Der Brief von Elvira (10.4.2022) / Bild: Tulpen


Der Brief von Elvira (10.4.2022) / Bild: Tulpen

10.4.2022

Der Brief von Elvira

Eine Sache muss ich euch aber noch erzählen! Als der Vater Emilio gestorben war, gingen die 7 Kinder auf den Dachboden um auszumisten und fanden die verschlossene Truhe. Emilio hatte ihnen nämlich den Schlüssel dafür gegeben als er starb. Und er passte, wie angegossen. Der älteste Sohn Federico öffnete langsam die Truhe und vor Staunen blieb ihm die Mund offen stehen, er hatte die Kiste mit dem Tagebuch und dem Brief entdeckt und es war noch alles so wie früher. Nichts war kaputt. Neugierig begann er vorzulesen...Was er las, machte ihn fassungslos und traurig. Darin stand schwarz auf weiß, wer der Mörder von Lenis Bruder Ben und Bärbel war. Es war Evelyns Vater Bruno Ganser. Erschüttert über soviel Gemeinheit, standen die 7 Kinder von Emilio traurig da und sie waren froh, dass Bruno vor Jahren gestorben war und ihnen nichts mehr anhaben konnte. Allerdings waren sie enttäuscht, dass Emilio oder Leni nicht schon früher zur italienischen Polizei gegangen waren, um das Verbrechen an Ben und Bärbel aufzuklären. Dann wären sie vermutlich mit dem noch damals lebenden Bruno Ganser in Konflikt geraten und davor hatten sie wohl beide große Angst, deswegen versteckte Emilio das Tagebuch auf dem Dachboden der Pension Zur Taube, damit alle, das Buch und der Brief geschützt sind und die Jahre überdauern konnten, bis Bruno Ganser das Zeitliche gesegnet hatte. Jetzt war ihnen alles klarer und sie verstanden alles besser wie vorher. Sie gingen mit dem Brief und dem Tagebuch zur italienischen Polizei. Die italienische Polizei klärte den Mordfall zusammen mit den 7 Geschwistern, auf und so kamen sie nie wieder in den Konflikt mit der Grenzpolizei.

Als Federico mit seinen 6 Geschwistern den Mordfall aufgeklärt hatte, kehrte Ruhe bei ihnen ein. Das Ghetto wurde aufgelöst, die Polizisten der Willkür wurden bestraft, die noch übrig waren. Ein mächtiger Hotelier aus Italien an der Grenze des Flusses schloss die kleine Pension Zur Taube. Die Leute aus dem Ghetto, die übrig geblieben waren, zogen alle nach Italien über die Grenze. Dort wurden sie glücklich und die Polizisten, die im Ghetto Angst und Schrecken verbreitet hatten, wurden in Italien ins Gefängnis geworfen.

So endete die Geschichte doch noch gut. Federico und seine 6 Geschwister wurden Kellner und Zimmermädchen im Hotel des reichen Hoteliers in Italien. Und, wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Drum wisse, wer mit dem Gesetz in Konflikt gerät, hat nicht immer Unrecht.
Manchmal hat das Gesetz und, die es ausführen mehr Unrecht, wie die kleinen Leute.

(Heidi Grünwedl)


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Kommentare (1)

Heidi Grünwedl

@chris33   danke, für dein Herzchen zu meinem Blog Artikel Der Brief von Elvira. Hab mich sehr gefreut darüber.

Liebe Grüße

Heidi


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