Abhängig

….Menschen leben nicht nur aus sich, mit eigenen Mitteln und Erkenntnissen, sondern brauchen die Hilfe Anderer, mal mehr, mal weniger.
….Am Lebensanfang und - ende wird das besonders deutlich. Ein Neugeborenes ist auf Gedeih und Verderb auf fremde Hilfe angewiesen. Und den Alten ergeht es ähnlich.
Babys werden allerdings in der Regel geliebt und gern angenommen. Senioren fühlen sich oft an den Rand gedrückt und leiden dann unter schlimmer Einsamkeit, auch wenn eine Nachkommenschaft vorhanden ist.
….Wie geht es dir in deinen alten Tagen? Hast du eine (enge) Verbindung zur Familie? Wird mit dir gesprochen? Wird dir praktisch geholfen? Fühlst du diese Nähe wohltuend? Oder kommt dich Niemand besuchen? Verfluchst du gar deine Situation?


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Kommentare (2)

Syrdal


Lieber Silesio,
mit wenigen Sätzen umreißt du vor allem die in den ach so hochentwickelten Industrieländern zu verzeichnende Situation der Alten und Einsamen. Ich selbst kann mich mit genau diesen beiden Bezeichnungen belegen.
Nun, gegen das Altern kann man wohl nichts tun, aber man kann sich in jüngeren Jahren rechtzeitig auf die Altersjahre vorbereiten, kann Bewegung und Kraft ein wenig trainieren und sich bestmöglich aktiv halten. Wer so bei einigermaßen passabler Gesundheit ins hohe Alter gelangt, darf fürwahr dankbar sein für jeden geschenkten Tag.
Recht hast du mit deiner Sicht auf die Einsamkeit, zumal die einst engen Familienbindungen rundum völlig auseinander gefallen sind und die nächsten Angehörigen – Kinder, Geschwister – heutzutage oft weit weg leben, teils sogar im fernen Ausland. Selten, wenn überhaupt, trifft man sich noch und selbst die Verbindungen via Telefon oder Internet sind oft nur sporadisch oder oberflächlich. Umso wichtiger ist auch hier die rechtzeitige Vorbereitung, sich für die nicht selten  einsamen Altersjahre interessante, die Tage (und Nächte) ausfüllende Beschäftigungen zu suchen, etwas (nenne man es Hobby), das erst gar keine Langeweile aufkommen lässt und was man mit aller Aufmerksamkeit und Zuwendung behandelt und verfolgt. – Ich musste z.B. in sehr anstrengenden Berufsjahren (bis zum 74. Lebensjahr) derart viel hintan stellen, dass ich jetzt einen 48-Stunden-Tag benötigen würde, um all das, was ich noch tun (und soweit möglich) nachholen möchte, auch nur einigermaßen angehen zu können.
Alter und Einsamkeit haben also viele Seiten, aber für einige – und sicher auch wichtige – kann und sollte man selbst rechtzeitig etwas tun…

...t Syrdal
 

U. Petri

@Syrdal  

Das ist doch schön, lieber Syrdal, daß noch so viele interessante Dinge Deiner harren. Schön auch, daß unter allen diesen auch der ST so wichtig ist, daß wir immer wieder Deine durchdachten Kommentare lesen können.

Es ist ein Geschenk, wenn man so viele Interessen hat, das hat man ja nicht alleine in der Hand. Auch natürlich die körperlichen und geistigen Fähigkeiten!

Bei allen guten Kontakten - auch mit der Familie - habe ich das Gefühl, doch letztlich alleine zu sein. Das ergibt erfreulicherweise nicht unbedingt das Gefühl der Einsamkeit. Wenn ich z.B. durch meinen Garten wandere - oder in ihm arbeite, könnte ich nicht von Einsamkeit sprechen.

Auch das Herumbummeln in den Beiträgen des ST ist gut gegen Einsamkeit!

In diesem Sinne - von Alter zu Altem -
alles Gute!
Liebe Grüße,
Ursula
 


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