Die Geschichte von den großen und dem kleinen Bären . 3. Teil



Nur eine kleine Fabel.
3. Teil.


Viele Monate waren seit dem vergangen.
Sommer und Herbst hatten sich verabschiedet
und der Winter kam mit seiner ganzen weißen, glitzernden Pracht.

Der kleine Bär hatte längst seine von Menschen bunt bemalte Tonne
verlassen und lag mollig warm in einer gerade für ihn passenden Höhle, im Winterschlaf.

Er träumte vom Frühling.
Er hörte das Gezwitscher der vielen Waldvögel,
roch den Duft der frischen, wieder zum Leben erwachenden Natur.

Im Traum stapfte er durch den Wald, durch all die Herrlichkeit, die sich ihm darbot.
Er wanderte ziellos, gerade so, wie es ihm in den Sinn kam. Die wärmenden Sonnenstrahlen streichelten sein Fell und er fühlte sich sauwohl.

Als er so vor sich hin trottete, sah er auf einmal vor einer großen Höhle mehrere Bärinnen sitzen.
Ihre Felle und Augen glänzten im Licht der Sonne um die Wette. Der kleine Bär hätte nicht sagen können, welche von ihnen die Schönste sei.

Er ging zu einer von ihnen und fragte: “ Was macht ihr hier? Warum sitzt ihr hier herum, gibt es etwas Besonderes?“

„ Ja, „ sagte sie,“ in der Höhle sitzt mein geliebter Bär.“

„ Was?“ protestierte die neben ihr sitzende Bärin, „ das ist mein geliebter Bär!“

„ Nein, nein!“ sagte die Dritte, „ das ist meiner!“

„ Ach was, “ triumphierte die Vierte, „ ihr habt alle keine Ahnung, mich liebt er am meisten, nur mich!“

Armer, großer Bär, dachte der Kleine, soviel Liebe und nun traust Du Dich nicht einmal aus der Höhle heraus.
Er ahnte, wer der freundliche Bär war und überlegte, ob er ihm helfen könnte.

Eigentlich nicht, dachte er, denn er hat sich das selbst eingebrockt, aber wenn die Bärendamen sich nicht einig werden, muß er trotz aller Liebe verhungern.

Also sagte er laut zu der einen, die ihm am nächsten war: “ Du, ich kenne einen Bären, der ist viel, viel schöner und sein Honigvorrat ist viel, viel größer, auch seine Höhle ist viel komfortabler.

In seiner Umgebung wachsen Früchte, so groß und süß, wie ihr sie noch nie gesehen habt.
Wollt ihr wissen, wo der Wunderbär lebt? “ „Ja!!“ riefen alle wie aus einem Munde, „ zeig` uns den Weg!“

„ Nun gut, „ sagte der Kleine, Ihr müsst immer dem Schatten folgen und zu der Zeit und an der Stelle, wo er am längsten ist, werdet ihr ihn finden.“

Eine nach der anderen erhob sich schnellstens von ihrem Prachtpopo und stapfte in die vermutete Richtung.


Der kleine Bär lugte in die Höhle.
Zwei Bärenaugenpaare sahen sich an:
„ Leb wohl, mein lieber Freund. Paß` gut auf Dich auf.“


Die ersten warmen Frühlingssonnenstrahlen kitzelten die Nasenspitze des kleinen Bären und weckten ihn aus seinem Winterschlaf.

Draußen erwachte das neue Leben.

Sarahkatja






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