In Richtung Himmel fliegt die schöne Bella
Das rote Kleid, es flattert leicht im Wind,
Entfaltet sich, mal Schmetterling, mal Blume...
Die dunklen Haare streicheln ihr Gesicht -

Und wäre Marc nicht da, um sie zu halten,
Sie würde im Azurblau ganz entschwinden
-Anziehungskraft kommt manchmal auch vom Himmel-
Doch Marc, er weiß warum die schöne Bella schwebt:
Ist's doch die Liebe dieser beiden,
Die sie ganz hoch zum Himmel hebt...
Und seine Hand, die meißt den Pinsel führt
Hält nun die Hand ganz fest der schönen Frau,
Die ihm Geliebte, Muse, Freundin und Modell...

Doch ganz im Stillen, wenn sie niemand sieht,
In mancher märchenhaften, blauen Nacht
Da fliegen sie gemeinsam über schiefe Dächer
Der kleinen Stadt Witebsk, in der es brannte
In jener Sommernacht, als Marc geboren war -
Und wo der grüne Geiger in der klaren Winternacht
Vom Himmel, übers Stedl, jene Musik erklingen lässt
Die auch in Chagalls Farben zu vernehmen ist...

Diese lyrische Prosa bezieht sich auf Marc Chagalls Bilder:

-Promenade
-Über die Stadt
-Der grüne Geiger



Anzeige

Kommentare (6)

ehemaliges Mitglied die Farben des Gedachten sieht, ist auch sehenden Auges blind." (Von einer von mir verehrten Internetterin)
Ich wünschte, ich könnte so schreiben. Auch Dein Gedicht macht es mir sehr deutlich. Chris
miriam Danke auch dir, liebe Pelagia, dass du die Farben gesehen hast.
Für eine die so wenige Gedichte geschrieben hat wie ich, ist dies eine sehr große Freude. Das schöne Chagall-Bild hing jahrelang bei mir in der Küche (na ja, natürlich ein Poster!) - es war eines der Plakate der großen Ausstellung in Frakfurt (1991).
pelagia würde dieses Gedicht genauso ins Herz fallen wie mir. Ich gehöre ebenso zu seien Bewunderinnen. Danke für die Farben Deines Gedichtes.
miriam Liebe Immergruen,

was würden wir ohne die Existenz solcher Werke machen? Die Welt wäre sehr arm dran - und auch wir! Marc Chagall hat diese sehr spezielle Eigenschaft, einen im wahrsten Sinne des Wortes in seine Welt hineinzuversetzen. Ich erinnere mich an eine sehr große Chagall-Ausstellung in Frankfurt a M. im Jahr 1991, ich war zu diesem Anlass hingefahren. nun, ich könnte noch heute ganze Seiten schreiben über die Eindrücke dieses Tages.
immergruen die und herausfordern, auf beeindruckende Werke zu reagieren. Das ist Faszination, der ich bei Musik von Bach oder Skulpturen von Barlach und auch Arbeiten meines Mannes erliege, immer wieder.
miriam Beim Versuch das entsprechende Bild neben dem Gedicht einzusetzen, habe ich wahrscheinlich einen Fehler gemacht. Ich versuche es nun hier - weiß aber nicht ob dies geht.


Anzeige