Deutsch - eine interessante Sprache


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Demut
Langmut
Gleichmut
Sanftmut

Anmut
Armut
Edelmut
Freimut

Frohgemut
Hochmut
Großmut
Lebensmut

Missmut
Schwermut
Übermut
Unmut

Wagemut
Wankelmut
Wehmut
Wohlgemut

 
 
Mit der Gleichmut, über die ich schon geschrieben habe, hat es angefangen. Nun hat es mich einmal interessiert, wie viele Wörter es noch gibt, die mit –mut enden. Ob ich alle gefunden habe, weiß ich nicht, aber vielleicht doch die meisten.

Ich habe darüber nachgedacht, welche dieser Wörter wohl noch in Gebrauch sind und ob überhaupt noch bekannt ist, was sie eigentlich bedeuten. Z.B. Edelmut, Freimut, Langmut werden heute kaum noch oder gar nicht mehr verwendet und wahrscheinlich können sich viele, vor allem jüngere Menschen, nichts mehr darunter vorstellen. Auch die Wörter Wagemut und Wankelmut werden kaum noch benutzt, obwohl ihre Bedeutung sehr klar ist und sicher mancher damit zu tun hat Zwinkern. Demut stößt meistens auf Abwehr, weil sie oft so verstanden wird, dass sie sozusagen Unterwürfigkeit bedeutet. Bei fast allen Wörtern ergibt sich der Sinn aus dem vorangestellten Wort wie Wohl-, Froh- Miss- usw.. Nur beim Wort Armut  kann ich nicht erkennen, woraus es sich zusammensetzt.

Über jedes einzelne Mut-Wort wäre es interessant einmal nachzudenken. Es ist schade für manche Wörter, dass sie aus der Mode kommen und irgendwann ganz in der Versenkung verschwinden werden. Gerade diese Mut-Wörter sind, wie ich finde, so aussagekräftig und würden sie auch „befolgt“ werden, wäre es in vielen Lebenslagen sicher hilfreich. Auf Missmut, Schwermut, Hochmut,  Wehmut, Unmut und Armut könnte man aber doch eher verzichten Zwinkern. Doch ein wenig Übermut, auch wenn gesagt wird, dass er selten gut tut, weckt vielleicht die Lebensgeister.

Frohgemut und Wohlgemut sagen mir zur Zeit am meisten zu. Mit ihnen kommt man sicher leichter durchs Leben.
 

 

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Kommentare (13)

ehemaliges Mitglied

Liebe Roxy, dies hat mich auch mal beschäftigt.
lieben, heiteren Gruß
Ingeborg


Mut im Plural


Wenn
Anmut
mutig ist
doch mutwillig
Unmut wird
ist vermutlich
der Übermut
Schuld an
der mutmaßlichen
Schwermut
bei dem
Missmut
in der Armut

dann sei
Mut-Macher
mit
Gleichmut
denn
Langmut
vermutet
Sanftmut
mit Edelmut

den Hochmut
vergiss
wohlgemut
doch nicht
mutlos


Ingeborg
19. 7. 2007
 

Roxanna

Liebe Ingeborg,

mit Schmunzeln habe ich dein tolles Wortspiel gelesen. Passt hierhin wie bestellt. Einfach gekonnt. Klasse! Ich danke dir sehr herzlichRose und schicke dir liebe Grüße in deinen Tag

Brigitte

Roxanna

Den Herzchengeberinnen und -gebern sage ich lieben Dank

@Phryne Rose
@nnammttorRose
@WillyRose
@MuscariRose
@FederstrichRose
@Tine1948

Liebe Grüße
Brigitte

Federstrich

Du fragst,

Nur beim Wort Armut  kann ich nicht erkennen, woraus es sich zusammensetzt.

liebe Roxanna.

Das Gute an den alten Wörtern ist, dass sich viele davon von selbst erklären bis vielleicht auf Demut und Anmut. Wenn es hier um Ergänzungen geht, dann steuere ich Kleinmut  bei. Das Wort Armut bildet insofern eine Ausnahme, da es einen eigenen Wortstamm aus dem althochdeutschen und davor hatte: aramôdi, der ursprünglich nichts mit dem Suffix -mut (von Gemüt) zu tun hatte, sagt Herr Google.

Was die Verbreitung und den heutigen Gebrauch anbelangt, so ist das der Lauf der Zeit. Übermut, Schwermut und Missmut sind schon noch geläufig. Andere kommen evtl. im Laufe des Lebens dazu.
Obwohl ich persönlich ein Freund der Sprache bin und diese für mich selbst auch sehr pflege, gebe ich dennoch nichts auf den erhobenen Zeigefinger einiger knorriger Kulturpessimisten und Sprachpuristen, weil es eh an Donquichotterie grenzt. "Zurück! du rettest den Freund nicht mehr, So rette das eigene Leben!" meinte mal einer. Ein zeitbedingter, pragmatischer Usus der Sprachverwendung wird sich eh durchsetzen und letztlich kodifiziert werden, wie wir es so oft schon erlebt haben, denn dieser Trend ist eine Einbahnstraße,
meint herzlich grüßend und für die Anregung dankend, Federstrich
 

Roxanna

Lieber Federstrich,
 
genau, bei Demut und Anmut wissen wir zwar den Sinn, aus dem Wort selbst ist er wie bei Armut auch auf Anhieb nicht zu erkennen. Und ja, der Kleinmut hat gefehlt, der einen manchmal in Situationen überfällt Zwinkern, in denen man lieber heldenhaft mutig wäre Tränen lachen. Sehr interessant ist es auch, einmal nachzuforschen, welchen Ursprung Wörter haben, so wie du hier aramôdi für Armut gefunden hast. Ich denke immer wieder, dass es bei manchen Wörtern, die man einfach so daher sagt und selbstverständlich benutzt, interessant wäre, die Herkunft zu wissen. Leider fällt mir gerade kein passendes außergewöhnliches Beispiel ein. Ich glaube, das wird mein neues Hobby, lach.
 
