ein Krankenhaus in Schönebeck..............


...als Anschluß der "Heimgeschichten" von Minu.....................
... ich kam also mit Scharlachverdachr ins Krankenhaus nach Schönebeck a.d. Elbe.
Ein riesiger Bau mit roter Klinkerfassade und ganz breiten Treppen.
An die protzige Eingangstür kann ich mich noch gut erinnern.
Das Zimmer, in dem ich 6 Wochen verbringen sollte, war ein langer Schlauch in dem 8 Betten standen.
Ein mittleres der Betten war mir zugeteilt.
Jungen und Mädchen lagen dort im Zimmer drin und zwischen den Betten standen die "Pinkeleimer"..............................................
Ab sofort mußte ich nicht mehr "müssen".
Doch, zu allem Unglück, wurden wir von den Krankenschwestern streng überwacht und ganz klar darauf angesprochen.
Die Sache wurde immer peinlicher und die Jungs hatten ihren Spaß daran.
"mach die Beine etwas breiter und mein Strahl zielt dann auch noch in den Eimer rein"............etc.
Ich schrieb meiner Mutti und der Omama, doch kein Brief ist dort angekommen, doch eines Tages stand meine Mutti vor der Tür um sich um mich zu kümmern. Sie hat sich als Hilfskraft in der Küche beworben,den Job auch bekommen und somit war sie automatisch in meiner Nähe.
Verpetzt hat mich ein Junge, als ich mich versprochen hatte und ich flog aus dem Krankenhaus mit großen Formularien und Unterschriften raus.
Schließlich hatten wir zu Hause eine Bäckerei.
Und damit stand alles auf einer Karte......
Doch der Weg nach Hause, aus dem nun schon fast 3 Monate geworden waren und noch immer ein Scharlach-Verdacht diagnostiert wurde, hat meine Mutter nicht aufgehalten, mich sofort aus dieser Klinik rauszuholen.
Nun ja, die Bäckerei mußte noch 3 Wochen geschlossen werden und das Gesundheitsamt kam ständig kontrollieren, daß ich auch streng abgeschirmt in meinem Zimmer verblieben bin.
Ich blieb auch in meinen Zimmer drin..............mit kleinen Zwischenfällen natürlich.
Doch dann kam der Tag, als die Quarantäne aufgehoben wurde und ich quietschvergnügt wieder zu meinen Freundinnen springen durfte......was für eine Erlösung und Freiheitsdrang.
Und genau dieses Gefühl hatte ich an dem Tag, an dem die Mauer gefallen ist!
Ich war frei und nicht an Regularien gebunden.
Mit nachträglichen Freiheitsgedanken
ein glücklicher Mensch
der sich Finchen nennt


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