Demenz

Demenz
 
Was uns dereinst so eng verband
ging verloren schon vor Jahren.
Oft gehe ich den schmalen Weg
den wir zwei so gern gegangen.
 
Die Bäume sind hoch gewachsen
so manche Bank fand einen Platz.
Aus der Wiese wurde Rasen
von Blumenbeeten eingefasst.
 
Du lebst jetzt in jenem Hause
das dieser kleine Park umschließt.
Gemeinsam wandern wir den Weg
zum nahen Bach der murmelnd fließt.
 
Da leuchtet dein so schmal Gesicht
deine Hand greift nach der meinen. aHH
Still stehst du da, betrachtest mich
deine grünen Augen strahlen.
 
Berührst ganz sacht mein weißes Haar
so, wie es früher einmal war.
Für Sekunden bist du mir nah
dann ist der Schatten wieder da.

agleh

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Kommentare (4)

agleh

Ja, Ihr Lieben, das ist ein Schicksal das man keinem wünscht.
Danke, für Eure lieben Zeilen.

Lieben Gruß
Helga

werderanerin

Liebe Helga,

rührende Zeilen, die unter die Haut gehen. Weiß aus eigener Erfahrung, wie es ist, einen geliebten Menschen, wie es unser Vater war, an diese schreckliche Krankheit zu verlieren. Dennoch war auch ich dankbar für die ganz kleinen "hellen Momente" und am schönsten war immer für mich und meine Schwester, wenn wir anhand von Blicken oder Gesten wußten, dass er uns erkannte...Dankbarkiet blieb für immer !

Auch du hast deinen Mann nicht verloren, solange er in deinem Herzen bleibt !

Kristine

Tulpenbluete13

Liebe Agleh,

sehr berührende Zeilen- gehen unter die Haut. Ich kann die Situation sehr gut nachempfinden- es tut sehr weh, wenn einem eine nahe stehender Mensch "entgleitet". Aber- wie Du schon schreibst- es gibt "klare" Momente und Erinnerungen und die bleiben...
Danke für diese Zeilen.
lG Angelika

Muscari

Beim Anblick dieses Fotos in Verbindung mit Deinem Gedicht denke an die vielen Menschen in der gleichen Situation.
Das Herz tut weh, doch wie dankbar kann ich sein, dass der Schatten noch fern ist. -  Hoffentlich.

Danke für diese Zeilen.
Andrea


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