Dank an die Nacht
Dank an die Nacht
 
Einsamer Weg, im  Mondlicht taumelnde Falter,
die sich in meinen Haaren strampelnd verfangen.
Baumarme,  gestreckte Finger himmelwärts weisend,
raschelnde Nachtgeister  in der Hecke,
Glühwürmchen, ihr Kleinen, mit euren leuchtenden Fackeln.
Ein klagender Ton, ein Käuzchen wacht und es treten -
vorsichtig witternd - Rehe auf die lockende Lichtung,
die dann friedlich äsend mich nicht bemerken.
 
Wunderschöne, berührende, allumfassende Nachtwelt,
in denen alle Wesenheiten der Schöpfung mich umfliegen,
mit ihrem Zauber meinem Herzen Welten  öffnen,
die meinen Augen bisher verborgen geblieben sind.
Die mich endlich wieder tief atmen lassen
in der lauen, von Blütenduft geschwängerten Stille,
die dennoch voller geheimnisvoller Laute ist.
 
Elfen, Zwerge, Trolle, Feen und Engel erstehen auf
aus den Erinnerungen der Träume meiner Kindheit,
die mich leben ließen, mich beschützten, mir Wege zeigten
aus abgrundtiefem Schmerz und größter  Verzweiflung,
mir durch das Licht den Glauben an Führung erhielten
im allerschwärzesten Dunkel meines Suchens
nach des Lebens großer Wahrheit und Erklärung.

floravonbistram

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Kommentare (2)

Syrdal


Tausend dunkle Nächte mit schemenhaften Unheimlichgestalten und formlos wallenden Wesenheiten müssen wir zwischen Geburt und letztem Übergang erfahren, angstvoll aushalten und mit banger Hoffnung auf bald dämmerndes Licht durchwachen, um doch endlich vage Erlösung heischend erstes zartes Morgenrot zu ahnen, das sich leise aufweitet und bald mit milden Lichtfluten einen alles überstrahlenden Sonnentag erstehen lässt...

...hat wieder und wieder Vertrauen erstarkend durchlebt
Syrdal

floravonbistram

@Syrdal  Zum Glück kannte ich keine Angst vor allem was um mich herum waberte, huschte, flatterte. Ich versuchte mir immer alles so zu erklären, wie mein großer Bruder es tat, als wir Kinder waren. Wir hatten eher die Angst vor den Prügeln mit Rohrstock, den unbarmherzigen körperlichen Strafen und den seelischen ohnehin


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