Ein bunter Herbsttag



Ja, es ist wieder soweit, der Herbst steht auf der Leiter und mal die Blätter an.Wie in jedem Jahr gelingt es ihm prima und alle Leute staunen über seine Kunst.In ein wunderbares Meer von Farben hat er uns getaucht.Manchmal haben sich sogar verschiedene Farben in einem Blatt versteckt,einfach genial, wie er das macht.
Der Herbst kann aber die Blätter auch golden erscheinen lassen, wenn sie von der Sonne angestrahlt werden. Es ist eine Augenweide jetzt spazieren zu gehen.

Naturfotos(velo79)



Von einem solchen Herbsttag erzählt meine kleine Geschichte.
Wir starten morgens 8.00 Uhr. Mühsam schnauft unser Auto durch den Frühnebel. Mit einem gut gefüllten Picknickkorb, bestehend aus heißem Tee Tomaten, Lauchzwiebeln, Gurken und natürlich leckeren Bemmchen, wie man hier in Sachsen sagt, rollen wir vom Hof. Schon jetzt freue ich mich auf das Picknick im Wald. Zwei kleine Hocker für die Bequemlichkeit sind natürlich auch im Kofferraum verstaut.
Über die Autobahn geht’s ab in Richtung Pilzrevier, was immer dort ist, wo es am meisten geregnet hat.
Am Ziel unsere Träume angekommen wird der Picknickkorb ausgepackt,
heißer Tee eingegossen und schon genießen wir das Essen am Waldrand.
Es dauert keine fünf Minuten, da zwitschert neben uns eine Meise und ein
Rotschwänzchen. Sie sind extra aus ihrem Versteck gekommen um zu sehen,
was es bei uns Leckeres gibt. Natürlich bekommen sie sofort einige Brotkrümel mit denen sie dann glücklich wieder in den Zweigen verschwinden. Wir wollen gerade losmarschieren, da raschelt es neben uns in einem großen Laubhaufen. Schnell erkennen wir eine spitze Nase und zwei Knopfaugen. Dann knistert es geheimnisvoll und schon ist die stachelige Igelmurmel verschwunden, der Pilzwanderung steht also nichts mehr im Wege.
Die Sonne begleitet unseren Weg und zeigt uns dann auf einem braunen Blätterteppich einen dicken grünbemoosten Ast. Wie ein Stilleben liegt er da und genießt die Sonnenstrahlen.


Naturfotos(velo79)


Unsere Stimmung ist prima. Doch da, was ist das, ein dicker Pilzstiel ohne Hut und ein paar Meter weiter das Gleiche. Der Stiel gehört zu einem Steinpilz, aber wo ist der Pilzhut geblieben? Wer hat den Hut geklaut? Wachsen in diesem Wald die Pilze etwa immer ohne Hut? Komisch, wir haben so was noch nie gesehen. Wo steck nur dieser Pilzhutdieb?
Fragen über Fragen, die aber schnell beantwortet werden.
Aha, pst, leise, in der Ferne sehen wir ihn endlich den Pilzhutdieb. Es ist unglaublich, eine ganze Damwild - Familie steht auf dem Waldweg und futtert voller Genuß die dunkelbraunen Pilzhüte ab. Atemlos beobachten wir sie dabei doch dann entdecken sie uns und springen in die Schonung.
Endlich gelingt es uns nun doch komplette Steinpilze einzusammeln.


Naturfotos(velo79)




Schöne Pilze wachsen in diesem Jahr und sie haben kaum eine Made.
Glücklich darüber laufen wir weiter am Waldrand entlang.
Oh, da hinten in der Schonung sehe ich ein besonders schönes Exemplar von einem Pilz. Warte mal, den werde ich jetzt holen. Er sieht wie gemalt aus, der muß in unseren Korb. Mit Mühe schlängelt sich mein Mann durch die störrischen Zweige, doch dann kommt er ganz blaß mit seinem schönen Pilz in der Hand zurück.
Was ist denn mit dir los, ist was passiert, frage ich erschrocken?
Aufgeregt erzählt er mir sein Erlebnis. „In der Schonung waren zwei große Wildschweine, sie sind nicht weggelaufen und haben mich angeguckt.
Da habe ich die Luft angehalten und bin vorsichtig rückwärts gekrochen.
Den Pilz habe ich mitgenommen, obwohl einer der beiden Schweine der Eigentümer desselben hätte sein können. Aber es kam kein Widerspruch.“
Dabei lacht er schon wieder und wir setzen unsere Wanderung fort, denn es ist immer noch Platz für den einen oder anderen Pilz in unserem Korb.
Ja, ja, auch so was passiert beim Pilze suchen.

Naturfotos(velo79)




Na, fallen Euch auch interessante Erlebnisse vom Herbstspaziergang ein.

Mit herbstlichen Grüßen
sage ich Tschüß
bis zum nächsten Mal
Eure velo79




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Kommentare (5)

Menta Besonders gefallen mir der Pilz-Mann und die Pilz-Frau, wie sie sich küssen würden. (Naturfoto-velo79)
Die Natur lebt in dieser Geschichte. "Die Sonne begleitet" die Wandern, die Vogel und Waldtiere beobachten sie.
Aber der grünbemooste Ast fühle ich anders. Es kann im Text zu lesen: ...Ast "genießt die Sonnenstrahlen", ich assotierte den Ast mit einem gestorbenen Mann oder Tier.
Im Herbst stierbt vorübergehend die Natur, aber der Ast beginnt definitiv zu sterben.
Es war eine zauberhafte Geschichte, sie wirkt sehr stark (in vielen Bildern) auf Fantasie. Danke schön dafür.
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velo79 Danke für die netten Komentare und schön, daß ihr
mich durch den Herbst begleitet habt.
Das Prösterchen nehme ich auch gern entgegen und
schenke einen kleinen Schluck auch meinem Mann.

Liebe Grüße
und noch einen schönen Herbstsonntag
wünscht euch allen velo79/Hanni

Naturfotos(velo79)
ladybird Deine Stimmung hast Du mittels der prächtigen Fotos wirklich vermitteln können, ich hatte Freude, Dich begleiten zu dürfen und lustig war es auch...ich bewundere Pilzkenner, da würde ich mich ja nie wagen als "Stadtkind", die kennen nur
PILS, nicht zum Essen, aber zum Trinken!!!

ein Prösterchen von ladybird
Maritt Hab richtig Freude gehabt beim Lesen Deiner Naturgeschichte und beim Ansehen der Fotos.
Das Bild mit den Pilzen finde ich einfach grandios !
Da hast Du für bestimmt ganz flach auf dem Laub gelegen....-:)

lächelt Maritt
Regenwurm Du hast uns mal wieder mit einer wunderbaren Schmunzelgeschichte erfreut; dazu noch eingerahmt mit den schönen Naturfotos.
Ja, so macht der Herbst Spaß. Man hat direkt Lust sofort loszuwandern.
Aber man liest, auch Gefahren birgt der Wald - Glück gehabt!!

Viele liebe Grüße
Gaby

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