Der lange Weg einer Freundschaft



Vor Jahren lernten wir uns kennen. Wir mochten uns nicht auf den ersten Blick, auch nicht auf den zweiten. Man stellte uns einander vor und von nun an hatten wir miteinander auszukommen. Kühl und unnahbar gingen wir miteinander um. Zusammen zu kommunizieren, wenn man sich eigentlich nicht mag, ist nicht leicht, aber wir bemühten uns. Mussten wir ja, wir waren aufeinander angewiesen, ich zumindest. Es klappte eben nicht immer mit der Verständigung, schlecht für mich, denn er sprach oft English, was ich damals noch nicht verstand. Wie oft dachte ich: Wir sind doch in Deutschland, was soll das englische Getue!? Und so quälten wir uns Tag für Tag miteinander und waren des Abends so froh voneinander lassen zu können. Es waren nicht nur die Erschwernisse in der gemeinsamen Sprache, auch die des Denkens kamen hinzu, es war die unterschiedliche Mentalität. Jeder von uns dachte in eine andere Richtung. Es dachte wirklich jeder, aber jeder bedauerlicherweise eben entgegengesetzt. Bei ihm entsprang alles einer bestimmten Logik, ich reagierte oft emotional, spontan und manchmal auch sehr ungehalten.

Niemand in unserem Team kümmerte das. Jeder führte seine eigenen Überlebenskämpfe auf dem Schlachtfeld des Unternehmens.
Jahre vergingen. Mittlerweile entwickelte sich eine gewisse Akzeptanz zwischen uns und wir gründeten so etwas wie eine Zweckgemeinschaft. Das gibt es oft in Ehen, wenn beide den größtmöglichen Nutzen aus der ungeliebten Verbindung ziehen wollen. Ja, so sahen wir das auch. Jeder Tag brachte neue Überraschungen, Aufregungen, Ärger.
Gab es überhaupt mal ein gemeinsames Erfolgserlebnis, mal ein Lächeln?
Ja doch, später, viel später mal und dann immer öfter.
Einmal sahen wir uns an, nicht aneinander vorbei wie sonst immer, richtig in die Augen und fanden uns gar nicht mehr so unsympathisch. Ein bisschen warm wurde mir dabei, ein bisschen Glück fühlte ich und ich wagte die Hoffnung, ob denn der Tag morgen vielleicht wieder so ein Kribbeln bringen würde?
Inzwischen hatte ich auch mehr Englisch dazu gelernt, ich verstand ihn besser, und sicher dachte er von mir: Na, so blöd ist sie wohl doch nicht! Und auf einmal ertappten wir uns beim Plaudern miteinander, einmal spielten wir sogar Karten zusammen. Daran hätte ich nie denken mögen am Anfang. Vom steifen SIE waren wir auf ein verbindendes DU gekommen. Ich sagte jetzt „LOGO“ zu ihm und fand, der Kosename stand ihm gut.

Irgendwie waren wir nun miteinander verbunden. Aus der Zweckgemeinschaft war längst eine Freundschaft gewachsen, fast unbemerkt, wenn nicht noch mehr. So erschien es uns gar nicht absurd, auch an eine gemeinsame Freizeit zu denken. Aber das war wohl des Guten zuviel. Immerhin bin ich ja verheiratet, und einem Ehemann klarzumachen, dass da noch etwas anderes läuft... da muss man schon sehr geschickt vorgehen. Am besten, man schlägt ihn mit seinen eigenen Waffen. Er war es doch, der mich damals drängte und drängte, meinem Arbeitsleben einen Sinn zu geben. So gesehen, war es seine Schuld, wenn er jetzt mit einem Nebenbuhler konfrontiert wurde.
Das hat er dann auch weggesteckt, aber nun ist er der Meinung: gleiches Recht für alle. Nicht schlecht, dachte ich mir und freute mich, dass auch er jetzt so etwas wie eine Geliebte ins Spiel brachte. Keine aus Fleisch und Blut, trotzdem heiß geliebt!
Ich bin ja nicht eifersüchtig so wie er. Ich kann gut damit leben, dass er jetzt allabendlich quer durch s vielseitige Fernsehangebot zappt und fast kein Fußballspiel auslässt, es anzusehen und zu kommentieren.
Wie vernünftig von uns dreien, konnten wir uns doch einigen, gemeinsam unter einem Dach zu wohnen, es macht das Leben einfacher, schöner und erweitert den Erlebnisbereich ungemein! Uns gibt es jetzt im Dreierpack.

Wer hätte das einmal gedacht als wir uns kennen lernten?

Richtig verheiratet sind wir nun miteinander – alle drei. Und eins ist uns klar: Wir halten zusammen ..... in guten wie in schlechten Zeiten.

Während ich mit LOGO online bin oder mit ihm im Internet surfe, liegt MANN dem Medium Fernsehen in den Armen und lässt sich verführen...

Und wenn Sie uns zur geglückten Vermählung gratulieren möchten, dann senden sie uns doch eine Elektronische Glückwunschkarte oder ein E-Mail an unsere Adresse: [email protected]

KarinIlona






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Kommentare (3)

ladybird Wie super....eine tolle Freundschafts-entwicklung,hier ein Auszug aus meinen Anfängen,lach

....das Handy, Fax und Video
nutz ich häufig und bin froh
auch die "Digi" find ich herrlich
und inzwischen unentbehrlich.

Doch diese "fremden Leisten" reichen mir,
der Computer ist mir ein großes UNGETIER

2.Teil folgt,herzlichst ladybird
nixe44 denn in der Kürze liegt die Würze.
Mein alter ........ war mir zu groß,
jetzt hab ich einen Neuen und der sitzt auf meinem Schoß.
Bringt er mich in´s Schwitzen, setz ich ihn auf den Tisch.
Wer nun denkt, ich habe einen Lover, oh der irrt sich.

Eine schöne Dreiecksgeschichte hast Du Dir ausgedacht, könnte auch auf mich zutreffen.
Lieben Gruß
Monika
Traute Das Rätsel löst sich erst am Schluß.

Ich hatte die gleichen anfänglichen Vorbehalte
nun hab ich nen Neuen, fort ist der Alte.
Der Alte war auch wo ich bin
den Neuen nehm ich nicht mit hin
wenn ich mal wechsle meinen Platz
er bleibt vor Ort der neue Schatz
er ist zum tragen nicht bereit
er ist mehr für Beständigkeit
er nennt sich mini ist nicht groß
wenn ich in anstell legt er los
und zeigt mir eure Reimerein
um mich damit auch zu erfreun
Er schreibt und singt und sucht und macht
wenn ich auch alles richtig mach
PC zum lernen gehts stets weiter
er ist nun auch mein Wegbegleiter.

Mit ganz herzlichen Grüßen
Traute, die Rätsellöserin

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