Natürlich wird hier nicht eine Angst vor dem nass werden gemeint, oder dass einem der Hut vom Kopf verweht wird. Eine Angst davor, wie sich Menschen verhalten können, die gegen den Einfluss von den atmosphärischen Erscheinungen nicht immun sind. Sie werden dann gereizt, verdächtig, ungeduldig – je nachdem...

Und da bin ich selber nicht immun. Nach dem sonnigen Vormittag heute wird es nun kühler, und eindeutig windig. Aus den 18 Grad heute bleiben morgen ja nur welche 11. Und deswegen konnte ich leider auch nicht ganz geduldig bleiben, als heute meine ehemalige Schulfreundin in einem Telefongespräch behauptet hatte, die Quaratänen, und der Schutz vor Corona überhaupt, die seien sinnlos. Ihr Schwiegersohn war in der letzten Zeit viel gereist, an den Grenzen gar nicht getestet – und bitte schön, es geht ihm gut. Und als sie zum Schluss sagte: „Ich glaube an die ganze Geschichte gar nicht“ – hatte das ungefähr zu bedeuten: wenn gerade sie daran nicht glaubt, kann es nicht wahr sein. In der Antwort war meine Stimme vielleicht ein wenig gehoben; nicht stark, denn Streiten ist nicht mein Fall, da könnte sie sich aber schon beleidigt gefühlt haben…

Wie viele Missverständnisse, Streitgespräche, ja Prügeleien oder Scheidungen, damit begonnen hatten, dass das Wetter gerade leider am Wechseln war? Gut, wenn die beiden Seiten es zugeben können, dass das Problem ja ganz gering war, und des ganzen Stresses nicht wert. Wenn nicht aber, wird wahrscheinlich etwas Gutes, Schönes, Wertvolles verdorben; ganz dumm ja.

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Kommentare (6)

werderanerin

Ich denke, dass man in einer guten Beziehung, egal welder Art , man auch die eigene Meinung vertreten sollte. Sicherlich muss man dann aber auch damit rechnen, dass einem Gegenwind entgegen schlägt. Man muss also auch etwas aushalten können, ohne gleich wegzulaufen. 

Kultiviert streiten können nur die wenigsten..., behaupte ich mal. 


Kristine

Christine62laechel

@werderanerin  

Ja, so ist es, liebe Kristine... Und es geht eigentlich nur darum, dass man sich auch in der nicht gerade für die beiden Seiten komfortablen Situation doch sicher fühlen kann. Dass der Gegenwind nicht zu bedeuten hat, dass man nun abgelehnt wird, beschimpft, herablassend behandelt. In einer guten Beziehung werden die Grenzen nicht überschritten, die vor einer Gefahr der Trennung schützen.

Und auf dem Foto die Ursache meiner gestrigen Überempfindlichkeit, und meiner Schulfreundin Sturheit: Heute hat es kurz, aber heftig gehagelt. Alles klar. :)

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Manfred36


Der Einfluss von Wetterscheinungen auf die menschliche Psyche ist eine altbekannte Tatsache. Ich brauche nur an die literarischen Werke zu denken, die sich mit dem Föhn befassen. Aber meist schwingt etwas mit, was eben nicht mit dem Wetter sondern der grundsätzlichen Einstellung zueinander zu tun hat. Dass da Gereiztheit Gutes, Schönes, Wertvolles endgültig verdirbt, dürfte nicht zutreffen.
 

Christine62laechel

@Manfred36  

Ja, oft gibt es da etwas mehr noch, das wie ein Stein im Schuh drückt, und das man normalerweise zu übersehen schafft. Die Spannung wächst aber... Und eines schönen (oder eher - eines unschönen) Tages bricht es aus. 💣
Und das kann eventuell auch eine gute Lösung sein, die man selber nicht wagte. 😉

Roxanna

Das stimmt, liebe Christine, manchmal entzünden sich Konflikte an etwas, wo man sich hinterher fragt, war dieser Anlass wirklich so schlimm, dass es fast oder vielleicht sogar ganz zu einem Bruch kommt? Öfter mal würde ich das verneinen wollen, aber wenn man nicht aufeinander zugehen und sich darüber aussprechen kann, ist schon mancher Kontakt oder eine Freundschaft daran auf Dauer zerbrochen, vielleicht auch Ehen 😉. Schade! Menschliches Miteinander kann sehr kompliziert sein. Einen Konflikt kann man nur lösen, indem jeder seinen Anteil daran übernimmt. Im besten Fall lacht man irgendwann darüber und sagt sich, dass es das wirklich nicht wert war. In deinem Fall war ja auch wirklich das Wetter schuld 😉.

Danke für dieses wichtige Thema und hezrliche Grüße von
Brigitte

Christine62laechel

@Roxanna  

Ich glaube, liebe Brigitte, dass man an solchen Tagen, in solchen Momenten, kurz jemand ganz anderer wird... Und dann bereut es. Es ist aber wirklich nicht leicht zu beherrschen.  Je besser die Beziehung zwischen den zwei Personen, die in so eine Situation geraten, desto leichter es wieder aufrechtzustellen. Da braucht man Geduld, Verständnis, und Sinn für Humor. Und natürlich, je seltener es vorkommt, desto besser. Wenn es sich immer wieder wiederholen sollte, na ja... 😏😊

Mit lieben Grüßen
Christine


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