Auf der schönen grünen Donau

Autor: ehemaliges Mitglied

Von 30.07. bis 06.08.2018 machten wir eine Fluss-Kreuzfahrt auf der Donau von Passau nach Budapest und zurück.
1. Tag
Die Fahrt fing schon schlecht an, 2 Tage vorher erhielten wir die Nachricht, dass die Einschiffung nicht in Passau sondern in Linz erfolgen müsse, weil das Schiff auf der Rückfahrt auf eine Sandbank fuhr und beschädigt wurde. Unser Taxi, das uns von zuhause abholte kam zwar pünktlich, aber der Bus hatte 45 Minuten Verspätung, also gleich am frühen Morgen in der Sonne rumstehen.Zur Unterhaltung hatten wir eine Plappertante, die diese Fahrt schon mal gemacht hatte und nun meinte, sie müsse uns alles erzählen, was sie erlebt hat, leider in einer Art und Weise, die uns extrem auf die Nerven ging.
Bei der Mittagspause, es gab einen Knödel mit Schweinebraten, wurden die Koffer in die jeweiligen Ziel-Busse umgeladen, das klappte ganz prima, weil jeder Koffer bei der Abfahrt mit der entsprechenden Banderole versehen wurde. Doch dann standen wir wieder in der Sonne rum, weil ausgerechnet unser Bus wieder Verspätung hatte und die Busfahrerin dann ihre Fahrpause brauchte. Das versteht ja jeder, man hätte es uns nur mitteilen müssen.
Dann ging es weiter doch nach Passau, wo wir am Bahnhof in den Bus, der die Bahnfahrer abholte, umsteigen mussten. Leider war aber kein Platz mehr für unsere Koffer, die auf den nächsten Bus warten mussten, so dass wir dann auf dem Schiff so wie wir waren zum Abendessen gehen mussten. Davor gab es noch einen Begrüßungssekt und Bordinformationen sowie Hinweise über die Ausflüge. Nach dem Abendessen waren unsere Koffer da und wir konnten uns in der Kabine einrichten. Das Schiff fuhr in dieser Nacht nach Ybbs.
2. Tag
Vormittags konnte man einen Ausflug machen, den wir jedoch ausließen, um uns von der Busfahrt zu erholen und erst mal das Schiff zu erkunden. Um 12.00 ging es weiter und an Bord gab es die obligatorische Sicherheitsübung, viele meinten bis ich diese Schwimmweste angezogen habe, bin ich schneller ohne an Land geschwommen. 
Ich fand es jetzt schon total erholend, so langsam auf dem Fluss zu fahren und gelegentlich nur Bäume zu sehen. Überall waren auch Badegäste und Zelte zu sehen, bei diesem Wetter natürlich wunderbar für die Anwohner.
Abends gab es dann den ersten Höhepunkt, die Ankunft in Wien und gleich danach den Ausflug zum Prater. Dabei erfuhren wir auch, dass behauptet wird, die Donau wäre noch nie blau gewesen höchstens vielleicht der Komponist des bekannten Liedes. Wir haben sie jedenfalls nur grün oder schlammig-braun gesehen.
Und dann standen wir endlich beim Riesenrad an, erst kam noch eine Gondel, in der ein Candle-Light-Dinner statt fand, dann kam eine Gondel in der ein Friseursalon war, und nach zwei weiteren Gondeln konnten wir endlich einsteigen und fast unbemerkt, weil es so langsam ging, standen wir dann ganz oben und konnten Wien bei Nacht bewundern. Nun kann ich einen weiteren Punkt auf meiner Reise-Wunschliste abhaken: im Wiener Prater mit dem Riesenrad fahren.
Bei dieser Stadtrundfahrt zeigte uns die Reiseleiterin auch die Reichsbrücke, die vor einigen Jahren eingestürzt war. Zum Glück wäre jedoch nur ein Bus auf der Brücke gewesen und dem Busfahrer sei nichts passiert. Am nächsten Tag erzählte uns eine andere Reiseleiterin, der Busfahrer sei bei dem Einsturz ums Leben gekommen. Ja was denn nun? Das lies mir keine Ruhe und ich habs gegoogelt, es sind beide Versionen richtig, nur war es nicht der Fahrer des großen Busses sondern eines Kleinbusses, der umgekommen ist.
3. Tag
Der Stadtrundgang bei dieser Hitze hat mir schon große Probleme bereitet, zwischendurch konnten wir zwar im kühlen Stephansdom eine kleine Pause einlegen, aber dann gings weiter zum Cafe Klimt, zu Kaffee und Sachertorte mit Sahne, morgens um 11.00 Uhr !, zum Glück war es dann bis zum Bus nicht mehr so weit, und ich habe es grad so mit letzter Kraft geschafft.
Am Spätnachmittag fuhr das Schiff weiter Richtung Budapest.
4. Tag
Da es in der Nacht Probleme mit einer defekten Schleuse gab, sind wir verspätet in Budapest angekommen. Deswegen wurde die Stadtrundfahrt auf Nachmittag verschoben, wo es dann wieder sehr heiß war.
Erst fuhren wir auf den Berg, um einen Blick von oben auf die Stadt zu haben, danach zur Fischerbastei, wo ich aber keine Kraft mehr hatte und wir uns deshalb in ein Cafe setzten. Dort bestellten wir Eiskaffee, der leider nur minimal aus Kaffee und Eis bestand und zum größten Teil aus dicker fetter Sahne. Obwohl nur zur Hälfte getrunken, war uns anschließend schon schlecht.
Danach gab es noch eine schöne Stadtrundfahrt, die am Cafe New York endete und das war wieder ein Höhepunkt, das musste man wirklich mal gesehen haben, außen ziemlich unscheinbar, aber innen wie ein Schloss. Dort gab es wieder Kaffee und Strudel, weil mir aber noch so schlecht war, musste ich leider auf diese Köstlichkeit verzichten.
Als wir wieder am Schiffanlegesteig ankamen, brach ein Gewitter los und es goss aus Strömen, zum Glück hatte der Busfahrer ein Einsehen und ließ uns im Bus warten, bis der Regen etwas nachließ, denn niemand war so richtig auf Regen eingestellt und wir wären pitschnass an Deck angekommen.
Beim Abendessen gab es, na was wohl in Budapest, ungarisches Gulasch. Das Essen auf dem Schiff war die ganze Zeit vorzüglich, aber ungarisches Gulasch konnte der Koch eindeutig nicht. Das war allerdings der einzige Negativ-Punkt auf der ganzen Reise.
5. Tag
Da wir für heute keine Ausflüge gebucht hatten, konnten wir es uns mal so richtig gemütlich machen. Mittags fuhr das Schiff ab und man konnte nochmal die herrliche Kulisse von Budapest genießen.
6.Tag
Das Schiff war über Nacht bis nach Bratislava gefahren und so konnten wir morgens zu einer Stadtrundfahrt starten.
Wir fuhren mit dem Bähnle nach oben zur Burg, wo man einen schönen Blick auf die Stadt hat, nach einem geführten Rundgang gings dann wieder mit dem Bähnle zurück und man konnte dann noch einen Rundgang durch die Stadt machen, oder die Fußkranken wie wir gingen zurück aufs Schiff.
Am Abend gab es dann mit Kapitän und der Kreuzfahrtleitung einen Abschiedssekt und anschließend ein Abschieds-Gala-Abendessen, das wirklich super war.
Das Schiff fuhr wieder über Nacht nach Melk.
7.Tag
Am Morgen begann dann die Stiftsbesichtigung Melk, die sehr interessant war. Und schon zur Mittagszeit fuhr das Schiff Richtung Passau. Heute bekamen wir alle Informationen für die Ausschiffung und mussten die passenden Banderolen für die Koffer abholen.
Als besondere Überaschung bekamen wir noch eine Einladung zum Geburtstagsempfang, der für alle, die während der Fahrt Geburtstag hatten, stattfand, denn Reinhard wurde 70.
8.Tag
Nach dem Frühstück gabs natürlich ein ziemliches Gewusel und Aufregungen bis endlich alle Koffer und Passagiere in die richtigen Busse verladen waren. Auf der Heimfahrt hatten wir zum Glück keine Probleme und auch auf den Autobahnen keine Staus, so dass wir sogar pünktlich wieder gut zuhause angekommen sind und sicher noch lange an diesen schönen Urlaub denken werden.


