Adventus heißt Ankunft.


Adventus heißt Ankunft.

Und wir sehen leuchtende Kinderaugen in herrlich geschmückten Wohnungen, die wirklich gemütlich und stilvoll daherkommen. So sieht die Werbebranche die Adventszeit in Zeitschriften und anderen Medien. Doch schon eine Seite weiter sieht man einen Blick in volle Intensivstationen, Deutschland - Pandemie-Weihnachten II.
         Voraussagen von Experten aller Couleur, wem soll man jetzt Glauben schenken, hat Er nun Recht oder Sie, wissen die Politiker mehr oder soll man besser den Virologen vertrauen?
Es bleibt ein Wagnis, hier und dort ist alles nur Vermutung.
        Da wird man angehalten, sich sofort impfen zu lassen, zum 1. oder 2. oder 3. Male. Die Menschen folgen wirklich zum großen Teil den Aufrufen. Dann stellen sie plötzlich fest: Ein Teil der Impfzentren ist gar nicht mehr da! Also auf zu den Arztpraxen. Die sind zwar vorhanden(!), aber wie der Teufel es will: Es stehen nicht genug Vakzine zur Verfügung!
        Was nun, Herr Minister? Hat man sich (wieder mal) etwas zurecht gesponnen, was jeder der Bürger schon vorher wusste? Oder ist die Sachlage in Berlin eine völlig andere als in der weiteren Provinz? Wir erfahren selten, wie man in der Hauptstadt tickt. Es sei denn, jemand plaudert mal aus dem Nähkästchen. Dies aber geschieht erst, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, dann wird sich schon ein Deckel finden den man schnell überstülpt.
        Anders als im letzten Jahr ist Deutschland (noch) nicht in einem Winter-Lockdown, mittlerweile sind viele Menschen geimpft - dennoch erreichen die Corona-Zahlen Werte, die rekordverdächtig sind.adv_12.jpg
        Hinzu kommen noch Sorgen wegen der neu entdeckten Virusvariante B.1.1.529, die sich in Südafrika verbreitet und die vielleicht gefährlicher sein könnte als alle bisher bekannten.  
     Letztes Jahr waren es vor allem Gefühle von Verunsicherung, Angst, Überraschung und Traurigkeit, von denen die Menschen erfasst waren. Jetzt – zu Corona-Weihnachten 2.0 – sind es weniger Ängste als viel mehr Ärger und Frustration.
        So wird die Enttäuschung über das Ausbleiben der alten traditionsreichen Riten zu noch mehr Frustration führen. Im vergangenen Jahr wurde ständig gemeldet, wenn ein Lockdown helfe, könne es ein ganz normales Weihnachten geben. Es kam bekanntlich anders.
Nun heißt es also wieder abwarten und abwägen - welches Risiko hat man selbst, haben die Verwandten, die anderen Menschen in der Umgebung, sich anzustecken und heftig zu erkranken? Ist es vernünftig, sich zu treffen?
        Längst sind Kliniken in vielen Regionen überlastet. Alle Intensivbetten belegt. Normale Operationen, die sein müssten, werden verschoben - einmal, zweimal.
        Und was wird Ende Dezember überhaupt erlaubt sein? Und in den nächsten Wochen? Wie umgehen mit der Unsicherheit? Wer kann wahrsagen? Ein Mensch, der das könnte, stünde wahrscheinlich bei unseren Presseorganen ganz oben auf der Liste. Und die Kinder mit den glänzenden Augen aus der Werbung würden nicht nur auf Bilder Eindruck schinden …


H,C.G.Lux
 

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