Morgens halb 6 läutete die kleine Glocke im Turm der kleinen Kapelle St. Maria Lauretana hoch über Locarno sechs mal. Es war erträglich und gerade wollte ich wieder einschlafen, da wiederholte sie die sechs Klänge einfach. Jetzt erst wusste ich mit Sicherheit, dass es sechs Uhr war.

Der Gedanke an ein erneutes Einschlafen wurde durch Anitas ( unsere Vermieterin) Aussage von gestern Abend verhindert. Um 7 Uhr ertönt die Große Glocke im Turm der Kapelle, die von unserem Fenster höchstens 50 Meter Luftlinie entfernt ist.

Keiner, auch Anita nicht, wusste, was diese Glocke uns sagen will. Wach sind wir schon. Vielleicht will sie warnen, dass wir Dankbarkeit üben wegen dieses schönen Landstriches, in dem wir so herzlich aufgenommen worden sind.

Wir sollen bestimmt die Natur schonen. Scheinbar weiß die Lauretana-Glocke nicht, dass wir zu Hause in Dresden keine Lebensmittel weg werfen, den Müll trennen, Strom und Wasser sparen und so manches mehr.

Gut, haben wir gesagt, nach einem Frühstück mit frisch aufgebrühtem Kaffee ohne Filtertüte versteht sich, also türkisch....... wir werden heute nicht mit dem Bus hinunter nach Locarno fahren. Wir werden die vielen Treppen abwärts nehmen. Und die Flasche Rotwein, die wir am Abend in unserem angemietetem Rustico trinken werden, wird nicht die von zu Hause mitgebrachte sein sondern eigens eine aus der Region.

Vielleicht verschlafen wir dann die überlauten Klänge der großen Lauretana-Glocke morgen früh oder sie ist uns freundlich gesinnt.

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Kommentare (1)

Paolo Hallo Blauer Schmetterling,

als Tessin-Kenner möchte ich Ihnen einen schönen Dank sagen
für diesen schönen Reisebericht.
Ein herzlichen Gruß
Paolo

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