Da muss doch noch was zu finden sein


Ein forscher Minister, noch dazu ein Verteidigungsminister, noch dazu ein Adliger: gibt es da wirklich nichts, womit man ihn abschießen kann?

Immer die selbe Masche: findet man hier nichts in der Tagesordnung, in seinen Handlungen, dann gehe man doch zurück bis in die Kinderstube – da findet sich bestimmt etwas, den Knaller, der das in Visier genommene Opfer infamiert.

Das musste „Schmidt-Schnauze“ als Verteidigungsminister durchmachen, als er die Truppe hier stramm anpackte, ihr zugleich aber mehr Platz zum Schlafen in der Kaserne zubilligte. Auch Schorsch Leber bekam als Verteidigungsminister sein Fett weg.

Es sind nicht die eigenen Leute, solange derjenige ihnen noch passt. Es sind Parteigegner und aber auch solche, die sich mit Gutachten schmücken und damit der Justiz ein weiteres Schlafmittel schenken.

Was hat das Abschreiben oder das Nichtkennzeichnen von Textstellen mit dem Heute zu tun. Keiner sollte sich freisprechen, hatte er’s doch selbst probiert, mit oder ohne Erfolg.

Warum soll man immer die Quelle nennen. Gibt es noch Patentschriften oder einen Gebrauchsmusterschutz für das Rad von vor Tausenden Jahren? Da werden die Sprüche der Griechischen Gelehrten ohne Fußnoten tagtäglich benutzt – niemand schreit dabei „Kreuziget Ihn!“.

Wenn ich mir heute etwas aus Wikipedia hervorhole, es lese und mein Gedächtnis wieder einschwinge, sehe, dass da mein Ausspruch von vor Jahren abgekupfert wurde, soll ich jetzt alle Kriminalisten nach dem Abschreiber suchen lassen?

Wenn ich heute mir bei Google einen Kartenausschnitt „leihe“ und nicht die Quelle angebe – wo hat Google die Daten her? Ich habe Programme geschrieben, die im Internet herunter geladene Daten zu Gelände-Profilen berechnen und malen konnten, habe sie einmal als Soldat geschrieben, dafür einen Orden bekommen, ich habe sie in die heute von PC’s verwendete Computersprache übersetzt und meinen Freund damit weiterarbeiten lassen. Wer bitteschön muss nun über die Klinge springen???

ortwin

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Kommentare (4)

hijona Wenn wir in der Situation anders gehandelt hätten, dann dürften wir die ersten Steine werfen.
Fakt ist doch, dass fast jeder den leichteren Weg geht, wenn es denn einen gibt.
Wenn KTv.G jede Quelle angegeben hätte, wäre dann nicht doch auch was Unehrenhaftes ans Tageslich gezerrt worden ?
Irgend was hätte es sicherlich gegeben.
Und wenn er mal in der Nase gebohrt hätte, wo er nicht durfte.
margit - diese alte Erkenntnis scheint mir auch heute noch gültig zu sein. Wie kann es sonst sein, dass so viele an einem Minister festhalten wollen, der inzwischen eindeutig als Betrüger überführt ist. Nach den Ergebnissen, die auf der Seite Guttenplag zusammengestellt wurden, gibt es nur zwei Möglichkeiten: entweder hat er selbst in mühevoller Kleinarbeit neben der »Belastung Familiengründung« in Dutzenden von Werken Ideen und Gedanken gestohlen und zu einer »Doktorarbeit« vermanscht oder er ließ sich die Arbeit gegen Geld schreiben. Beides ist Betrug. Nein, es ist kein Kavaliersdelikt, es ist tatsächlich Betrug. Vorwürfe, die deswegen erhoben werden, als »abstrus« abzutun, zeugt darüber hinaus noch von fehlendem Rechtsbewusstsein.
Als Zeichen von moralischer Verwahrlosung sehe ich an, wenn jetzt dieser Betrug schöngeredet wird, mit Argumenten der Art »wir sind doch alle kleine Sünderlein«, »was ist schon dabei...«, »ein Betrug darf doch nicht so ernst genommen werden«, oder wenn diejenigen, die das Kind beim Namen zu nennen wagen, als »Neidhammel«, Hexenjäger« usw. bezeichnet werden.

Es ist und bleibt ein Unterschied, ob ein heranwachsender Schüler in der Schule versucht, zu betrügen oder ob dies ein Erwachsener tut, der zu dem noch eine verantwortungsvolle Position bekleidet. Kinder und Jugendliche müssen die Regeln erst lernen und ihre Grenzen erfahren. Kommentare von Eltern wie »da hat mein Sohn aber Pech gehabt, dass er die Arbeit bei ihnen abgegeben hat und sie es gemerkt haben« haben mich in meiner Lehrerlaufbahn maßlos empört. Entdeckte Betrügereien - ich benutze bewusst dieses Wort - wurden mit der entsprechenden Note geahndet. Erziehung bedeutet auch, Grenzen zu setzen und auf Einhaltung von Regeln zu bestehen.
Und das soll bei Erwachsenen nicht mehr gelten?

Traurig ist, dass ein alter (bei der Abgabe der Arbeit bereits 73 jähriger) Professor nicht mehr in der Lage war, die »Arbeit« korrekt zu beurteilen. Vielleicht wurde er deshalb als »Doktorvater« ausgesucht. Das ändert aber nichts, an der Verantwortung des »Doktoranden«.

Dass sich das Rechts- oder Unrechtsbewusstsein in unserer Gesellschaft je nach Eigenbedarf wandelbar zeigt, ist für mich ein Ausdruck von Dekadenz und nicht tolerierbar.

Margit
nixe44 ... das ist meine Meinung und mein Gefühl hat mich selten getäuscht.
Er ist jung und dynamisch, wie es einst Angela war.
Sie wird hoffentlich ihm schützend zur Seite stehen.
Ich bin kein politisch interessierender Mensch, betrachte das Ganze von der menschlichen Seite.
Kein so intelligenter Mensch wie G., wird ganze Passagen aus der Fachliteratur für seine Doktorarbeit, ohne Quellennachweis(Fußnote) übernommen haben.
Ich hoffe nur, dass kein seiner sog.Parteifreunde der älteren Generation, die Hand im
Spiel hat. Es wäre denkbar und nicht ausgeschlossen.
LG Monika
Medea andere Menschen, ob nun bekannt und an verantwortungsvoller
Stelle oder nur den mißliebigen Nachbarn anzupinkeln, indem
in seinem Leben längst vergangener Jahre herumgewühlt und
herumgeschnüffelt wird nach dem Motto: es wird sich doch
etwas finden lassen, was ihm zum Nachteil gereicht.

Nun muß der Freiherr herhalten - ich finde das hanebüchen.
M.


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