Sprache ist dem Wandel unterworfen, das war schon immer so und muss nicht unbedingt schlecht sein. Aber, was man heutzutage so hört, das grenzt manchmal fast ein wenig an Verrohung und das finde ich schon bedauerlich. Z.B. denke ich da an die Kanak Sprak oder was Liedtexte in bestimmten Bereichen angeht.
 
Alles hat eben seine Zeit, auch Sprache. Ich denke gerade an die Meister der Sprache wie Goethe, Schiller, Shakespeare und viele andere mehr. Sie zu lesen und zu hören ist doch einfach ein Genuß. Darauf kann ja immer wieder zurückgegriffen werden.
 
Herzlichen Dank für deinen interessanten Kommentar und liebe Grüße
 
Brigitte
 
 

Muscari

Das ist eine wundervolle "MUT-Studie", die mir sehr gefällt, wie überhaupt die Vielfalt der deutschen Sprache.
Am besten aber finde ich Deine Bemerkung:

"Frohgemut und Wohlgemut sagen mir zur Zeit am meisten zu. Mit ihnen kommt man sicher leichter durchs Leben."

Ich werde mich bemühen, dieser Empfehlung ebenfalls zu folgen, füge aber auch noch ein wenig "Übermut" hinzu, wie z.B. die mutige Bemerkung von Manfred....
SmileySmiley
Andrea
 

Roxanna

Liebe Andrea,

über deinen Kommentar freue ich mich sehr und ich freue mich auch, dass du dir frohgemut und wohlgemut sozusagen auf die Fahnen schreiben willst. Ich weiß aber auch, dass du zur Zeit sehr viel Mut im eigentlichen Sinne brauchst, um mit deiner veränderten Lebenssituation zurechtzukommen. Ich freue mich auch, dich hier wieder öfter zu lesen.

Ab und zu muss man auch das innere Kind loslassen, das schon immer wieder auch ein wenig zu Übermut neigt, Tränen lachen.

Ich danke dir für dein Hiersein und grüße dich sehr herzlich
Brigitte

 

Manfred36


Ich habe im Internet nachgeschaut, was Mut bedeutet, und da steht: „Mut ist, wenn man Durchfall hat und trotzdem furzt“. Aber dir ging es ja um die Endung. Da fiel mir das Mammut ein, wie es in der Jagdszene in der Gartenschau dargestellt ist und beweist, dass seine Jäger viel Opfermut brauchten, ehe sie zu Ackerbauern mutierten. Auch Frauen haben gesteigerten Mut: Mutter. Und die Partei MUT in Bayern.
 

Roxanna

Lieber Manfred,

ich weiß nun nicht in welchen Untiefen des Internets du bei deiner Suche gelandet bist Zwinkern, jedenfalls ist dein Kommentar außergewöhnlich. Ich muss dir auf jeden Fall zustimmen und da danke ich dir für den Hinweis, denn selbst bin ich noch gar nicht darauf gekommen, zum Mutter sein gehört sehr viel Mut. Weiß man doch nicht, wenn man so ein kleines Menschlein auf die Welt bringt, was einen erwartet und trotzdem wird es immer wieder gewagt, vielleicht auch, weil einem nicht so sehr bewusst ist, dass das eine Bindung ist, die wirklich ein Leben lang bleibt. Und die kann auch schon mal sehr schwierig sein. Danke für deinen Kommentar und herzlichen Gruß

Brigitte

 

Willy

Interessant mal nachzugraben. Ältere Menschen wie ich, die auch mit den Klassikern der deutschen Sprache und eingedeutschten Werken ausländischer Klassiker großgeworden sind, benutzen diese  Wörter noch heute.
b.G.
W.

Roxanna

Lieber Willy,

ich gehöre ja auch zu den älteren Menschen und mir sind diese Wörter alle noch vertraut natürlich auch aus den Klassikern der deutschen Sprache. Leider kommen aber eben auch Wörter aus der Mode, für die es manchmal ein wenig schade ist. Ich denke wirklich, das junge Leute mit den meisten wenig bis gar nichts anfangen können. Aber, vielleicht kommt ja das eine oder andere wieder einmal in Mode, wer weiß. Herzlichen Dank für deinen Kommentar und liebe Grüße

Brigitte
 

Syrdal


Eine interessante Überlegung, die die Lebendigkeit unseres Sprachschatzes aufzeigt.
Ergänzen könnte ich spontan noch die beiden Wörter Todesmut und Heldenmut, aber es gibt sicher noch weiter Varianten.
 
Wirklich interessant, sagt
Syrdal 

Roxanna

Lieber Syrdal,

interessant, welche beiden Wörter dir zu dem Thema eingefallen sind. Beide beinhalten das Wort Mut im eigentlichen Sinne, wie ich meine. Held zu sein erfordert Mut und Todesmut verstehe ich so, dass jemand trotz drohenden Todes sein Leben für etwas riskiert. Dazu gehört sehr viel Mut. Bei den von mir aufgezählten Wörtern wird –mut eher im Sinne von Gemüt verwendet. Aber, vielleicht braucht es auch manchmal für gewisse Gemütszustände etwas Mut Zwinkern. Ich danke dir sehr herzlich für deinen Kommentar.

Liebe Grüße
Brigitte

 


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