Der gute Wille steht für die Tat
© 2008 Gedicht von W. S. v. Grafenberg


Ein Mensch, der saß an seinem Tische
und grübelte so vor sich hin,
wollt' mal was reimen für die Liebste,
doch nichts kam ihm in seinen Sinn.

Der Mensch, der willens was zu schreiben,
beschließt, was Sinniges soll's sein,
er wühlt in seines Hirnes Ecken,
doch nichts er findet, nichts fällt ein.

Der Mensch steht auf, durchmisst das Zimmer,
da plötzlich, - wird sein Auge hell,
jetzt hab' ich's, ruft er jauchzend, jubelnd,
jedoch, ach nein, er dacht zu schnell.

Der Mensch, er stöhnt, er greift zur Flasche,
mit Alkohol, so meint er, - da könnt's gehn,
der Schädel brummt, das Herz es bumpert,
die Zeit verrinnt, - nichts ist gescheh'n.

Der Mensch hat manches deklinieret,
mal zärtlich fein, mal kühn, mal licht,
sein Geist, er schwang sich in die Lüfte,
jedoch, - die Muse küsst ihn nicht.

Der Mensch, der Liebsten Herz wollt' heben,
ist mutlos, zweifelnd, - ganz ohne Rat,
jedoch verliert er nicht die Hoffnung,
meint, guter Wille - steht für die Tat.


katerignotus


 

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Kommentare (2)

ehemaliges Mitglied

Wenn er so hätte reimen können wie du, dann hätte er keinen Alkohol gebraucht.

katerignotus

Danke, Manopi! Daumen hoch

LG Paul


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