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Kommentare (6)

rose42

Du hast die Flußfahrt gemacht, die ich schon lange im Sinn habe. Allerdings würde mich intressieren, welchen Reise-Veranstalter Du hattest, da mir  - zumindest der Anfang - recht chaotisch vorkommt. Hauptsache, Du hast insgesamt schöne Tage erlebt ; also vielen Dank für Deinen Bericht!
Grüße von Rosemarie

Komet

Hallo Singelkatze,
eine Reise mit kleinen Hindernissen die du wahrscheinlich so schnell nicht vergisst.
Ich hoffe, nu nimmst es mir nicht übel, wenn ich in deinen Bericht ein Foto einsetze.
DSC00508.JPG
Wiener Prater

Danke für deinen Reisebericht.

Komet

ehemaliges Mitglied

Mit diesem Bild hast du mir eine große Freude gemacht,
vielen Dank und liebe Grüße

ehemaliges Mitglied

Das wollte ich immer mal mit meiner Schwester machen. Sie wohnte 70 km östlich von München, da waren wir oft in Passau, Schärding etc. und haben den Schiffen nachgeschaut.
Und irgenwann wollten wir dabeisein.

Leider ist sie 2004 verstorben.

vielen Dank für diesen Bericht
und liebe Grüsse
Clematis


 

Hinnerk-NL

super erzählt

Heinz

ehemaliges Mitglied

schön, dass es dir gefallen hat
vielen Dank für den Kommentar
LG Heide


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