Das Zweite Frühstück


Ein Wiekhaus in der Stadtmauer von Neubrandenburg


Nach dem Besuch einer Freundin in Neubrandenburg am Vortag hatten wir in Burg Stargard, und da auf der Burg, Logis genommen.
Nach dem Abendessen in den Gemäuern der alten Burganlage sind wir
- noch müde vom dreistündigen Wandern innerhalb der Stadtmauer von Neubrandenburg -
früher als sonst in die historische Bettanlage gekrochen.

Da sind wir eben auch früher am Morgen als sonst üblich wieder wach geworden. Der Kaffee in der Thermosflasche war noch heiß bis lauwarm. Für jeden gab es ein belegtes Brötchen vom übrig gebliebenen Reiseproviant, und auch noch Rosinen-Stuten waren uns eigentlich ein ausreichendes Frühstück. Um acht rollte unser Automobil die holperige Auffahrt von der Burg wieder herunter zur Stadt am Fuße des Berges, auf dem die Burg sich ausbreitete.

Als wir gestern in die Stadt einfuhren hatten wir noch eine Weile nach der Auffahrt zur Burg suchen müssen – die Auffahrt war da in die Richtung, aus der wir kamen, nicht ausgeschildert. So holten wir heute schnell einen Rundblick, ehe es weiter ging auf unserer kleinen Fahrt durch Mecklenburg und Brandenburg.

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[i]Eingang zur Burganlage Stargard



Wir kamen nach Leppin. Ein schön restauriertes Schloss fing unsere Blicke ein. Ein vorbei radelnder Einheimischer gab Auskunft: ein Wessi hat das Schloss gekauft, Räume sind vermietet. Und weiter ging es nach Woldegk mit seinen zu einem Museum zusammen getragenen Windmühlen und allem, was damit zu tun hat. Die Flügel der restaurierten Mühlen standen still, die jüngste Konkurrenz in der Ferne dagegen ließ ihre Dreiflügler im Wind rotieren.

Unser nächstes Ziel war die Feldberger Seenplatte. Kein ebenes Gelände, nein, so wie einmal die Eiszeiten ihre Schiebearbeit aufgegeben hatten, so bergauf bergab führten die Straßen durch das hügelige Gelände. Links und rechts der Straßen immer wieder Seen, umgeben von Feldern, Wiesen und Wäldern. Kaum Verkehr, ein ruhiges Reisen, ein bequemes „Dahin rollen lassen“ des Autos, einfach so mit etwa 60 km/h.

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[i]„Altes Zollhaus“ am Luzin See


Da kamen wir aus einer Kurve über eine Brücke, die von einem Graben oder Fluss einen oder zwei Seen von einander trennt. Und gleich hinter der Brücke ein Parkplatz. Den steuerten wir an. Nun war das der Privatparkplatz zu einem ganz lieblich in die Szenerie drapiertes Hotel, so mit Terrasse zum See. „Weißt du, das Frühstück von heutemorgen war ja wohl nichts! Ich lade uns ein zum Zweiten Frühstück!“

Es war zehn Uhr. „Ich wollte gerade das Buffet abräumen! Wenn Sie sich schnell entschließen, warte ich noch damit“. Und wir wählten aus, nahmen Platz draußen auf der Terrasse. Da war für uns schon eingedeckt, so dass wir uns staunend über diesen schönen Tagesanfang in die Korbsessel fallen ließen. Nichts trieb uns fort, wir genossen Licht, Luft, Sonne und eine feine Briese, und machten uns über unser ausgewähltes Essen her. Eine Stunde, ja eine ganze Stunde saßen wir an dem runden Tischchen.

Ein Nachbar wollte seine Kamera so aufstellen, dass seine Partnerin und er vom Knipsofot erwischt werden sollte. Wir gingen Beiden zu Hilfe und durften dann auch ein Bild von uns in die Kamera stecken lassen.

Und dann ging es weiter durch die Feldberger Seenplatte. Wir kamen nach Lychen, fuhren dann weiter südwärts, zurück in Richtung Berlin. Eine Dampferfahrt könnten wir einfügen, doch, der nächste Dampfer fuhr erst zwei Stunden später. Wir fuhren nach Abwicklung der Fotofängerei weiter. Es ging auf schnurgeraden Chausseen durch Kiefernwälder. Ein kurzer Halt auf einem Waldweg-Rastplatz, Ausschwärmen zum Pilze suchen, ja tatsächlich fanden wir ein paar Pfifferlinge, bloß die Mücken jagten uns zurück ins Auto.

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[i]Das Rathaus von Templin


Letzter Besuchshalt war die Stadt Templin. Die Füße mussten etwas Bewegung haben. Aber dann ging es ab nach Berlin. Unser Navi wollte uns immer zur Autobahn ablenken, doch wir waren stur und blieben auf der Bundesstraße, es hatte kräftig zu rechnen. Als wir die Stadtgrenze von Berlin erreicht hatten, haben wir ihm die Gurgel abgedreht. Uns nahmen die Staus auf, war es doch schon Arbeitsschluss-Zeit.

Noch ein Einkauf bei ALDI, dann landeten wir von unserer Zweitagetour wohlbehalten zu Hause, fanden sogar noch einen gescheiten Parkplatz. Das Mittagessen war ausgefallen. So gab es nun Rührei und unsere Pfifferlinge und frisches Bier zum Nachtmahl. Die Arbeit folgte: reichlich Bilder waren von den Kamerachips in die Computer zu verfrachten. So auch die Bilder vom Zweiten Frühstück da am Luzin See.
Neubrandenburg
ortwin

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