gar viele.



Später ohne Zelt, mit dem Auto, die Schwiegereltern mit dabei,
so ein bis zwei Wochen, manchmal waren es drei.
Fast immer ein anderer Pass über die Alpen,
es gibt davon viele Dias und Filme und Fotoalben.
Einfach knipsen - nein - mein Mann war "Experte",
Hoffentlich sind diese Fotos auch später noch Werte.
Auch das Filmen haben wir ausprobiert,
Ich habe gerahmt, geklebt und sortiert.



Mit meiner Garderobe war ich halbwegs " In ",
in der Verwandtschaft gab's eine gute Schneiderin.
Perlonstrümpfe - die Naht musste sitzen.
Schuhe mit " hohen Hacken "- schwarz, weiß und rot musste man besitzen.
Kostüme für Sommer und Winter, die Röcke mal eng und mal weit,
der Bikini wurde Mode- unterm Nabel nur zwei fingerbreit.
Neben dem Bauen mussten wir unseren Haushalt zusammentragen.
Ein Musikschrank war wichtig, viel später Fernseher und ein gebrauchter Wagen.



1970 war ein besonderes Jahr. Ja!
Denn unsere Michaela war endlich da.
Ja, die Jahre vergingen sehr schnell. Gern
wollten wir ein Kind, einen Erben. Doch das war noch fern.
11 Jahre kein Kinder, ich hatte mich fast damit abgefunden,
dann 9 Monate weiteres Hoffen und Bangen und drei Wochen zu früh entbunden.
11 Jahre nach der Hochzeit – die Freude war groß-
wir bekamen eine Tochter, das war ganz famos.
Eigentlich wollte sie schon 8 Wochen früher kommen.
Damals gab es kein Ultraschall! Wir hätten auch einen Michael genommen.
Man sagt: Hauptsache gesund. Sie wog gute 5 Pfund.
Für echte Sorgen gab es Gott sei Dank keinen Grund.
Das Wetter war gut. Wunderbar: im Mai Geburtstag.
Am folgenden Sonntag mein erster Muttertag.
Die Bergmannskapelle spielte im KKH-Garten.
Ich war sehr glücklich! Ich muss nicht mehr warten!
49 cm und 2650g. Wie eine Puppe. Aber keinen Durst.
Nach 2 Jahren 89cm und 12,5 kg. Doch sie wollte kein Brot, nur Wurst.
Mit 8 Monaten fing sie langsam an zu Sprechen „Bot Mama felber essen“,
diese Worte und Sätze kann man nicht vergessen.
Das Mäulchen plapperte sehr früh sehr gut,
nur: zum Laufen fehlte ihr 1 ½ Jahre der Mut.



Mit 2 ½ Jahren kam sie in den Kindergarten.
Die Plätze waren knapp, wir mussten warten.
Heinz hat sie mittags, später auch morgens hingebracht,
denn ich hatte nach 3 Monaten wieder Dienst im KKH gemacht.
Opa holte sie ab und ging mit ihr spazieren, erklärte ihr Bäume.
Im Haus zwei Wohnungen, sie benutzte alle Räume.
Spielsachen aufräumen? Ruck Zuck war sie bei Oma unten!
War die müde, hat sie im Wohnzimmer (Opa) einen Freund zum Spielen gefunden.
Sonntags gab es früher gute Anziehsachen.
Heute noch die Klage:“Ich durfte mich nie schmutzig machen!“
Denn sonntags ging Heinz mir ihr spazieren.
Einmal hatte sie gestopfte Strumpfhosen an (sie rutsche oft auf allen Vieren).
Oma meinte, das wäre ihr peinlich.
In manchen Dingen war man damals schon kleinlich!
Ich habe damals auch Kinderhosen gekürzt und geändert
und sie wurden von mir auch später zweimal verlängert.
Ihre damalige Freundin wohnte gegenüber.
Das war praktisch. Sie war in der Nähe, es war mir lieber.
Ab 1972 machten wir weiter unsere Urlaubsfahrten.
Im wieder Jesolo und Terlan (mit Schwimmbad im Garten).
Am Chiemsee, am Wörtersee, in Holland.
Nach Düsseldorf zu Wilma, denn Vater fand
da eine neue Heimat und Familie: Frau, Stiefkinder und Enkelin Ursula.
Sie kamen auch zu uns, wir waren öfters da.
Auch Schwester, Schwager, Nichte kamen oft und ich denke auch gern.
Meine Freundin Bertl in Leipzig, das war damals fern!
Michaela ist unter Erwachsenen groß geworden.
Ich denke sie war glücklich und fröhlich, wir alle ohne Sorgen.
Seit 1970 war es mit unseren Festen und Feiern vorbei.
Das war mir so ziemlich egal und einerlei.
Auch für unsere Feten in der Wohnung das Aus,
denn Opa und Oma wohnten seit 71/72 im Haus.

