... einer Datensicherung fand ich auf einmal einige "ältere Werke". Ich wusste gar nicht,dass ich sie noch habe!Und ich war sehr erstaunt,was ich alles so geschrieben habe...
Beispielshalber das hier:


Psychosomatorisch
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Ich sagt’ dem Arzt: „Mein Herz schlägt komisch-
manchmal schmerzt mich gar sein Schlag!“
Darauf er meinte dramatorisch:
„Wir schaun, woran das liegen mag!“

Er schloss mich flugs an Apparatur
und große Monitore an.
Es summte und brummte, doch zeigte es nur,
was Medizin heute schon leisten kann.

Der Befund folgt auf dem Fuße:
„Sie haben nichts – sie sind gesund!
So gehen sie denn jetzt. Gott zum Gruße!“
Und ich staunte mit offenem Mund.

So ist mein kleines Stolperherz
doch eigentlich gesund?
Und nur mein Kopf- und Seelenschmerz
machten es krank und wund?

Ich ging nach Haus und pflegte mich
und gönnte mir viel Ruh.
Mein Stolperschmerz doch legt’ sich nicht-
schmerzt weiter immerzu.

Ich spür es schlagen, spür den Schmerz,
doch wird ich nicht aufgeben.
Kämpf weiter, kleines Stolperherz:
Ich brauche dich zum Leben!
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Unglaublich... das hab ich damals geschrieben,als meine gesundheitliche Situation ein großes Thema in meinem Leben war.Und ich wusste noch nicht einmal mehr,dass dieses Gedicht existiert!Menschen sind tatsächlich wahre Verdrängungskünstler...
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Herbst am Bahnhof
Ein Wartegleis, ein Glockenklang
Lauter Herbstwolkenabend
Ein Murmelwort, ein Stimmgesang
Ein Sommerträumen nächtelang
Erinnerung innehabend

Ein fahler Mond, ein Abendstern
Gleiskalte Bodenkühle
Ein Fortträumen, ein Möchtegern
- ein Sommertraum mit Winterkern-
und fröstelnde Gefühle

Ein Gleisbewohner, Wartegast
von Sommerträumen voll
Ein kühler Hauch, der gar nicht passt
zu herbstzeitlicher Wartehast
Der Zug mit Winter voll
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Dieses Gedicht entstand wohl während einigen der vielen Minuten,die ich an Bahngleisen verbracht habe,um in die Ferne zu schweifen.Wie oft habe ich seinerzeit die Deutschlandkarte von oben nach unten und zurück bereist!Wie oft stand ich voll fröstelnder Gefühle an den Wartegleisen,hörte in der Winterdämmerung irgendwo aus weiter Ferne ein paar Kirchenglocken-und fühlte die mit der Kälte aufsteigende Melancholie an den (Schienen-)Wegen des Lebens...
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Des Traumes Freuden
Menschen, die die Schatten fürchten
und im Dunkeln Geister sehen,
die zu lange schlaflos liegen
und sich im Dunkel traumlos wiegen
sind’s, die durch die Hölle gehen.

Denn Angst allein schafft Höllenqualen,
wie kein Mensch sie denken kann.
Sie sehn des Todes dunkle Schwingen
- sich selbst gar mit dem Dunklen ringen!-
und Angst schlägt sie in ihren Bann.

Menschen, die voll Phantasien
überschäumend schlafen gehen,
die immerzu den Nachtalb hören
und sich ihm nicht können erwehren-
sie sind’s, die nie Traumfreuden sehen.
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Manchmal,wenn man für seine Phantasie gelobt wird,freut man sich.Und manchmal denkt man dann einfach nur diese gerade geschriebenen Zeilen.Manchmal kann Phantasie auch verheerende Folgen haben...
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(ohne Titel)
Wenn du vergisst
was um dich ist,
nennt man dich einen Träumer.

Wenn du laut lachst
über was du machst,
nennt man dich einen Narr.

Wenn du den Tod nicht scheust
und dich dennoch am Leben freust,
nennt man dich verrückt.

Wann aber
nennt ein
Mensch
dich MENSCH?
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Was muss man tun,um MENSCH zu sein?Denn scheinbar muss man ja etwas dafür tun und hat dieses Recht nicht von Geburt an inne... Schon seltsam.
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Es wär an der Zeit….

Es wäre an der Zeit,
das neue Alte zu wagen.
Es wär an der Zeit,
alles besser zu sehen.
Es wär an der Zeit,
nicht mehr länger zu klagen.
Es wär an der Zeit,
neue Wege zu gehen.

Es wär an der Zeit,
sich dankbar zu zeigen.
Es wär an der Zeit,
tiefer in sich zu gehn.
Es wär an der Zeit,
nicht mehr länger zu schweigen.
Es wär an der Zeit -
doch die Zeit wird vergehen...
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Es wäre dann hier jetzt an der Zeit,es auf sich beruhen zu lassen.Das ist vielleicht besser so....

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