Die Rauhnächte

Die erste Rauhnacht ist am 25. Dezember und die letzte am 5. Januar.
Es ist die Zeit der Wintersonnenwende. Eine außergewöhnliche Zeit.
Wir warten aus das Licht. Im Alpenraum und in anderen europäischen
Gebieten gibt es zahlreiche Rituale, die wir heute belächeln.
Ich weiß es von meiner Oma, die Wäschewaschen zwischen den 
Jahren verbot. Vor allem nicht draußen trocknen, weil sich die Dämonen
des alten Jahres darin verfangen könnten. 
Ich gruselte mich furchtbar. 
Was mir gefiel, war ein Licht ins Fenster zu stellen, weil wir damit der
Toten bedenken würden. 
Ach, da gibt es so zahlreiche Rituale.   Mit bedeuten diese ruhigen Tage 
( sollten es jedenfalls sein ) eine Zeit der Besinnlichkeit, des Loslassen
des Alten und dann die Erneuerung.
Ich nehme mir die Zeit und plötzlich - wie aus dem Nichts - tauchen
längst vergessene Situationen  und Personen wie aus einem Gedanken-
Film auf.
Ich heiße sie willkommen und sortiere die schlechten aus, wie das
Aschenputtel.


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Kommentare (4)

ehemaliges Mitglied

Ich liebe den Winter und Weihnachten, und die Rauhnächte sind für mich - nach wie vor - die schönste Zeit des Jahres.

Für meine Familie (ich bin auf dem Land aufgewachsen) waren die Rauhnächte eine besondere, heilige Zeit, in der nicht gearbeitet wurde. Statt dessen nutzte man die Zeit für die Familie, zum Feiern und zum Orakeln. Und in Haus und Hof wurde ausgiebig geräuchert, um Mensch und Tier, Hab und Gut zu beschützen und "Dämonen" zu vertreiben.

In meiner Familie gilt auch heute noch die Tradition, das zwischen Weihnachten und Neujahr (also vom 24. Dezember bis zum 1. Januar) keine Wäsche gewaschen wird.

Und an Sylvester bekommt immer noch jeder 1.Schuppe vom Karpfen fürs Portemonaie damit auch im kommenden Jahr der Geldfluss nicht versiegt.

Mag für deinen oder andern komisch klingen, oder albern erscheinen, aber mir gefällts. 



 

Distel1fink7

Einige Dinge erkenne ich wieder. Meine Oma erzog
mich, und teilte mir einge Dinge mit, die nicht so gang
und gebe sind,. Darüber bin ich heute noch froh.
Die Oma gab Regeln für die Rauhnächte auf. Sie
erklärte mir auch, was Träume sagen könnten.

Ich danke Dir Oma, da oben

ehemaliges Mitglied

Danke fürs Erinnern, Distelfink! Für mich sind die Rauhnächte die wichtigste Phase des Jahres. Eine Zeit, in der ich innehalte, Bilanz ziehe und mein Verständnis der Lebenszusammenhänge zu vertiefen suche. Der Blick auf uralte, überlieferte Bräuche und Symbole kann dabei sehr hilfreich sein. 

Distel1fink7

So sehe ich das auch. Es wächst aus unserer Kultur
und mach besinnlich.
Danke und LG


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