Wir waren endlich eine Familie und haben in die Zukunft geschaut.
Die Wohnung war zu klein, unser Wunsch: es wird der Boden ausgebaut.
Ein Bausparvertag (übriges Geld hatten wir keins),
Mutti und Papa sind mit 30TSD eingesprungen, schenkten es Heinz.
1977 der Umbau, brachte viel Arbeit und noch mehr Dreck.
Zuerst wurde das Dach abgedeckt, die Balken mussten weg.
Noch ein Stück hochgemauert. Neuer Dachstuhl vom Zimmermann
und wieder gedeckt. Kein Regen, Gott sei Dank, denn dann
hätte es ein Problem gegeben. Auch dem Architekt fiel ein Stein vom Herzen.
Heinz klagte schon länger über Brustschmerzen.
Er ging zu Arzt, nahm seine Tabletten, eine Kur.
Und wollte nicht ins HKZ oder KKH, er dachte an die Firma (nicht nur).
Bei einer Firma, fast das ganze Leben,
er hat immer sein Bestes gegeben.
Die Treppen runter kam Pfingstsamstag der Dreck.
Am Haus ein Gerüst, die Dachbalken noch nicht weg.
Oben Handwerker, in der Wohnung auch. Alle Berufe (ungefähr),
Dachdecker, Maurer, Zimmermann, Installateur.
Elektriker, Fliesenleger, Polsterer für Teppichboden,
Fachleute für Trennwände, Schreiner. Den Garten roden-
das hat Oma gemacht, 71 Jahre war sie!
Wochenlang Maler und Tapezierer, das war viel Müh!
In den Herbstferien waren wir nochmal im verregneten Kärnten.
Zuhause war noch viel zu tun. Auch Äpfel ernten.
Das Haus war umgebaut,
man dachte, dass man in eine schönere Zukunft schaut.
Aber das Schicksal hatte es anders vorgesehen.
Viel zu früh musste unser Sohn, Vater und Ehemann gehen!

1977 –viel zu früh gehen-
Hoffnung? Das Schicksal hat es anders gesehen.
Fragen: Warum so früh? Warum er? Warum wir?
Warum nicht früher ins Krankenhaus (nicht im Urlaub sondern hier)
Und dann wie? Wie sage ich es Michaela und Mutti und Papa?
Was muss ich tun? Das Leben geht weiter, die Pflicht, ja.
Schmerz, Trauer, Trösten, Zeit zum Weinen? Wie wird das nun?
Zwei Tage Urlaub, was muss ich Morgen alles zuerst tun?
Mit Verwandten telefonieren, die Firma benachrichtigen, mit dem Pfarrer sprechen.
Michaela hatte Fragen. Ein Spaziergang, um mit ihr zu sprechen.
Walter, der Mann seiner Cousine, nahm frei;
ich konnte kein Auto fahren, der Wege waren es allerlei.
Die Düsseldorfer kamen über Nacht,
Michaela habe ich abends in mein Bett gebracht.
Sie musste weiter in die Schule, hatte Hausaufgaben.
Mutti hat ihr zu Essen gemacht. Das muss ich sagen:
Als Mutter sicher noch mehr betroffen, doch sie hatte Kraft.
Das Leben ging weiter, sie hat noch viel geschafft.
Zum Trauern und Weinen hatte ich erst abends Zeit.
Wie hat Michaela das erlebt? Für sie hatte ich kaum Zeit.
„Mama, wir kommen doch durch?“, diese Gedanken und Fragen,
diese Ängste! Sie war erst sieben Jahre. Was sagen?
Ja, was? Rede ich von Schlaf, von Himmel? Sie hatte Träume:
„Papa hat nur geschlafen“. Gebet am offenen Sarg. Diese Räume
waren nicht gut für eine Kinderseele. Richtig entscheiden?
In diesen Fällen, mit vielen Fragen. Fehler lassen sich nicht immer vermeiden.
Am Beerdigungstag hat meine Freundin Liesel Michaela genommen
(es war Lullusfest) und ist mit ihr zum Markt gegangen.
Das Auto –noch auf der Straße- hat Herbert in die Garage gebracht.
Nach ein paar Tagen habe ich auch wieder Dienst gemacht.
Im Fernsehen ging es um Mogadischu und Schleier-Entführung.
Schlimm war Weihnachten. Kein echter Baum. Der Grund?
Man kann nicht einfach wie gewohnt weitermachen.
Eine künstliche Tanne wegen Michaela, noch ein paar Sachen
zum Anziehen, zum Spielen? Ich weiß es nicht mehr.
Ich hab´s vergessen, ist doch lange her.
Michaela nahm die Spieluhr, hat uns ins Zimmer geführt,
sie war tapfer, übernahm Papas Rolle – ich war sehr gerührt.

