Der Schachtelhalm
Ich erklär es nochmal, falls jemand es probieren will, ich hör hin und wieder ein "Gelüste".
Pantun
man schreibt einen Vierzeiler (hier jambisch = Betonung auf 2. Silbe)
die 2. Zeile wird im nächsten Vers zur 1.
die 4. Zeile wird im nächsten Vers zur 3.
die letzte Zeile wiederholt die 1.
Der Schachtelhalm
Noch eh der Mensch die Erde hat betreten:
er war schon da in zeitlos lichtem Raum,
denn dunst'ge Wälder waren da vonnöten,
im menschenleeren, dumpfen Schöpfertraum.
Er war schon da in zeitlos lichtem Raum,
mit ihm nun war die Urzeit eingeläutet,
im menschenleeren, dumpfen Schöpfertraum,
noch nichts war durch den Menschen ausgebeutet.
Mit ihm nun war die Urzeit eingeläutet,
die Pflanzen lagerten Substanzen ein,
noch nichts war durch den Menschen ausgebeutet,
für uns sind nun die Schätze rein.
Die Pflanzen lagerten Substanzen ein,
die Kieselsäure gibt uns Halt im Leben,
für uns sind nun die Schätze rein,
im Bergkristall ist sie als Stein gegeben.
Die Kieselsäure gibt uns Halt im Leben,
sie stützt Gewebe und gibt sichern Stand,
im Bergkristall ist sie als Stein gegeben,
im pflanzlichen ist sie schon lang bekannt.
Sie stützt Gewebe und gibt sichern Stand,
der Ackerschachtelhalm wird sehr geschätzt,
im pflanzlichen ist sie schon lang bekannt,
er heilt auch, wenn ein Mensch sich arg verletzt.
Der Ackerschachtelhalm wird sehr geschätzt,
mit seiner Kieselsäure aus vergang'nen Zeiten,
er heilt auch, wenn ein Mensch sich arg verletzt,
die Urzeitkräfte alles Sein begleiten.
Mit seiner Kieselsäure aus vergang'nen Zeiten
ist er zur heilsam-klaren Stütze angetreten,
die Urzeitkräfte alles Sein begleiten,
noch eh der Mensch die Erde hat betreten.
Ingeborg
Kommentare (5)
Lieber Manfred,
diese Wiederholungen gehen nur auf die Nerven, weil wir immer pressieren.
Wenn ich mich drauf einlasse, dass eine Wiederholung sich ja wieder mit einer neuen Aussage verbindet, dann wirds (für mich) interessant.
Eine bekannte Zeile verbindet sich zu einer neuen Aussage, muss aber inhaltlich stimmig sein.
Hier wird es nun extra schwierig, weil die Kieselsäure und der Schachtelhalm in einem Vers umeinander rumtanzen und der Leser muss ganz schön beweglich mitdenken.
Ja, mach doch!
lieben Gruß und Dank
Clematis
@Clematis
so sehe ich es auch, es ergibt eine andere Aussage..
Manfred schafft das sicherlich noch, liebe Ingeborg...er wirds versuchen.
nochmaligen Gruß
Luzie
Das ist sicher ein astreines Gedicht, aber mit den vielen Wiederholungen geht es mir doch etwas auf den Nerv. Ich glaube, dass sich der Pantun nicht für jedes Thema eignet. Auch wenn deine Kenntnis der Pflanzenwelt und deine Liebe zu ihr durchleuchtet.
Für uns Kinder war der Schachtelhalm (wir haben zwischen lehmigem Garten und sumpfigen Bachrand nicht unterschieden) ein beliebtes Spielobjekt, weniger wenn er auf dem Feld zu roden war. Wir haben ihn als Mini-Tannenbaum verehrt, farbige Flüssigkeiten in seinem Stängel hochsteigen lassen, zum Saugrohr und Blasinstrument umgebaut und damit unsere Holzplastiken „feingeschmirgelt“. Es gibt heute nicht mehr viele.
Das nächste Mal probiere ich auch einen Pantun. Du bist sicher weniger kritisch als Wolfgang es war, als er noch unter uns weilte.
Lillii
Humorus
Christine
Kleiber
Herbstrose
Danke für Euren lieben Besuch!
Ingeborg
Die Schachtelhalm-Fotos sind noch sehr schmal, er bemüht sich im Garten, ich werde ihn weiter beobachten.