der Postsparbuch-Fälscher......


....es war in Oldenburg/Olbg.....
in den 60-ziger Jahren. Ich saß damals noch am Schalter der Deutschen Bundespost.
Am Schalter 5, ein unbeliebter Platz.
Ein Schild über diesem Schalter zeigte an, daß es ein Auskunftsschalter war, "Mädchen" für alle Belange und Wünsche der Kunden. Auch neue Postsparbücher ausstellen oder Guthaben auf ein Neues zu übertragen.
Der Mann, der vor mir stand, fiel durch seine Ungeduld schon ziemlich auf.....hmm, ich nahm sein Sparbuch und stellte eine ungewöhnllich hohe Sparsumme fest.
Ich blätterte ein paar Seiten zurück und kontrollierte die Seitenüberträge.
Und plötzlich sah ich, daß vor der eigentlich Zahl, eine andere Zahl davor gemalt war - auch noch mit anderem Kugelschreiber und anderer Schrift.
Jetzt waren wir schon bei einer 4-stelligen Zahl angekommen und ein auffüllender Strich davor fehlte ganz.
Ich drückte ganz nebenbei mit dem Knie meinen Notrufknopf.
Der war ohne Lärm mit zwei verschiedenen Dienststellen im Haus verbunden.
Diese Übung stand alle 4 Wochen auf dem Dienstplan drauf und mußte unauffällig zur Ausführung kommen. Und dann kamen sie schon in die Schlater halle rein.
Ich stand auf um auf mich aufmerksam zu machen, alles andere lief so ab, wie geschmiert, so wie wir es immer geübt hatten. Ich tat so, als ob ich weiterschrieb und schon war der Fälscher umzingelt. Meinem Chef
hielt ich das Sparbuch hin und er rief die Polizei.
Die anderen Kollegen hielten, den zappelnden Mann nun fest, bis die Polizei eintraf.
Die kamen mit voller Sirenenmusik, die Eingangstüren wurden zugesperrt und polizeilich gesichert.

Natürlich sprach sich diese Gegebenheit sofort rum......
und jeder, der konnte, rannte zum Postamt hin.
Und mit gelben Paketauto und Handschellen wurde er in polizeiliches Gewahrsam gefahren.
Und wir setzten uns erstmal hin und rechneten die Beträge der ergauerten
"Sparsummen" aus.
Dreimal Glück gehabt, stellten wir fest und beim vierten Mal ist es schief gegangen.
Aber auch so ein Pech.........
Doch nun saß er fest und das Büchlein verschwand bei Gericht....
und diente als Beweis für den Betrug.
Ich bekam einen Lobesbrief vom höchsten Chef der Oberpostdirektion Bremen und durfte ich wieder meinen Dienst antreten.
mit diebischen Grüßen
euer Moni-Finchen

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