Unterstützung bekam ich auch von Vater –finanzielle,
von meinen Schwiegereltern bekam ich Geld auf der Stelle.
Nur eins war mir wichtig: mein Kind!
Oft war es nicht einfach, wie Kinder so sind.
Die sorglose, glückliche Zeit war vorbei. Selten gelacht.
Schwager und Schwester kamen oft, haben viel gemacht.

1978 ist auch Wilma gestorben. Vater wollte hier in die Wohnung.
Ich wollte allein bleiben, ich brauchte abends Ruhe, das war der Grund.
Papa und Mutti konnten ihren Sohn noch 15 Jahre überleben.
1992 ist Mutti gestorben, Papa wusste mit dem Leben
nichts mehr anzufangen, wusste nur noch, dass er mit uns verwandt,
auf seine Frau hat er immer gewartet und gebangt.
Im März 1993 war auch sein Leben vorbei. Mutti wurde 86 Jahre,
Papa 90 Jahre und Vater (starb 1986) 84 Jahre.
Heute kann ich sagen ja, wir sind „durchgekommen“.
Mit eigener Kraft, mit Rat und Tat, wir haben auch Geld von Oma genommen.
Wir zwei sind weiter in Urlaub gefahren.
Mit dem Bus in die Berge, nach Holland, wir waren
bestimmt 10 mal an der Ostsee, in Damp 2000, in Grömitz,
am Timmendorfer Strand. Mit Tapsi, das ist kein Witz.
Wir waren auch an der Riveria, in Alassio mit dem Zug.
Noch weiter weg? Nein, kein gemeinsamer Flug.
In den Herbstferien mit Tapsi in der Rhön.
Silvesterfeier mit Familie S. auf dem Eisenberg war schön.

Michaela hatte Freundinnen, verbrachte bei Familie S. viel Zeit.
Doch zuhause, wenn ich im Dienst war? Ich war bereit.
Eine Katze als Hausgenosse, in der Küche ein Fernsehgerät.
Am Wochenende war sie immer zuhause, oft kam ich spät.
Dienst und Bereitschaftsdienst. Lange Zeit nur ein Diensttelefon.
Mit was hat sie sich allein beschäftigt? Ich wie nichts davon.
Ich habe mir auch ein Fahrrad und Skier gekauft. Nur-
es fiel mir schwer. Von Damp nach Eckernförde die längste Tour.
Zuhause nähte und häkelte ich sonntags Puppenkleider.
(Alina ist jetzt 7, aber sie mag keine Puppen, leider.)
Ich habe alles aufgehoben, wird langsam zum Ballast,
so viel Platz, doch nicht genug. Ist wirklich eine Last.
Kann man einfach alles wegwerfen, was lieb und teuer war?
Nochmal brauchen? Wahrscheinlich nicht, ist doch klar!

