Donnerstag 21.12.

Früh morgens. Wir starten nach einem ausgiebigen Schlaf und kargen Frühstück. Der Sonne entgegen, die uns mit einem wunderschönen Morgenrot weckte. Nach dem Aufräumen und Stühle verstauen geht es weiter. Die Küstenstraße hinter jeder Kurve ein anderes Bild! Die vorgelagerten Inseln, die kleinen Orte die wir passieren - der Sonnenschein der mich blendet.

Wir biegen bei einem Ort ab und Uwe meint, nachdem er eine Autowaschanlage und einen mit einem Besen bewaffneten jungen Mann sieht: das ist mein Gesprächspartner. Wie Recht er hatte. Dieser junge Mann konnte unsere Gasflaschen auffüllen, sodass wir jetzt nicht mehr so stark wärmeeingeschränkt sind. Anschliessend fanden wir eine Tankstelle. Auch das war bitter nötig. Uwe hat da die Ruhe weg, während ich schon kribbelig bin. Jetzt fehlte nur noch Fett und eine Presse, damit das unangenehme Knarren in der Bremsanlage des Anhängers abgestellt wird. Wir fahren weiter. Auf einmal stoppte Uwe das Gefährt. Auf meine fragenden Blicke meinte er, dort in dem Geschäft mit den Besen und Schaufeln ist mein zweiter Gesprächspartner. Wo er nur seine Blicke hat! Ich hatte diesen Laden nicht gesehen. Aber dort bekommt Uwe alles was er noch braucht. Fett und Presse.

Wir fahren durch Split. Die Kroaten fahren wie die gesengten Säue, drängeln, halten sich oft an keine Regeln. Uwe musste eine Notbremsung mit dem Gespann hinlegen. Noch ein Mal gut gegangen. Später sehen wir, dass der Tisch im Caravan umgekippt war, Bücher und Polster lagen auf dem Boden, die Teppiche waren verrutscht. In Split: ein Kroate überholt selbstmörderisch und verursacht vor uns fast einen Unfall. Beinahe wären wir mit hineingezogen worden. Die Küstenstraße sehr eng, sehr kurvenreich bergauf und bergab. Anstrengend zu fahren. Aber wir sehen viele Zweigstellen der Firma B.(lol unser Bekannter B. wird sich über diese „Ironie“ freuen. Grosse Haufen Holzscheite zum Heizen. Jede Menge davon. Riesige Baumstämme, die noch auf ihre Verarbeitung warten. Ausserdem stellen wir bei der gesamten Reise fest, dass Kaufland, Mac Donald, LIDL, Obi, Deichmann, dm, Kik und co immer gesammelt an ein  und dem selben Ort in einem Einkaufscenter zu finden sind. Bauhaus nicht zu vergessen! Wir suchen einen  Rastplatz für das Mittagessen. Schwierig bei der engen Uferstraße.

Aber dann entdeckt Uwe einen Platz mit einem Fußweg zum Meer. Ich packe alles für ein Picknick ein. Uwe läuft vor. Meine Schuhe haben keinen Gripp. Ich rutsche auf dem letzten steilen Abschnitt aus, liege flach und Uwe hilft mir beim aufstehen. In zwei oder drei Tagen habe ich bestimmt wieder einen Bluterguss am  Busen.
Das Picknick am Meer, die Aussicht, die Sonne, schöner kann es gar nicht sein. Nach dem steilen Aufstieg Weiterfahrt und Suche nach einem Standplatz für die Nacht. An einem Hafen finden wir das, was wir brauchen. Es stürmt, der Caravan wackelt. Aber es ist warm und ich kann kochen, während Uwe die Gegend mit dem Fahrrad erkundet. “Ich kenne mich nicht aus, aber gleich" Uwe kommt zurück und fragt ob ich nicht merkte dass das Oberlichtfenster fast weggeweht worden wäre. Ich habe nichts gemerkt, es wurde nur etwas wackelig und kühler. Uwe zurrt die Fenster fest und dann genehmigen wir uns einen Absacker in einem nahegelegenen Lokal. Auf unsere Frage, wann es dort Frühstück gibt erhalten wir eine positive Auskunft. Wir werden also wieder Zahnbürste und eine Tube Zahnpasta einstecken. Toilette dort benutzen. Uwe hat dafür extra die kleinen Zahnpastaproben, denn eine grosse Zahnpastatube in seiner Hosentasche veranlasst alle, auf seine Hose zu starren. Wir liegen im Wohnwagen am Hafen und sehen die Ein- und Ausfahrt der Fähren. Diese löschen nach dem Auslaufen die Lichter. Der Wind heult um den Caravan.
 


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