Der Sommer reift

Der Sommer reift.
Noch hängen letzte Kirschen
vergessen überm alten, müden Land.
Mein Auge schweift
voll Lust nach Süßem, Frischem.
Doch schließlich ruht es festgebannt.

Der Sommer reift
und mit ihm kommt das Alte,
die trocknen Blätter und das müde Gras.
Ein Häher keift.
Und wenn ich innehalte,
erschreck ich sehr vor dem halb leeren Glas.

Der Sommer reift
und drohend zaust ein Windstoß
mein starr und wirr gewordnes Silberhaar.
Das Alter greift
nach mir und plagt mich achtlos
und schenkt doch Lebensfülle ganz und gar.


14.8.14
2.Rosmarie


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Kommentare (5)

2.Rosmarie Lieber Syrdal,

dir noch einmal herzlichen Dank!

Liebe Carola,

auch deine einfühlsamen und anerkennenden Worte freuen mich sehr! Vielen lieben Dank!

Und liebe Grüße
Rosmarie
HeCaro sobald der Sommer reift, lässt er auch schon
leise den Herbst erahnen. Ein schönes, gefühlvolles
Gedicht ist Dir gelungen. Danke
Liebe Grüße, Carola
Syrdal liebe Rosmarie, es bedarf doch wirklich nicht des Dankes, wenn ich lediglich zum Ausdruck gebracht habe, wie mich Dein anheimelnd schönes Gedicht erfasst und berührt hat. Ich habe doch ganz einfach nur formuliert, was ich beim Lesen der Verse empfunden habe.
Liebe Grüße,
Syrdal

2.Rosmarie Lieber Syrdal,

nun weiß ich gar nicht, wie ich mich adäquat bedanken könnte. Du findest so positive, lobende Worte für mein Gedicht, dass es mich fast sprachlos macht.

Aber es macht mich glücklich. Denn ich weiß zwar einerseits genau, dass dein Lob viel zu groß ist; andererseits aber habe ich durch deine Worte das Gefühl, dass du mein Anliegen, meine Grundstimmung und meine Ambivalenz, was das Alter anbetrifft, gut nachempfinden kannst.

Ich danke dir sehr!

Herzliche Grüße
Rosmarie
Syrdal

ein wunderschönes Gedicht, das mich mit seiner ganzen "herbstgoldenen Schwingung" tief berührt in seiner klaren, zugleich aber auch emotionsnahen Sicht auf die Gegenwart des Lebens und dabei die Freude am Geschehen und am Leben selbst in feiner Weise besingt. - Einfach wunderbar. Danke!


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