Ich will aber von der Zeit mit Michaela erzählen.
Sie war (meistens!) brav. Es gab auch Sorgen. Diese Stories fehlen.
Meistens war sie vernünftig, manchmal gab es Streit.
Ich habe ihn möglichst vermieden. Eines Tages war es soweit.
Sie ist ausgezogen. Eine junge Familie. Ich denke manchmal
nicht daran. Die beiden werden bald 40! Nur eine Zahl.



Man sagt: " Stell dich um und lebe heute!"
So habe ich's noch mal mit Partner probiert.
Getrenntes Wohnen und trotzdem liiert.
Es sind schon ein paar Jahre vergangen,
und wir beide wir wurden nun alt zusammen.
Mit kleinen Weh-Wehchen mal hier und mal dort;
Hoffentlich geht es nur so weiter fort.

Meine Hobbys sind oder waren: Mein Garten mit Blumen, am Wege der Kies.
Jetzt gibt es weniger Blumen, und erst recht kein Gemüs'.
Ich kann mich nicht bücken, nicht knien und nicht hacken,
da revoltieren Hüfte und Kreuz bis zum Nacken.
Freude macht mir mit Freunden und Verwandten zu telefonieren.
fast eine Leidenschaft ist das Knipsen, das Fotografieren.
Verreisen würde ich auch manchmal gerne,
in Deutschland, in Europa, nicht mehr in die Ferne.
Doch dazu fehlt uns, das weiß ein jeder -
vor allem ein richtiger Kofferträger !

Ansonsten ? Beim Lesen schlafe ich leicht ein.
Arbeit mit Faden und Nadel ist für meine Finger zu fein.
Bleibt nur das Kochen - das macht mir Freude;
ohne Fett und ohne Zucker - so ist das heute.
Selten gibt es Plätzchen, Schoko oder Kuchen,
denn nach " versteckten Fetten " soll man ja suchen.
Nach ein paar Tagen findet man sie - wenn ich es sage -
spätestens beim Arzt auf dessen Waage.
Leider musste schon oft neue und größere Garderobe her,
von Wäsche bis Mantel - und auch Schuhe, die passten nicht mehr.

Manchmal, sonntags, da bin ich doch recht froh,
wir fahren für zwei Stunden nach "Irgendwo".
Rund um Bad Hersfeld, auch im Nachbarkreise,
diese Ausflüge sind nicht so stressig wie eine Reise.
Vom Rhein zur Loreley, durch Taunus und Vogelsberg -
fast einen Tag unterwegs - doch das war es uns wert.
Über Landstraßen nach Aussig, durch Bayern und Böhmen,
durch Sachsen und Thüringen, das lassen wir uns nicht nehmen.
Auch eine Fahrt in den Odenwald oder nach Kassel,
wir gehen der Autobahn aus dem Weg, dem "Schlamassel"



Die Route wird festgelegt, dauert's länger ist's nicht schlimm.
Meistens klappt es gut, und wir kommen pünktlich hin.
Schwieriger ist es in den Städten. Durch Nürnberg, Frankfurt oder Mannheim,
mit der Karte in der Hand - da muss ich auf " Zack " sein.
Alleine durch die Großstadt, das würde nicht gehn.
Der Weg ist auch weit, um meine Enkelin zu sehn.
Mit der Bahn zu fahren, das macht keine Freude,
und mit Fahrkartenautomaten bin ich fast überfordert heute.
So ist es auch mit Video und CD Player -
unkompliziert sind Heckenschere und Rasenmäher.
Doch auch da sind jetzt Kreuz und Beine am " Mauern ".
Das ist mein Dilemma und mein Bedauern.

Von Tapsi und Benny habe ich noch nichts geschrieben.
Auch sie gehörten jahrelang zu meinen Lieben.
Sie haben uns viel Freude gemacht
und manchmal haben wir über sie gelacht.
Sie waren sehr lieb, aber irgendwann war es soweit,
es war jedes Mal eine traurige Zeit.
Tapsi wurde zehn und Benny sechzehn.
Ein schlimmer Weg, dann mit leerem Korb nach Hause gehen.
Wer Tiere hat, wird es verstehen
Das war –bis jetzt- in aller Kürze mein Leben.
Niedergeschrieben –es fiel mit leicht- mal soeben.
Gehirnjogging? Alles in gereimter Form.
Gehirnmarathon, ich meine, das ist schon enorm.
Es gibt noch viele Geschichten- wovon soll ich berichten?
Ich hoffe, ich kann noch lange weiter dichten.

