die 2 goldenen Schälchen...


...aus dem einen kam der Regenbogen raus und in das andere floß er wieder rein.
So wurde mir die Entstehung eines Regenbogens erklärt.
Sehr lange hielt diese Entstehungsgeschichte nicht an...doch ich ließ sie so stehen.
Und immer wieder rannten wir Kinder über die Felder, um die goldenen Schüsselchen zu suchen, damit wir endlich den Anfang oder das Ende des Regenbogens finden.
Unsere Lehrerin klärte uns dann auf, behielt aber diese Geschichte in Erinnerung und erzählte sie den "Kleinen" in dieser Form so weiter.
Sogar viele Jahre später, wurde sie noch so erzählt.
Es war 1958 als ich erstmals wieder die DDR betrat und auf diese Lehrerin traf.
Sie konnte sich nicht mehr, vom Aussehen her, an mich erinnern.
Es war morgens 6 Uhr und sie fuhr zur Kur.
Ihr Sohn, der schon immer mein Schulfreund war, hatten sie zum Bahnhof begleitet.
Die Ungläubigkeit, die ihr im Gesicht geschrieben stand, ließen sie noch immer zweifeln.
Und plötzlich kam mir die Idee, ihr von den goldenen Schüsselchen zu erzählen uns siehe da....
ein Strahlen kam in ihr Gesicht und sie stürzte förmlich mit offenen Armen auf mich zu.
Ein Jammern lag in ihrer Stimme: warum muß ich gerade heute zur Kur, ich hätte noch so viele Fragen an Dich. Doch leider pfiff der Zugmanager schon und drängte zum schnellen Einsteigen.
Nie wieder haben wir uns gesehen und somit gibt es nur noch die Schüsselchen vom Regenbogen in unserer Erinnerung.
Mit lieben Grüßen in Gedanken an eine herzliche Lehrerin.
das Finchen



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Kommentare (5)

ehemaliges Mitglied für diese wunderbare kleine Geschichte, die sich jetzt bei mir festgesetzt hat, und die ich meinem 3-jährigen Enkel demnächst erzählen werde.
LG
Fred
velo79 Ja, so ist das manchmal mit den Erinnerungen. Sind sie noch klein, so bauen sie oft auch kleine Brücken
zwischen dem Kind sein und dem Erwachsenen. Es ist eine
sehr schöne Geschichte.

Einen schönen Samstagabend
wünscht dir Hanni
omasigi diese Geschichte gefaellt mir.
So habe ich meinen Enkeln, die bei uns die Siesta verbrachten immer eine Einschlafgeschichte mit Fortsetzung erzaehlt.
Als uns eine Enkelin mit 17 Jahren besuchte kam sie in der Siesta zu uns ins Schlafzimmer und bat mich ihr diese Geschichte ( von mir frei Erfunden ) ihr nochmals zu erzaehlen.
Mit Mueh und Not und mit Hilfe der Enkelin bekamen wir die Geschichte zusammen.
Wir hatten soviel Spass dabei,dass ich ueberhaupt nicht zum Siesta machen kam.
Dir ein schoenes Wochenende
gruessle
Sigrid
finchen die, die mir auch eingeredet worden sind.
Meine Omi war so eine, die mich immer zur "Wahrheit" zwang.
Leider war es Ihre und nicht die meine.
Tja, als Kind konnte man sich kaum wehren ..... doch widersprechen war auch nicht drin.
mit lieben Grüßen
das Moni-Finchen und danke für Deine Reaktion
hellusch und hübsche Erklärung für Anfang und Ende des Regenbogens! Das habe ich nie zuvor gehört.
Aber gerade solche Kleinigkeiten bleiben in Erinnerung, und das war dann auch die Verbindung zwischen euch. Wenn auch ein kurzes Gespräch - es war ein herzliches Wiedersehen, weil die kleine Geschichte zum Mittler wurde. Seltsam manchmal, nicht?
LG, hellusch

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