der Kletterbaum.............


eine Weide war's, mit vielen abzweigenden Stämmen von der Wurzel aus.
Wie ein großer, breiter, hoher Strauch stand sie am Rande unseres Wiesengrundes.
Dort unten war gerade die Überschwemmung abgeklungen - noch kein Spielareal. Mit dem dürftigen Schuhwerk blieb man in dem versumpften Grase stecken.
Der Kletterbaum bot sich zum Zeitvertreib an. Dort lief man auch barfuß rauf - er war weit nach außen geneigt.
Wie die Affen hingen wir in den Zweigen und wippten und schaukelten bis wir einen anderen Ast erwischten und schwangen mit Schwung zum anderen Ast hinüber.
Und immer höher ging die Jagd, bis man sie mit einer Kinderhand umklammern konnte - ein gefährliches Spiel - auch Weiden brechen ab.
Und so geschah es auch, ich war schon sehr hoch und meine Freundin wollte mit mir den Platz tauschen und pendelte sich zu mir herüber - doch plötzlich "KNACKS" und sie segelte durch das gesamte Baumgestrüpp nach unten.
Auf den Boden ist sie nicht aufgeschlagen, nein sie hing in den Zweigen fest und schrie wie am Spieß.
Vorsichtig kletterten wir nach unten, doch erreichen konnten wir sie nicht.
Jetzt die Eltern holen? Bloß nicht, wir mußten das alleine lösen.
Vorsichtig wurde wieder an den naheliegenden Stämmen hinaufgeklettert, die Beine baumelten herum - jetzt ein Bein in eine feste Lage bringen und der andere den Oberkörper hochziehen und der Hand einen anderen Griff ermöglichen...........das war eine Schufterei.
Jedenfalls sah man die Möglichkeit, daß, wenn wir einen stärkeren Ast zu ihr rüberziehen konnten, daß sie dann mit einem beherzten Griff und Schwung wieder in eine normale Lage kam.
Völlig aufgeregt gaben wir alle unsere Kommandos, doch sie begriff den Inhalt dieser Ast-Aktion. Und plötzlich griff sie zu und hing wie ein Segel im Baum. Nochmal schwingen rief sie laut - ganz vorsichtig begannen wir und schwupps hing sie an dem anderen Baumstamm dran und rutsche ganz langsam runter.
Wie die Wilden kletterten wir nach unten - doch außer ein paar Schrammen war nichts passiert. Das Kleidchen zeigte ein paar Risse, doch das konnte die Oma ganz heimlich nähen und alles andere wurde diskret verschwiegen und humpeln kam auch nicht in Frage.
So waren wir - die Kinder "vom Hang".
Am Hang, das war der Straßenname.......den gibt es heute noch.
Und gerne fahre ich zurück....zu Sumpf und Frosch.
mit kletternden Grüßen
Euer Moni-Finchen

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Kommentare (4)

finchen der Pflasterei und Mullbinden-Dynastie!
Zu kleben gibt es immer was.
Naja, heute kleben wir die Zähne an - wird sich auch noch was anderes finden.
Und herzlich lachend
Dein Moni-Finchen mit Humpelbein
Traute Damit müssen wir endlich anfangen. Die Petition der Wiedergutmachung , wird vorbereitet. Hoffentlich reicht die Zeit all unsere guten Taten auf zu zählen
Ja vielleicht sind wir ja die ersten? Warten wir es in Ruhe ab. Sollten wir doch nach Oben beordert werden, dann, Hand drauf halte ich Dir einen Fensterplatz frei, versprochen.
Mit freundlichem, lassen wir uns überraschen, ,
Traute
finchen nee ,nee, Kopfweiden waren das nicht - diese Weide war wie ein großer Strauch gewachsen - mit mehrenen Stämmen aus dem Boden gewachsen.
Die Kopfweiden standen am Bach im Wiesengrund, die kleinen Struwwelpeter, die im Mondlicht wie Gespenster aussahen.
Die wurden auch bei uns abgeerntet und Körbe etc. daraus geflochten.
Opa zog mühsam die Rinde ab und machte Seile daraus. Mit vollem Zahneinsatz.
Es war schon eine verrückte Zeit, doch wir haben viel gelernt an handwerklicher Geschicklichkeit.
Auch aus Mist kann man noch was machen.
Unsere Generation sollte vorm Aussterben ausgeschlossen werden.
Und was sagst Du dazu?
mit lieben Grüßen
Dein knirschendes Finchen
Traute du kleiner Übermut!Aber lass Dir von mir nur nichts sagen, denn wenn einer Mut hatte und Dach und Bäume und Brückengeländer nicht scheute, dann ich.
Oft waren meine Knie zerschunden, aber mein Mut gewachsen.
Diese Weiden die Du beschreibst kenne ich, es sind die Kopfweiden, von denen man die Gerten erntete zum Korbflechten. Wenn sie ein paar Jahre nicht geschnitten wurden waren sie stark und biegsam und wunderschön wenn sie ihr langes Haar bis in den Fluß oder Teich wachsen ließen. Der Wind zeigte was man machen konnte.
Auch in den oft holen Stämmen konnte man sich gut verstecken und es war warm und windgeschützt. Das habe ich auch im kalten Ostpreußen genutzt, Du weißt schon.
Ja wir waren keine Zuckerpuppen, aber Lebensmut und Stark sind wir geworden.
Es war ein Vergnügen, durch Deine Erinnerung erinnert zu werden.
Mit ganz freundlichen Grüßen und Gesundheitswünschen,
Traute

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