am Zeuthener See


Grau ist der Himmel,
grau das Wasser,
vor dem Fenster liegt der See im Dunst.

Es nieselt,
es rieselt,
es regnet
es gießt,
den ganzen Tag,
die ganze Nacht.

Jenseits am Ufer liegen die Boote vertäut,
verlassen,
mit Aufbauten und Planen ein öder Fleck.

Keine Graugans schwimmt,
kein Bleßhuhn taucht.

Grünschattig säumen Blätter der Seerosen
den grauen Spiegel am Ufer,
neigen Binsen ihre Stengel,
beugt sich das Schilfrohr im Wind.

Den ganzen Tag,
die ganze Nacht
peitscht der Wind,
regnet es
aus farblosem Himmel
lange schon
am Zeuthener See.

kNs
am 31.Juli 2011

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Kommentare (8)

ortwin Es ist nicht ganz einfach, den Zeuthener See zu vereinnahmen.
Da liegen soo viele Orte dran.
Nimm mal das Fahrrad und versuche Stellen zu finden, wo du bis zum Wasser kommst.
Eingekreist ist das Gewässer von soo vielen, die in Berlin arbeiten und wohl auch wohnen, oder sie arbeiten in Berlin und wohnen da draußen.
Es kommen Kilometer zusammen.

ortwin

+
Zeuthener See
Karl Du bist jetzt umgezogen und versuchst im neuen Domizil Wurzeln zu schlagen. Ich hoffe sehr, dass sich das triste Wetter ändert und Dir bald die Sonne wieder scheint.

Margit und ich sind Dir verbunden und wir bedanken uns herzlich für Deine lieben Briefe. Wir wünschen Dir, dass Du bald sagen kannst, hier bin ich, hier lebe ich, hier bleibe ich, hier bin ich zu Haus.

Liebe Grüße, Margit und Karl
ortwin Zeuthener See(ortwin)

Vor 65 Jahren war ich zum letzten Mal da am See.
Im saukalten Kriegswinter sind wir mit dem Schneeschieber über die dicke und ganz glatte Eisfläche geschlittert (mit Mutters Schlittschuhen und Opas Stiefel). Bis zu den Eisschollen längs der Fahrrinne haben wir uns raus gewagt.
Im Sommer gingen wir zu der einzigen freien Stelle am Ufer, wo man nicht durch Grundstückszäune daran gehindert wurde, zum Baden - ich habe noch Narben auf den Kniescheiben von Muscheln.Eindrücken.
Ein Schulfreund hat uns des Öfteren auch zu sich nach Hause eingeladen, ich fühle noch das Schwappen der Wellen an die Wände des Bootshauses, fast schmecke ich noch den Geruch des Wassers.
2008: Wir ratterten von Eichwalde die Zeuthener Straße gen Süden: immer noch das rumpelige Pflaster! Die Seegrundstücke sind mehr, aber auch gepflegter geworden - die Wende hielt Einzug.

Bilder vom Wiedersehen im Herbst 2008 beim Besuch der Halbinsel Rauchfangswerder gegenüber von Zeuthen.




























immergruen Auch am Zeuthener See wird die Sonne wieder scheinen. Es wird eine Bank geben, auf der man sitzen kann und die Enten füttern, es wird Schmetterlinge geben und Libellen, vielleicht auch Frösche, die Dir ein Konzert aufführen.
Es ist schwer, nach einem Abschied einen neuen Anfang zu sehen, aber es gibt ihn, lieber koloman!
Herzlichst immergruen




Vielleicht tröstet es ein wenig?
nixe44 Sommer war, vor über 30 Jahr.
Dort lernte sich ein Pärchen lieben,
heut sind nur Erinnerungen geblieben.

Sie konnten nicht zueinander kommen,
der Eine von Ost, der Andere von West.
Man hat ihn die Zukunft genommen,
die Mauer war standhaft und viel zu fest.

Denk ich an Zeuthen in der Nacht,
werd ich um meinen Schlaf gebracht.

Ansonsten ein Loblied auf den Zeuthener See.
Mit nachdenklichen Grüßen
Monika
indeed .... folgt auch wieder Sonnenschein. Dann wird dir dein neues Zuhause auch viel freundlicher erscheinen.
Die grauen Wolken und der Regen drücken die Stimmung, aber besser dieses Wetter als gar kein Wetter. So sei nicht ungeduldig - es wird ja wieder besser.
Es ist sicher eine große Umstellung für dich, dieser Umzug. Ich wünsche dir eine gute Zeit in Zeuthen und dass du dich schnell einleben kannst.
Die Erinnerungen kann dir Niemand nehmen.
Für die gute Laune schicke ich dir schon einmal eine "Sonne" vorab.
Liebe Grüße von
Ingrid
Flora(indeed)



anjeli aus der neuen Heimat.

Für mich klingt dein Gedicht nach etwas Wehmut nach der alten Heimat. Abschied ist immer schwer.

Ich wünsche Dir einen See, der im hellen Sonnenschein liegt, an den Ufer neugierige
Spaziergänger und viele Wasservögel die ihre Runde drehen und nach Futter suchen.

Gibt die Hoffnung nicht auf, denn eine Wetterbesserung ist in Sicht und lässt mich
auf ein farbenfrohes, lebendiges Gedicht hoffen von dem See mit seiner Umgebung.

anjeli
Traute Schön trist und schaurig sehe ich den Zeuthener See.
Auch wenn es kein Badewetter ist keine Weißen Segelbote
über das blaue Wasser mit den weißen Wolken um die Wette,
über den See ziehen, Es hat doch seine Reize. Das zeigt Dein
stimmungsvolles Gedicht.
Viele schöne Tage,
mit freundlichen Grüßen
TrauteTraute 2(Traute)



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