Alle Jahre wieder ...

... rund um den 6. Jänner herum fasse ich jedes Jahr den festen Vorsatz, für das kommende Weihnachtsfest wirklich nur ein kleines, handliches Christbäumchen zu besorgen. Dieser Vorsatz behält aber jedes Jahr seine Gültigkeit nur genau so lange, bis meine Tochter und ich beim Christbaumbauern vorfahren.

Der Anblick der wunderschönen Bäume, die, aus welchen Gründen auch immer, in freier Natur nie so groß aussehen, wie sie dann im heimischen Wohnzimmer Platz beanspruchen, bringt uns auf neue in vorweihnachtliches Entzücken und lässt meine Vorsätze dahinschmelzen, wie meistens auch den Schnee um diese Jahreszeit.

Es ist wirklich erstaunlich, welch einfallsreiches Talent wir dabei entwickeln, um eine geschätzte 2,50 m große Nordmanntanne in meinem zierlichen Mercedes A Klasse zu verstauen und dabei noch selbst Platz im Auto finden. Der Stolz, diesen Riesenbaum käuflich erworben und vom Bauern bis nach Hause transportiert zu haben, hält auch alle Jahre wieder genau bis zum Morgen des 24. Dezembers an.

Denn da ist dann Teamwork gefragt. Teamwork zwischen meinem Mann und mir. Jedes Jahr aufs neue verfluche ich den Kauf dieses Monstrums, während mein Mann ächzend, stöhnend und fluchend seinen ganz persönlichen Kampf mit dem Christbaumständer und dem ihm zugedachten Baum ausficht.

Dieser nicht wirklich ernste Zwist in allerdings vergessen, wenn sich abends die ganze Familie vor dem im Kerzenschein strahlenden Baum versammelt. Die eine oder andere Blessur, die an die vormittägliche Auseinandersetzung "Mann gegen Baum" erinnert, wird dabei heroisch erduldet und mit einem ansehnlichen Verband quasi als Trophäe präsentiert.

In den Tagen bis zum 6. Jänner wird unserem Weihnachtsbaum die nötige Bewunderung gezollt, wobei diese jedoch täglich zu schrumpfen scheint. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich mich mit vorschreitender Zeit mit dem Gedanken an eine fachgerechte Entsorgung anfreunden muss.

Rein ins Wohnzimmer ging der Baum ja dank seines Netzkleides und der offensichtlichen Frische ohne größere Flurschäden. Mit dem "raus" schauts da schon etwas anders aus. Sperrig und trocken mutiert so ein Gewächs ziemlich rasch zu einer regelrechten "Nadelschleuder". Wenn dann noch eine 90 -Kurve aus der viel zu engen Wohnzimmertür gemeistert werden soll, treibt es mir schon beim Gedanken daran die Schweißperlen auf die Stirn.

Aber der Baum muss raus. So oder so. Ob ich ihn im Wohnzimmer "zerlegen" soll und dann in Einzelteilen ..... aber ich hätte ihn doch noch so gerne auf der Terrasse stehen. Vielleicht freunden sich ja doch einige Vögel mit ihm an und trotzen der permanten Gefahr in Form unserer Maximiliane, die vom Fenster aus das treiben im Garten raubtierartig beobachtet?

Besser warten, bis der Herr des Hauses nach Hause kommt. Wenn er ihn rausträgt, kann ich hinterher wenigstens ein bisschen jammern über die vielen Nadeln, die seinen Weg nach draußen pflastern *ggg*.

schau ma moi

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