Ich mag Austausch! 

Wie früher als Kind, Jugendliche und Studentin an den Lippen meines Gegenübers fast kleben vor Spannung, was da kommt! 

Freundinnengeheimnisse, haufenweise ulkige Flachwitze, die aber am witzigsten waren, spannenden Erzählungen lauschen, rumalbern, kabbeln, flirten! 

Dann kam kam im Studium und in der Berufswelt das Konkurrenzdebattieren auf - und ich weiß nicht wie, ich weiß nicht wann, es muss schleichend passiert sein:

Auf einmal war das auch im Freizeit- und Privatbereich! 

Rumalbern konnte schnell zur Falle werden und in Hohn umschlagen oder in Schadenfreude! Erzählungen frisch weg von der Leber wendeten sich gegen einen und Flachwitze galten plötzlich als zu flach Lachen


Gespräche wurden mehr und mehr zur Selbstdarstellung und zum Überflügeln des Gegenübers!

Menschliche Schwächen, die eigenen, über die wir uns früher kaputtgelacht haben gemeinsam, wurden jetzt zur Defizitanalyse! 

Wann, wie, wo, warum waren wir solche Spaßbremsen geworden?

Ich verordnete mir einige Jahre des stilleren Beobachtens und merkte, das Leben zerrieb uns alle ganz schön - darum! 

Aber da Diskutieren ohne Austauschhaltung schlechte Laune macht, bin ich schließlich trotzdem zum Austausch zurückgekehrt!

Wohlwollend und spielerisch und erzählerisch! 

 


Anzeige

Kommentare (5)

werderanerin

Liebe Majanne,

ich denke immer, dass man wohl irgendwie in jüngeren Jahren garnicht soviel über irgendwelche Antworten, Diskussionen , Folgen nachgedacht hat..., es war einfach so und hatte doch kaum "Nachspiele".
Älter geworden und im Alltagstreiben angekommen, ist man einfach auch vorsichtiger geworden, weil man weiß, da könnte ggf. auch etwas "nachkommen" und vielleicht zum Nachteil gelangen (Angst). 
Oft denke ich, dass man in der heutigen kalten Medienzeit schon auch ein recht dickes "Fell" haben muss, sonst geht man ein...nicht Jeder ist mit genügend Selbstbewußtsein ausgestattet und traut sich nicht, etwas zu sagen...

Dennoch sollte man sich nie den Mund verbieten lassen, alles kann in einem guten und sachlichen Ton gesagt, geschrieben werden und Diskussionen können auch bereichern aber natürlich auch das Gegenteil bewirken.

Das kann wohl nur Jeder für sich allein herausfinden.

Kristine

Majanne

ErschrockenWo ist meine Antwort an Kristine geblieben? Verschwunden!

Dann nochmal!

Ja, Vorsicht, Nachspiel, Angst, das hat uns das Leben gelehrt!

Und doch ruft leise der alte Schabernack von den billigen Plätzen ganz hinten in Erinnerung an Asterix&Obelix:

„Die Vorhut sofort zur Nachhut!“

“Das werden wir nach wie vor zu verhüten wissen!“ Errötet

Willy

"Wohlwollend und spielerisch und erzählerisch!" Ja, mit dieser wunderbaren Formulierung ist alles gesagt!

Was mir noch so einfiel …

Ich war, angeregt von Bekannten, in einigen Internetforen zu Gast. Was mich verblüffte, waren die oft sehr bissigen, ganz auf Konfrontation ausgerichteten Kommentare.
Bei einigen, meist Männern, war mir klar, sie mussten unter enorm hohen Blutdruck leiden, was ihr cholerisches Verhalten zwar nicht entschuldigt, aber doch erklärt.
Gedanken-Austausch; einer gibt ja einen Gedanken vor und daraus …
Da, wo sich jedoch antagonistische Widersprüche ergeben, kann man sich nicht mehr austauschen oder eine Diskussion führen.
Leider wird gerade dies aber in den Foren sehr oft getan und für nicht Wenige scheint es ein Hobby zu sein, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, weil sie vielleicht privat und beruflich keine Beachtung finden.
Selbst hat man die Wahl überall frei von der Leber zu sprechen, bzw. zu schreiben oder hin- und wieder besser den Schnabel zu halten

 

Majanne

Stimmt, wenn nur noch an den Eskalations-Schrauben höher gedreht wird, dann scheint hintergründig ein ganz anderes Interesse vorzuliegen.

Dann duck ich mich schnell weg. . . 


Anzeige