Als krönenden Abschluss dieses Sonnentages saß ich gemütlich vor dem Fernseher und guckte meine Serie , diesmal "Daheim in den Bergen". Trotz des etwas schmalzigen Titels mag ich sie gerne, sie schildert Szenen aus dem wirklichen Leben und ist spannend. Außerdem liebe ich die Berge.
Doch irgendwie war es mir nicht wohl dabei, ich musste mich beim Aufstehen gut festhalten, denn mir war schwindelig.
Das hat es in meinem Leben nicht oft gegeben, während der Schwangerschaften ein paar mal, doch ich habe mich festgehalten und dann ging es wieder.
Der Hundegang und das anschließende Bad-Vergnügen verliefen normal, nur dass mir draußen meine Beine schwerer vorkamen und ich das Gefühl hatte, dass sie ein wenig herumschlackerten.
Nun also ins Bett, und da ging es los : schon beim Hinsetzen kreisten die Zimmerwände !
Schnell legte ich mich hin, es beruhigte sich, aber ich konnte, wie so oft, nicht einschlafen.
Jetzt stand ein neuerlicher Toilettengang an; aber wie sollte das gehen, mit dem Schwindel?
Mühsam stützte ich mich an den Wänden, landete auch unbeschadet. Doch der Weg zurück erschien mir ein ziemliches Risiko, schließlich wollte ich nicht stürzen, und das mit meinem künstlichen Knie!
Also : hinunter auf den Boden und auf "allen Vieren" ins Schlafzimmer gerobbt - mein Knie beschwerte sich sehr!
Doch die Nacht war erst angebrochen, immer wieder schlief ich ein , um bald darauf wieder wach zu werden. Schließlich hatte ich wohl den größten Teil der köstlichen Mahlzeit wieder weggebracht - wie schwierig es immer war, wenn man muss, gibt es keinen anderen Ausweg! Trotzdem blieb die Übelkeit und der Schwindel bis in den Morgen, spät wachte ich auf. Erstmal ging es mir besser, also schnell ins Bad und mit dem Hund raus; würde das gut gehen?
Ein wenig holperten die Beine wieder, aber ein Sturz blieb mir erspart!
Nun mit Tee und Zwieback auf meinen Sessel, die Zeitung lesen.
Etwas später, als das hohle Gefühl im Bauch nicht nachlassen wollte : normales Frühstück und nachher dünnen Kaffee...
Heute Nacht hatte ich noch überlegt, ob ich damit wohl zum Impfen gehen könnte, aber das ist ja noch ein paar Tage hin, mal sehen ! Schließlich habe ich mich gefreut, endlich einen Termin zu bekommen, nachdem auch die viel jüngeren Freunde längst geimpft sind...
Wird schon gehen, ich bin ja "hart im Nehmen"!


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Kommentare (3)

nnamttor44

Liebe Meerjungfrau!
Das ist mir noch nie passiert, auch nicht in den Schwangerschaften. Aber ich stelle es mir als sehr, sehr unangenehm vor. Derzeit - durch die doofe Chemo - geschieht es allerdiings, dass ich auch beim Gehen wanke, als ob ich nicht nüchtern sei ... Noch kann ich das gut abfangen.

Sehr viel schlimmer empfand ich es vor ein paar Jahren. Mein Ex hatte sich endlich dazu bereit erklärt, seinen einzigen Enkel kennenzulernen. Also kam er mit dem Zug, unsere Tochter holte ihn vom Bahnhof, damals bei mir um die Ecke, ab. Mein Unterbewusstsein beschäftigte sich nächtelang damit, ob es wohl geschehen könnte, dass wir aufeinander treffen würden. Meine Angst vor ihm war einfach noch viel zu groß.

Ich wachte viele Morgen mit Herzrasen auf, das sich nicht beruhigen wollte! Leider gehörten dazu auch Übelkeit, rasende Kopfschmerzen und Bauchweh mit den üblichen Beschwerden ... Meist wurde es Mittag, bis ich mich endlich etwas besser fühlte. Ein einziges Mal schaffte ich es, zu meinem HA zu fahren, so dass er die Tachykardie auch feststellen konnte. Seinen Rat, bei einem nächsten Mal umgehend einen RTW zu rufen, hab ich nicht befolgt, weil ich mich schämte. Dass es die Gefahr gab, einen Infarkt oder einen Schlaganfall nicht zu überleben, wurde mir erst nach dem 7. Spielchen bewusst.

Heute bin ich Witwe, er hat sich nie darum gekümmert, wo ich wohnte. Es wäre heute für mich unmöglich, im Haus meiner Tochter zu wohnen, wenn ich damit rechnen müsste, er käme. Dafür wohne ich nun bei ihr und werde von ihr und ihrer Familie regelrecht behütet!

Es gibt leider viel zu viele Senioren, meist Frauen, die ihren Lebensabend allein verbringen. Das brauche ich zum Glück nicht ...

Danke für Deine berührende Geschichte, die zum Nachdenken anregt, sagt

Uschi

aina

@ meerjungfrau43,
solche Geschichten erschrecken mich. Lebst du alleine?

Mich hat einmal eine ältere Frau in der Nacht angerufen, als es ihr nicht gut ging. Aber für sie war es eine Beruhigung, dass überhaupt jemand da war. Ohne besondere Beziehung, sie hatte halt meine Telefonnummer und wir kannten uns. Morgens ging es ihr wieder relativ gut, in diesem Fall nichts Ernsthaftes.

Damit will ich ausdrücken, dass irgend jemand da sein sollte, der jederzeit kommen und nach dem Rechten gucken kann.

Aina
 

Meerjungfrau43

@aina
Da ich auch allein bin, bin ich extra ins "Betreute Wohnen" gezogen. Aber auch dort ist die "Betreuung" nur 2 Stunden am Tag anwesend, außer dem Wochenende.
In diesem Fall ging es mir schon am nächsten Tag besser, der Schwindel trat nur ganz selten, mehr am Rand, auf.
Ein Problem ist schon, dass meine Haustür sich nicht ohne mein Zutun öffnen lässt, dazu muss man den Schlüssel der Betreuerin haben, der auch dann öffnet, wenn die Tür von innen verschlossen ist.
Mit 77 Jahren und ohne Medikamente einzunehmen, möchte ich noch kein "Alarmgerät" am Arm tragen, auch das könnte nicht unproblematisch sein!
In diesem Fall war ich ganz erleichtert, nachdem mein "Toilettengang" auf allen Vieren immmerhin geklappt hat.
Aber es kann natürlich jederzeit wieder passieren, da ich auch nicht weiß, warum !
Ich habe auch mehr Angst um meinen Hund, der dann nicht raus könnte...aber hoffe, dass er sich im Falle doch durch Bellen bemerkbar machen würde !


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