Die kognitive Dissonanz

Autor: ehemaliges Mitglied

Wie kommt es, dass fast jeder, der über die entsprechenden Mittel verfügt, materielle Güter anhäuft und getrieben ist von dem Wunsch nach immer mehr? Ja, unser Wirtschaftssystem beruht auf dieser unstillbaren Gier, Profit und Kapitalakkumulation sind dessen treibende Kräfte. Der Arzt und Psychologe Till Bastian beleuchtet in seinem Beitrag „Die Angst vor dem Weniger“, weshalb das Wachstumsdenken in unserer Psyche auf fruchtbaren Boden fällt — obwohl die meisten von uns doch verstandesmäßig erkennen, dass das Ansammeln von Materiellem nicht glücklich macht, geschweige denn als Rezept für das Überleben der Menschheit taugt.
...von Till Bastian, Rubi|kon

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Schon oft habe ich darüber nachgedacht was mich/uns eigentlich hindert mit weniger auszukommen. Einiges versuchen wir umzusetzen, dafür anderes aber nicht. Dieser Artikel wirft ein Licht auf die mit dieser Haltung verbunden Ängste.

LG Musedo


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Kommentare (6)

ehemaliges Mitglied

Liebe Kommentatorinnen, lieben Kommentatoren, durch eure Rückmeldungen habe ich noch mal versucht herauszuarbeiten, welche Gedanken der Artikel bei mir angestoßen hat.

Ich glaube nicht das Politik, Besitzende, globale Konzerne mit ihrer PR- bzw.Werbeindustrie, sowie die Medien einen Wandel herbeiführen werden. 
Eine neue "Ethik" des Wirtschaftens (Überwindung der alternativlosen Prämisse des permaneten Wachstums), ein neues Handeln welches die endlichen Ressourcen unserer Erde berücksichtigt, ein Bewußtsein, dass wir auf der Erde eine Menschenfamilie sind, etc., wird von dort nicht kommen.

Aus meiner Sicht kann dies nur von einzelnen Menschen kommen. Menschen die wissen, dass wir ohne Verhaltensveränderung auf eine ökologische Katastrophe zu steuern. Dabei kann dieser Artikel ein tieferes Verständnis dafür vermitteln, welches unsere psychologischen Barrieren sind, Wissen in Handeln umzusetzen.

Ich erwarte diese Verhaltensänderung nicht von Menschen, die alle ihre Ressourcen benötigen, um in unserer Gesellschaft halbwegs überleben zu können. Die haben wohl kaum Kraft dazu.

Aber es gibt durch aus Menschen, die ein WENIGER wirklich umsetzen könnten. Aus diesen Kreisen, so hoffe ich, wird es immer mehr Menschen geben, die konkrete Verhaltensänderungen anstreben und umsetzen, weil sie wissen, dass es so nicht weitergeht. Sie werden sich nicht länger von der Werbung der Konzerne, der Medienpropaganda, den Politikern einlullen lassen.

Menschen die auf diese Weise aufbrechen haben die Möglichkeit sich über das Internet zu vernetzen. Es werden hoffentlich irgendwann soviele, dass sie nicht mehr übersehen werden können.

@Clematis - Meine Frau und ich sind auf einem ähnlichen Weg wie du.

Wir überdenken auch unser Konsumverhalten und versuchen uns zu verändern. Da Veränderungen zusammen mit andern Menschen einfacher anzugehen sind, suchen wir hier in unserer Umgebung Gleichgesinnte.


LG Musedo

ehemaliges Mitglied

Mit meinen 80 Jahren bin ich sehr darauf bedacht, nichts mehr anzuhäufen, was ich nicht (mehr) benötige.
Meine Freundin wird nach meinem Gang in die andere Welt bei mir aufräumen müssen. So bin ich auch bedacht, abzugeben, wegzuschmeißen, was nur geht.

Doch - jetzt wirds brenzlich: ich leb ja noch. Ich brauch noch Bücher, Farben, CDs. DVDs, usw.

Jetzt heisst es also aufpassen, reduzieren, und evtl. schon mal diesen und jenen fragen, ob ein Bild, einige Bücher von ihm/ihr reseriviert werden könnten.

Lieben Gruss aus meiner Fülle
Ingeborg


 

ehemaliges Mitglied

Herzlichen Dank für euer Mitdenken und eure Kommentare,  @Ane, @Elbstromerin, @Manfred36

Ich möchte darauf noch antworten,  schaffe es zur Zeit aber nicht.
Eine kleine Reise steht an und ich brauche Zeit um etwas sinnvolles zu formulieren.

LG Musedo

Manfred36

Wir haben durch unsere kulturelle, einseitige Evolution das Wirkungsgefüge der Natur schon erheblich verändert und wissen, dass es so nicht weiter gehen kann. Wir verfügen auch nur über Bruchteile von Wissen, womit wir die in einer weiteren Evolution mit Populationsmultiplifikation erforderliche Ausgewogenheit erreichen könnten. Mit nur einer Systemkomponente (wie bisher) werden wir im komplexen System keine hinreichende Stabilität hinbekommen. Komplementär brauchen wir mindestens eine weitere Systemkomponente. Diese wäre sinnvollerweise die jeweils folgende Generation, also die Kinder, deren Lebensraum (ökologische Lebensvoraussetzung) und Lebenszeit gedanklich einer Vergleichzeitigung unterzogen wird.
Solches Gedankengut erfordert - wie Elbstromerin sagt - erweitertes Bewusstsein, im äußersten Fall Strafe, sprich Gesetze.
LG
Manfred

ehemaliges Mitglied

Nach Lesen dieses umfangreichen Artikels fällt mir auf, dass hier wenig auf die Gesellschaftsform eingegangen wird, in der wir leben.
Die Gier der großen Konzerne spielt in diesem Artikel keine große Rolle, genau so wie die ausgeklügelten Manipulationen der Werbeindustrie.
Auch die Menschheit besteht nicht nur aus Bildungsbürgern, die sich bewußt für ein MEHR entscheiden (können), sondern auch aus vielen Menschen, denen dieses materiell nicht möglich ist. Ich denke, da geht der Autor nur von sich und seinesgleichen aus.
Alles auf die Einzelnen, vielleicht hart arbeitenden Menschen, abzuwälzen, erscheint mir falsch. Denn diese sind in der Mehrzahl in unserem Land.
Gier gehört zu den " 7 Todsünden" und wird nicht umsonst als solches dort erwähnt, genau wie andere Untugenden. Sie ist im Menschen angelegt und kann nur durch ein erweitertes  Bewußtsein minimiert werden. Oder im äußersten Fall durch Strafe, sprich Gesetze.
Ich habe jahrelang mit Drogenabhängigen gearbeitet, ich weiß, wovon ich schreibe.
Deshalb muss ich sagen, die Aussagen des Artikels gehen für mich ins Leere.
LG Elbstromerin

ehemaliges Mitglied

Danke, dass Du diesen Artikel eingestellt hast.
Mich beschäftigt schon seit längerer Zeit dieses Thema.
Manche wurde nun etwas deutlicher und aufgeschlüsselt - anderes bleibt offen (für mich),
aber ich werde weiter nachdenken.
LG Ane
 


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