Dichterlesung

Autor: ehemaliges Mitglied


Es steht mit stolzgeschwellter Brust
vorm Publikum der Dichterling
Er suhlt im Ruhme sich mit Lust,
seitdem der Ruf an ihn erging,
aus seinem Werke vorzutragen.

Er folgte ihm, ganz ohne Zagen.
Doch ist's ihm etwas flau im Magen!
Und wie's sich bald erweisen wird,
hat sich sein Magen nicht geirrt!
Der Dichterling bekommt 'nen Schlicks!

Kaum öffnet er den Mund, macht's "Hicks!"
Da nützt ihm kein "Verzeih'n Sie bitte!"
Der Vortrag bringt ihm keine Schnitte!
Das Publikum - brav, wie zumeist,
das Lachen höflich sich verbeisst!

Es ist schon klar: das wird heut nix!
Und mit Verbeugung oder Knicks
und seinem gottverdammten Schlicks
verkrümelt sich das Dichterlein

und lässt zwar nicht das Dichten sein,
doch sagt zur Lesung - ("wo denn? wann denn?
da kann ich nicht") - entschieden: Nein!"

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Kommentare (2)

pelagia schon auf Schluckauf, gewiss kein guter Verkauf, von Büchern dieses Genius, fürwar, es war kein Hochgenuss.
Liebe Ilse, Du bist eine fleissige Dichterin und ich freue mich über Deine überwiegend lustigen Verse. Sie sind ein wahres Wundermittel, wenn sich bei mir Verstimmungen aller Arten einstellen. Dann lese ich ein Gedicht von Dir. Dafür Danke an dieser Stelle, meine Zeit langt oft nicht, Dir einen Kommentar zu schreiben. Aber immer wieder lese ich Dich gern.
LG Inge
ruttel Ach, der arme Mann. Nun hat er sich so gefreut auf diesen Auftritt. Und seine Werke, sind sicher sehr schön und sollten die Herzen des Publikums erobern. Und nun das.!!!!!!
Liebes Gummibroetchen hast du denn gar kein Mitleid mit ihm? Mir tut er leid. Schluchz.
ruttel

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