Das große K


Das große K

Kaum begann ich in Kindheitsjahren
mit dem Begreifen unsrer Welt,
musst‘ ich das große K erfahren,
was mich dann lebenslang gequält
und immer wieder belastet hat,
niemals ist es ganz verschwunden,
schlug hingegen mit schmerzlicher Tat
wiederholt mir schlimme Wunden.

Selbst wenn in der Welt es anderswo
sein grässliches Unwesen trieb,
brannte es hier zugleich lichterloh
und die blutige Wunde blieb.
Schlussendlich musste ich begreifen,
das große K will nur den Sieg,
zerstören, töten, alles schleifen –
das K heißt Krise, das K heißt Krieg.


© Syrdal 2023

Krieg.jpg

 


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Kommentare (6)

Jutta

Lieber Syrdal,

Ein beklemmendes Thema dieses K!!!

Traurige Geschichten hinterlässt das K und wenn man bedenkt, wie oft in den vergangenen 70 Jahren erklärt wurde: "nie wieder ein K" !  Aber das zählt nicht überall auf dieser Welt. Macht und Geld mögen sich so gut, um die Welt ins wanken zu bringen. Ich persönlich habe keine K-Erinnerungen und bin trotzdem in gewisser Weise K-geschädigt durch meine Entstehung.

Welch Respektlosigkeit eine einzelne Person der Welt und deren Menschen entgegenbringt, für unfassbare Tragödien sorgt und sich durch nichts stoppen lässt. Und seine "Gehülfen" verfügen über Gier und nicht über Mut. Und sollte jemand dieses K stoppen wollen, ist die Welt noch vor der Klimakatastrophe kaputt. 

Die Hoffnung stirbt zu letzt, sagt man - so hoffen wir weiter auf die Vernunft, auch wenn ich nicht weiss, wo sie herkommen soll!!

Es kostet viel Energie, in dieser belastenden K-Situation den richtigen Weg zu finden, das Leben trotzdem nach seinen Möglichkeiten zu geniessen - ich meine, dass es mir gelingt.

In diesem Sinne, lieber Syrdal, grüsse ich Dich herzlich

Jutta


 

Syrdal

@Jutta
Liebe Jutta, deine Betrachtungen zu dem „großen K“ kann ich in allem nachvollziehen. - Bei uns hieß es schon ab den jüngsten Lebensjahren, dass nie wieder ein Krieg vom deutschen Boden ausgehen darf. In diesem Bewusstsein sind wir aufgewachsen. Und dann haben die pazifistischen Grünen unter Außenminister Joschka Fischer als erste Partei wieder deutsche Soldaten ins Ausland geschickt, in den Kosovo-Krieg. - Was soll man dazu sagen…!? Für mich war damit all das grüne Gequatsch erledigt.

Letztlich sprichst du von Hoffnung. Ja, das ist wohl das einzige, an das wir uns halten können. Aber die Hoffnung liegt nur in uns selbst ganz allein.

Einen hoffnungsvollen Umgang mit dem großen K, dem niemand entweichen kann, wünscht Dir – mit Grüßen zum Sonntag -
Syrdal  

indeed

Lieber Syrdal,

das ist wie aus meiner Seele beschrieben, denn mir ergeht es genau so. Ich könnte es nicht besser beschreiben. 

Es ist erschütternd, wie die Menschen leiden müssen aufgrund einiger, und zwar aus den verschiedensten Gründen.

Viele Menschen fallen durch die Raster der Zeit. Am liebsten möchte man Vogel Strauß spielen, aber das würde nicht richtig sein.

Ich hoffe sehr auf eine Kehrtwende, wenn es sich auch naiv liest. Die Hoffnung aber gibt Kraft und deshalb dürfen wir sie nicht verlieren.

Trotz alledem wünsche ich dir einen guten Wochenteiler und schicke mit Dank liebe Grüße.

Ingrid
 

Syrdal

@indeed

Liebe Ingrid, immer mal wieder gab es in meinen vielen Lebensjahren durchaus auch auch Zeiten voll guter Hoffnung, auch wichtige Ereignisse, die dies bewirkten. Ich denke nur an Gorbatschow oder auch an den Fall der unseligen Mauer/Grenze. So gab es also auch Licht und Freude und frohe Tage, doch es waren leider trügerische Zeiten ohne nachhaltigen Bestand. Was nun aber in dieser Welt entstanden ist, schickt über so viele Länder dunkle Wolken und niemand weiß, wohin sie ziehen und was sich wann und wo entladen wird. Versiegt ist mein Glaube an die Vernunft der Menschheit… aber noch immer bleibt die Hoffnung auf eine Wende zum Guten.

Mit dieser in mir fest verankerten Schwingung grüßt dich aus heute hellstem Sonnenschein
Syrdal  

Christine62laechel


Ich würde dazu noch ein Wort hinzugeben, lieber Syrdal, das zwar mit einem "Ch" beginnt (und in meiner Muttersprache mit einem "H" am Anfang ausgesprochen wird), im Deutschen klingt es aber: Chaos, da hört man auch dieses "K".
Noch vor wenigen Jahren konnte man hoffen, da gehe es der Welt endlich mal gut. Natürlich gab es schon immer hier und da Konflikte, Naturkatastrophen, Armut... Es gab aber auch viele Friedensinitiativen, Öko-Aktionen, viele Hilfsorganisationen immer wieder im Einsatz. Und nun muss man den Eindruck bekommen haben, dass das alles doch nicht sehr gut funktioniert. Hoffentlich ist das nur so eine Übergangsphase. Nach einer schönen Weltordnung kann man sich im Moment aber nur sehnen. Tun wir das doch hoffnungsvoll.

Mit Grüßen
Christine

Syrdal

@Christine62laechel

Liebe Christine, freilich kann man das Chaos zu all diesem hinzu rechnen, denn das ungeordnete Durcheinander ist sowohl Krisen als auch Kriegen immanent. – Und so wie Du hatte auch ich zu Zeiten den wohltuenden Eindruck, dass „es der Welt endlich mal gut geht“. Aber jetzt haben wir das ganze Gegenteil… Es ist in der Tat nur noch zu hoffen, dass es sich um eine dunkle Übergangsphase handelt, die hoffentlich bald für alle Menschen in eine helle Zukunft mündet. Gerne schließt sich deinen Gedanken an…

...mit hoffnungsvollen Grüßen
Syrdal  


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