Beim Aldi (Allgäuer Dialekt)


Sonderangebot

Im November letztes Johr,
dia Gschicht isch fei freilich wohr,
zuällig hob i`gleasa in dr `Zeitung drinna
Computer gibt`s beim Aldi dinna
Drucker gibt es au drzua
und billig wäret Kinderschuah.

So en Drucker macht mi a
des wär doch glei a Gschenk für min Ma.
Dr alte Drucker spinnt scho mehr
drum müsst halt je an nuie her.
I glaub, dass der meim Ma gut gfällt,
drum kauf i halt oin um des Geld.
Do stand i oifach früher auf,
und fahr glei zua dem Aldi nauf.

Do bi i gwiß als erste dra,
kurz vor achte komm i a.
Mi trifft dr Schlag, wias des no geit,
do standet scho an Haufa Leit.

A Schlage, ugfähr fünfzig Ma,
wartet an der Tür do dra,
ganz vorne muss me d`Kärre hole
und noch hind wate solle.

No hon mer denkt, des isch an Schmarre,
do pack i jeza glei den Karre,
und fädle vo de Seite ei,
auf oimol machet dia a Gschrei:
„Hindre, hindre, aber schnell,“
do reißts oin wirklich vo de Stell.

I due, als wenn i deppet wär,
und grad, als wenn i gar nix hör,
no sind se no viel lauter worra
Herrschft hont die Leit an Zorra

A jungs Föhl, a ganz a gschmierte
dia sait zu mir „Komm Oma, rühr de!“
a „Soichföhl“ hon i se no ghoißa.

Bocknarret bin denn hinda na
als nächster kommt en ältre Ma,
der hotts eifädle au probiert,
mei Liaber, no honn i mi grührt!
„Jo, wo käm me denn do na?
Jeder stellt sich hinda a!“


Feuerrot isch der glei worre,
und stellt sich hinter mi voll Zorre,
s`kommet alleweil no meh Leit,
und was für Unverschämte s`geit,
dia standet ohne Karre a,
dass ma besser drängla ka.

A Weib rutscht allet näher her,
wart no, dir wirr i`s gea.
Des honn i zum verrecka gstriche,
alleweil wird vürre gschliche.
I dur als pass i grad it auf
und dapp r auf d Zeha nauf.
Die heuelet und wird ganz grea
und alle luagat zu ihr hea. O gottele is des deitsch ggg
I sag, dass i des gar it wollt
(hon nebabei 2 überholt)

Zwoi Fraua kommet und an Ma
dia standet glei ganz vorne na.
Sie luaget bei der Glastür nei,
und dond, als wenn des gar nix sei.
An kleiner Dicher schreit: „Jo hee,“
der neba mir knirscht mit de Zäh,
dia dreie dund no weiterquassle,
jetzt hört me direkt d`Säbel rassle.
„Jez honders nochet nä beinand,
wenn er jez it glei hindre gand!,“
so schreit a Ma schräg hinter mir
„no komm i vürre bis an Tür.“
Drbei hot er ubändig gfluchet,
dia dreie hond glei`s Weite gsuchet.

No zwoi Minute zoiget d`Uhr
I glaub jez drehet se no dur.
Jeder richt sein Karre her,
sowas hon i no nia gseah.

Grad wia z Rom dund, seinerzeit,
wo`s dia Kampfwäga no geit,
so standet u`gfähr hundert Ma,
vor dem gschlossene Aldi da.

Der naba mir fangt a zum Rase,
wia beim Moped duat der Gase.
Und nebabei sieh i den Herra
wia a Ross am Boda scherra.

Alle Blick gont stur grad aus
denn jez kommt koiner mir mehr aus.
Obacht jez gohts au glei a
i sieh in dem Lada drin scho den Ma.
Ganz gmütlich wollt er d`Tür aufsperre,
no rennet scho dia erste Kärre,
nei in Lade wia verruckt
und ihn hot`s hinter d`Tür neidruckt.

A jeder fangt jez`s Schieba a,
no überholt mir no en Ma,
den honn i nochet ganz verzwickt,
kurz vor de tür auf d`Seite gspickt.

Endlich bin i jez im Lade
no fahrt mir oiner in de Wade,
und nei in Stiefel, jo verreck,
de ganze Absatz reißt`s mr weg.
I sieh ihn unter d`Blume rolle,
natürlich ka`n i jetz it holle.
I muß scho auf de Rennbah bleibe,
und laß mi weiter hindre treibe.

Dem Ma honn i no was verzellt,
er sei der Dümmschte auf der Welt,
und weiter so no mancherlei
des schreib i lieber do it nei.
Oin Ma hot`s aus der Kurve triebe,
isch am Regal glei hange bliebe,
mit em Ärmel isch er do verhängt,
und hätt sich bald no d`Hand ausgrenkt

Computer sieh i jez scho stong
dia werret doch no Druckeer hong.
Tatsächlich, drei sind grad no dra
no schuck i no en ältre Ma,
und zack, honn i mein Drucker ghett,
Menschenskind war des a Gfrett.

Doch isch des Drama no it aus,
dia stehlets glei vom karre raus!
Dia horet wirklich um des Sächle,
a Weib haut oin mit m`Reagedächle.
Der hott grad ihren Drucker klaut,
drum hott sen gar aso verhaut.

Huerement, weg so me Schmarre,
flagg i halbe auf meim Karre,
mit em Haxe schuck i mi no a,
vo hinde bis an d`Kasse na.


Jetz stand i vorn bis bei de Zwiebel
und denk an mein kaputta Stiefel
do kasch jetz no zum Schuster gau
und den Stiefel richta lau.
Halb liegend due i s`Geld no raus,
en gscheide Schuck und nix wia naus.
Ins Auto nei und türe zua,
langsm honn i jetz fei gnua!

Im Auto sind no Turnschuah dinn,
vom Kegle, kommt mir`s in de Sinn.
Dia ziasch jetz schleunigscht a
und fahrsch glei zum Schuster na.

Der Ma, der macht a ernschts Gsicht,
und sait, des sei a dumme gschicht,
er ka`s zwar richte, dass` es hält,
doch koscht des hald en Haufe Geld.

I luag meine Stiefel a
und jommre no so vor mir na,
in dene bin i so guat z`Fuaß
i sag ihm`s, dass er`s richte muß.

In re Stund sei er so weit,
i kauf beim Norma ei in der Zeit.
Günsit wia beim Aldi duss,
und diese Ruhe – ein Genuss.

Denn will i zum Schuster gua
und bleib no am e Fenschter stau,
Computer gibt es in dem Lade,
do luegsch nei, des isch koin Schade.

Drucker hond dia vielerlei
der gleich wia dr mei isch au drbei.
I sieh de Preis, jo do lueg her
do koscht er 50 Märker mehr.

50 Mark gsparet, so a Freid,
zum Schuster, es wird höchste Zeit.
Dr Stiefel stoht scho fertig dau,
do kommt em Schuster no sei Frau,
und let mir d`Rechnung neabe na,
mi haut`s glei schier an Bode na.
Dia Rechnung, dia war meh wia stark,
des koscht glei 51 Mark!!!!!!!





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