Jetzt bin ich bald siebzig - ein Wunsch ist geblieben,
Gesundheit für mich und für meine Lieben.
Noch ein paar Jahre um es zu sehen -
Wie wird deren Leben so weitergehen ?
Ich wünschte mir noch häufiges Zusammensein,
vor allem mit der Enkelin, unser aller Sonnenschein.


allesreimtsich
www.lebenserinnerungen.blog.de

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Kommentare (5)

marianne grüßen Sie Ihre Mutter!
Selber bin ich 2 Jahre jünger. Die "Computerei" und dieses Forum ist für mich unabdingbar
Noch etwas. Ich habe auch Krankenpflege gelernt- in Tübingen, denn ich bin und war Württembergerin.
Wir waren zuerst -das war 1956! 4 Lernschwestern im Zimmer!!
Examen 1959, zuerst während der Ausbildung hatte ich mir eine Hepatitis zugezogen.., das war damals fast landesüblich!
Den berühmten Sympathiepunkt hat Ihre Frau Mutter nun auch...,
ich freu mich, Sie beide "gefunden" zu haben!
Mit Dank, Marianne (ich heisse so)
PS Das ganze Gedicht lese ich nachher noch gründlicher.....
allesreimtsich Hallo,
ich bin die Tochter von "allesreimtsich" und habe den Beitrag in ihrem Auftrag eingestellt. Leider hat meine Mutter keinen Computer und ist daher auf meine Mithilfe angewiesen. Sie hat sich sehr über die positiven Reaktionen gefreut und hofft auf weiteren Gedankenaustausch. Meine Mutter hat auch viele Gedanken zu aktuellen Themen in Reimform verfasst (mehr als ich tippen kann...). Eine Teilmahme am Forum etc. wird aufgrund der nicht vorhandenen technischen Möglichkeiten jedoch eher schwierig möglich sein. Ich werde aber alle Kommentare an sie weiterleiten. Vielen Dank!

Die Tochter von "allesreimtsich"
indeed Eine tolle Leistung, wie du das Leben gemeistert hast und eine tolle Leistung, dieses alles in gereimter Form niederzuschreiben. Phasenweise entdeckt man gewisse Parallelen. Du hast alles so plastisch beschrieben. Von den sorglosen und glücklichen ersten Jahren deines Lebens über die wirklichen schrecklichen Jahre des Krieges mit all seinen verheerenden Auswirkungen und die schwere Zeit des so genannten Wirtschaftswunders. Familiengründung und bis hin zum heutigen Tage. Viel geschafft, viel bewirkt und nicht zerbrochen. Du kannst stolz auf dich sein.
Ich wünsche dir hier viele gute Kontakte und viel Freude im ST.
Alles Liebe und Gute
indeed
tilli Du hast uns dein Leben beschrieben.So ein ähnliches Schicksal,haben viele
Senioren in unsersn Alter erleben müssen.
Diese Erinnerungen, werden immer in uns wach sein, so lange wir leben werden.
Darum um so mehr freuen wir uns für unsere Kinder und Enkelkinder,das sie in Frieden
ihre Kindheit und Jugend in einer anderen Welt erleben dürfen.

Du bist neu in ST. So kurz ,darum um so mehr bedanke ich mich fürs
lesen.Du hast in ST das gefunden, was wir alle suchen.Ein Platz wo wir unsere Gedanken teilen dürfen.
Ich wünsche dir bloß Gute Erfahrungen in ST und Freunde,die dir Kraft zum weiteren Leben geben werden.
Tilli
oessilady Wow,da hast du dich aber ganz schön dichterisch anstrengen müssen,
eine Lebensgeschichte von 75 Jahren gereimt erzählt ! Sauber sag ich !
Ist dir echt gelungen und macht dir bestimmt so schnell keiner nach!
Alles liebe und bleib weiter so auf dem Dampfer bis zum 100- er.

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