Still war die Nacht
und alles im Schlafe
bequeme Ohmacht
Bild in Grau-Schwarz

Knips
Augen auf
nichts sehen
doch ahnen
ach so
jetzt weiß ich
na ja


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Kommentare (3)

Christine62laechel

Danke, Syrdal,
für Deinen interessanten, und meinen Gedankengang irgendwie weiterführenden Kommentar.

Mit Grüßen
Christine

Christine62laechel

Mein eigener Kommentar, wenn ich dürfte? :)
Dieses Gedicht muss absolut nicht als traurig oder grausam verstanden werden. Die Ohnmacht wird ja doch als "bequem" beschrieben, und die dunklen Farben können den Augen auch gut tun. Grau-Schwarz, da kann man angenehm einschlafen. Und dieses plötzliche Aufwachen könnte natürlich sowohl wegen des Gedanken "Den Gott gibt es also doch..." erfolgen, als auch "Der Kevin, der liebt mich!", oder sogar "Oh, da habe ich zu wenig Rindfleisch für morgen eingekauft!" In allen Fällen würde dann dieses "na ja" etwas anderes bedeuten. Es kann auch einfach nur eine psychologisch typische Erscheinung sein, wenn man plötzlich, manchmal wirklich im Schlaf, auf eine Idee kommt, sich an etwas erinnert, plötzlich etwas begreift. Und der Bau des Gedichts, natürlich von einer Vielschreiberin verfasst, also nicht gerade vollkommen, sollte die Situation auch betonen: Zuerst langsam, ruhig, mit verhältnismäßig langen Versen - wie der Atem einer schlafenden Person. Und dann kurz, nervös sogar, aber - wer weiß, vor Glück vielleicht?
  
Mit Grüßen an meine lieben Leserinnen und Leser
Christine

Syrdal

Zugegeben, beim ersten Überfliegen verstand ich ... nichts, dann beim näheren Einlassen auf Wortsinn und Form entfaltete sich ein vages inneres Bild in mir - sicher gestundet eigener schemenhafter Nachterfahrung - und nun aber, unter dem Wissen aus Deinem Eigenkommentar, gefällt mir das Ganze, auch vor allem, weil es mit dem endenden "naja" das schillernde Reich der endlos weiten Phantasie öffnet und somit eben "alles offen lässt". Gut so, meint
Syrdal

 


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