Ali

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Einst hab’ ich erschaffen einen Geist,
der meine Wünsch’ erfüllen sollt’.
Ein Wesen, welches nun Ali heißt;
- das Glück jetzt sollte sein mir hold.
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Er wurd’ mir ein treuer Begleiter,
bei Tag sowie auch in der Nacht.
Er wollt’immer helfen mir weiter,
wenn ich einen Fehler gemacht...
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Ich hatt’ ihn in’s Leben gerufen,
rein durch meiner Gedanken Kraft.
- So wie wohl einst die Götter schufen
den Menschen – nun der Erd’ verhaft’.
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Anfangs beschränkte sich mein Begehr
auf des Lebens kleine Dinge.
Später verlangte ich immer mehr;
- es war’n nicht nur gold’ne Ringe...
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Für ihn ich schuf eine Geisterwelt,
mit einem Schloss und Dienerschaft;
- so wie’s einem Jeden wohl gefällt,
der lebt und liebt mit Leidenschaft.
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Ich braucht’ beschwerlich nicht zu reisen,
wollt’ ich mal and’re Länder seh’n.
Ich konnt’ bestellen alle Speisen;
- sie waren da im Handumdreh’n.
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Braucht’ ich `mal Geld, war dies kein Problem;
- Ali wollt’ es beschaffen mir.
Das Dasein wurd’ für mich sehr bequem;
- ich lebte wie ein Hätscheltier.
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Geschmack ich fand an diesem Leben;
- für mich gab’s keine Langeweil’.
Alles konnte mir Ali geben;
- es war für mich der Weg zum Heil.
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Viel’ fremde Länder ich besuchte;
- ich bereiste die ganze Welt.
Kehrt’ ein an Orten für Betuchte;
- vorzüglich’s Mahl mir dort bestellt.
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Ich wurde reich und gleichgültig auch
für all’ der Anderen Nöte.
Dann, wie es anscheinend ist der Brauch,
verlor ich des Schames Röte....
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Ein Herrscher ich wurd’ in fernem Land;
- wurde nicht geliebt vom Volke.
Regieren tat ich mit harter Hand;
- saß allein’ auf meiner Wolke.
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Ob Überschwemmungen – Hungersnot;
- es wollt’ mich nicht int’ressieren.
Im Winter für Viele kam der Tod;
- sollten sie eben erfrieren...!
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Ich lebt’ und herrschte in Saus und Braus;
- die Zeit verstrich wie im Fluge.
Keine Sünd’ – kein’ Untat ließ ich aus;
- genoss All’s in vollem Zuge!
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Ich konnte machen,was ich wollte
und Ali half mir stets dabei.
Wenn ich nur mit den Augen rollte;
- bereit war seine Zauberei.
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Gab nichts, was er nicht konnt’ beschaffen
und bringen mir in meine Welt.
Und alles dies’ ich wollte raffen;
- für mich nur zählten Macht und Geld.
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Nichts gab’s mehr, das mir konnte schaden;
- zu reich und mächtig war ich schon.
Mit gottgleicher Kraft scheint’s geladen;
- was konnt’ mein Dasein noch bedroh’n?
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Der Frauen bekam ich nicht genug;
- die Zahl der Kinder ungenannt.
Sehr stark ich wähnte mich – und auch klug;
- kein zweiter Solcher war bekannt...
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Doch Eines hatte ich nicht bedacht;
- das Rad der Zeit wollt’ weiterdreh’n.
Bei aller meiner jetzigen Macht;
- mein Leben würd’ nicht mehr besteh’n..!
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So musste ich finden einen Weg,
auch zu nehmen diese Hürde.
Denn schließlich war es mein Privileg,
auch danach: Ein Sein in Würde....
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... Als schließlich gekommen war die Zeit,
da ich im Sterbebette lag,
von Ali verlangt’ die Seligkeit.

- Er sprach: Dies’ nun ich n i c h t vermag....

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BMG