Gelbe Madonna auf meiner Haut senkrecht und
erhaben auf zylindrisch geformtem Stein.
Den Blick gegen Traum und Trost gerichtet.
Licht zwischen Erde und Himmel gepresst
fließt aus Wolken über Split und Spangen -
aus Gold gewirkt umgürtend den einfältigen Baum
des verlorenen Paradieses,
wo der Unrat ruht verborgen hinter den Tagen.
Wartend auf Befreiung aus der Natur und
von Opferaltären aufsteigend der zerfetzte Atem
menschlicher Verlassenheit -
wie der Sudanese sehnsuchtsvoll und stumm
gen Norden blickt.

© Horst Ditz

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Kommentare (2)

pelagia und immer diese beständige Sehnsucht, nicht gedemütigt zu werden, Paradies leben zu dürfen, lese ich in Deinem Gedicht. Deine kräftigen Wortbilder gefallen mir sehr.
immergruen Stolz auf das Sein, Scham über Zerstörung und Verlust, Sehnsucht nach einem Heil, das nicht kommen wird.

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