Der Bärengeschichte letzter Teil.



Hier wird der letzte Teil der erste sein.


Teil 4 und Ende

Die Geschichte von dem Grissly, dem freundlichen Bären
und was sonst noch so im Walde kreucht und fleucht.


Der Frühling war gekommen und gegangen mit all seinen Herrlichkeiten.
Die ersten zarten Frühlingsblüten hatten den Sommerblumen Platz gemacht.
Sie dufteten nicht weniger lieblich als ihre Vorgängerinnen.

Die Sonne schien durch die Wipfel.
Ihre Strahlen fielen schräg durch das üppige Blätterdach der Bäume und verzauberten den Wald.

Der kleine Bär konnte sich nicht satt sehen an der Schönheit der Natur.

Überall gab es etwas zu entdecken.
Über den Wildbach, der aus dem Gebirge kam, glitten Falter und Libellen und Ihre Flügel glitzerten im Sonnenlicht.

Er stapfte über die großen und kleinen Steine des Flusses, die eine weite Reise hinter sich hatten und hier ausruhten, um bei dem nächsten Hochwasser weiter zu wandern.

Was mag wohl aus dem freundlichen Bär geworden sein, kam es ihm in den Sinn? Und aus dem Grissly? Und aus den schönen Bärendamen, die ich in`s Bockshorn geschickt hatte?
Hatte ich das alles wirklich nur geträumt?

Da er nichts weiteres vorhatte und der Tag so warm und hell war, schlug er die Richtung zu der Höhle des freundlichen Bären ein. Er fand sie auch und war nicht wenig erstaunt.

Eine neue Bärendame saß mit ihm vor der Höhle und, in einiger sicherer Entfernung, die ganze Bärendamenwelt vom letzten Jahr.

Der kleine Bär freute sich über das Wiedersehen mit seinem Freund.
Er ging schnurstracks auf ihn zu und gab ihm einen Kuß auf die Schnauze.

Da wurde die neue Bärendame furchtbar zornig. Sie brummte und fauchte furchterregend und hätte sich der kleine Bär nicht auf und davon gemacht,
hätte sie ihn sicher auch gebissen.

Schade, dachte der kleine Bär und ihm war sehr weh um`s Herz. Aber er sah ein, sein Freund würde wohl für immer von irgendwelchen Bärendamen umringt sein.

Er tapste weiter, und dachte bei sich selbst, jetzt will ich auch wissen, was der große Grissly macht.
Den Weg dorthin kannte er noch und tatsächlich, er hatte sein Revier nicht verlassen.
Der Grissly erkannte den kleinen Bären sofort und da er gerade gute Laune hatte, was eigentlich nicht sehr oft bei ihm der Fall war, rief er dem Kleinen zu: “ Komm her kleiner Bär, hab `keine Angst, ich möchte mich mit dir unterhalten.„

Der kleine Bär hatte den großen einmal sehr gemocht und dachte, nun vielleicht hat er sich geändert.

Er ging zu ihm und schon fing der große Bär an zu brummen: “ Eines will ich dir im voraus sagen, wenn Du mit mir in Frieden leben willst, dann musst Du folgende Bedingungen erfüllen:

" Du kannst auf meine Höhle aufpassen, wenn ich unterwegs bin. Du darfst mich aber nie fragen, wohin ich gehe, Du sollst immer freundlich zu mir sein, auch wenn ich gerade sauer bin. Du sollst für mich Beeren pflücken, denn ich habe nicht immer Lust dazu. Du darfst Dich nie darüber beklagen, wenn ich nicht halte, was ich vorher einmal versprochen habe. Bist Du mit alledem einverstanden, gestatte ich Dir, bei mir zu bleiben, aber nur so lange, wie ich will; außerdem sollst Du mir das Fell kraulen, wenn mir danach ist.“

Der kleine Bär dachte: " Er kann sich nicht ändern, sehe ich so aus, als ob man mir das alles zumuten könnte?“

Er sagte zu dem Großen: „ Sieh` zu, daß Du einen anderen findest, der damit einverstanden ist „ und ließ den verdutzt schauenden großen Bären alleine zurück.

Der kleine Bär ging hinunter zum Fluß. Am Ufer sah er einen stattlichen Bären stehen, der ihn ansprach und zu ihm sagte : “ Hallo, Kleiner, ich beobachte Dich schon eine ganze Weile, bist Du jetzt klüger geworden? „

„ Klüger schon,“„ sagte der Kleine, „ aber nicht weise.“

„ Mach` Dir nichts daraus,“ sagte der stattliche Bär, „ das sind wir doch alle nicht. Komm, wir wandern gemeinsam, dann ist keiner von uns alleine, und die Welt ist noch einmal so schön.“

Das taten die beiden dann auch.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.


Einen gesegneten zweiten Advent
wünscht Sarahkatja





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