Ein neuer Hund zieht ein


Nach fast genau acht tristen Wochen zog "die Neue" bei uns ein.
Diesmal haben wir uns wohl die bisher schwerste Herausforderung aufgeladen.

Im Grunde genommen handelt es sich um einen siebenjährigen Welpen.
Die Hündin, "Renoa" genannt, stammt aus der aufgelösten und beschlagnahmtenSammlung eines Tier-Messis.
Ihr tristes Dasein begann irgendwann im Juni 2006 und die erste Phase dauere bis Ende 2007.
Zur Vermittlung kam Renoa bei Verwandten des Messis unter.
Die Vermittlung scheiterte, da sie sehr ängstlich gegenüber Menschen ist und fast panische
Angst vor Halsband und Leine hat. So kam sie im Februar 2008 ins Tierheim
und vegetierte dort in einer Gruppe von 12 Hunden vor sich hin. Das geschulte Personal
hat es in der Zeit nicht geschafft, die Hündin auch nur einmal zum Gassigang zu bringen.
Und dann kam im Januar 2014 PanTau ins Tierheim. Das ist so gemeint, wie es hier steht.
Das kann ich nicht gewesen sein, denn die Hündin hat sich von uns, zwar mit der gebotenen
Scheu, sofort kraulen und bemutteln lassen und der Beginn eines neuen Lebens war besiegelt.
Der Transport erforderte allerdings Zwangsmaßnahmen (Transportbox) da sie freiwillig nicht ins Auto steigt.

Nun ist sie da, kennt und kann nichts, aber auch gar nichts, kein Kommando, keinen Gehorsam,
nur Fressen, Saufen und Entleeren sowie Schlafen.
Nach fünf Tagen scheint sie Stubenrein zu sein, hört auf "Nein" und "Sitz" und hat
jegliche Angst vor der Leine verloren. Nur wenn das Halsband kommt fletscht sie noch die Zähne.
Unser Ziel ist es, im April soweit zu kommen, daß wir die erste Gassirunde gehen können.
Ich denke, mit Einfühlungsvermögen, viel Geduld und Liebe wird das möglich sein.

Blödsinn machen kann sie natürlich auch schon, aber eben wie erwachsene Welpen.
Die Auswirkungen sind nur schlimmer als bei echten Welpen.

Pantau

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Kommentare (8)

PanTau mit dem geschlossenen raum wäre ich auch dabei, aber die konkrete Herkunft habe ich bisher nie erfahren. Wohl aus diesem Grund. Wie schon geschrieben, ein Ratschlag ist niemals eine Belästigung. Immer raus damit, manchmal ist auch pantau ein bischen behämmert.
Mit dem Video wirst du wohl bis sommer warten müssen. freu dich inzwischen mit sissi über deine genesene Hand.

lg peter.
PanTau ich würde die Hutkrempe rotieren lassen, wenn es denn helfen würde, aber...unendliche Geduld wird uns auch zum Ziel führen.
Wegen Geschirre siehe Antwort an Medea.
Aus der Hand füttern wir seit Montag, das tut sichtlich gut.
Den Fehler, sie ständig zu beobachten, haben wir die ersten Tage gemacht, bis wir ihr richtig angemerkt haben, dass das unangenehm ist. Seit wir das nicht mehr tun, liegen auch die Ohren nicht mehr an.
Morgens, wenn es noch dunkel ist, bleibt sie bis zu zehn Minuten im Garten. Tagsüber kommt sie sofort, sobald sie einen von uns beiden sieht, wie ein Wiesel ins Haus zurückgerannt. Ich denke, dass ist schon ein Zeichen, dass sie sich sicher fühlt und keine Angst vor uns hat.
So lassen wir es auch, bis ein festes Vertrauensverhältnis besteht. Wenn es ein halbes Jahr dauert, dann dauert es eben, aber ich hoffe, dass es etwas schneller geht.
ein lieber Wuffelgruß Peter.
PanTau Du hast völlig recht, mit dem Halsband muß ihr etwas furchtbares geschehen zu sein. Die hat ja am zweiten Tag einmal versucht, nach mir und dem Band zu schnappen.
Wir haben jetzt ein Geschirre, welches durch 4 Ratsch-Verschlüsse in Ober- und Unterteil zerlegt werden kann. Wir
gewöhnen sie jetzt langsam an das Geräusch vom öffnen und schließen, später werden wir dann das Oberteil lose auf den Rücken legen und noch später....
Alles erfolgt nur so nebenbei, nicht in zwanghafter Folge.
Wir werden es schaffen, das arme Mädel hat es verdient.

Und, das gilt für alle, ein Tipp oder Rat kann niemals eine Belästigung sein, wir sind nicht allwissend und es ist in jedem Fall eine Bestätigung, dass wir es nicht verkehrt machen.

Pantau
finchen und werde ein halber Hund...........was würdest Du denken, wenn Dich jemand am Hals zu zerren anfängt.
Aber probiere es mal mit dem Geschirr und füttere dabei aus der Hand. Schaffe eine positive Erfahrung und wenn es nicht klappt, dann laß sie sich einfach eingewöhnen und den normalen Alltag erleben. Nicht zu sehr auf den Hund konzentrieren, sie scheint ja regelrecht auf das ungeliebte Halsband zu warten. Das scheint eine furchtbare Erfahrung gewesen zu sein.
Nimm sie einfach für die nächsten Wochen so hin, wie sie ist - dann wird eben nicht spazieren gegangen, solange sie Auslauf hat. Laß sie gewähren - das wird schon noch.
In 6 Monaten sprechen wir uns wieder..............
mit ganz lieben Hundegrüßen
das Moni-Finchen
sissismam ups..so schlimm hab ich es mir nicht vorgestellt.
ich dachte sie kennt nur nix, aber dass sie solche angst hat...
mit manchen menschen würde ich gerne mal in einem geschlossenen raum zusammen sein

ich wollte dich auch nicht mit ungebetenen ratschlägen belästigen.
die fortschritte sind ja schon erkennbar!
es gibt nix schöneres als zu sehen, wie so ein hund "auftaut"
und mit der zeit lebensfreude entwickelt

und meine lebnsfreude wird sich steigern, sobald das video fertig ist

lg malene
Medea Ich freue mich PanTau, daß Ihr ein neues Familienmitglied
aufgenommen habt. Darf ich Dir einen kleinen Tip geben? Für
Euer neues Mädchen scheint das Halsband ein Horror zu sein,
offenbar wurde sie vor den Tierheimzeiten bei den früheren
Besitzern damit gewürgt, wenn sie nicht gehorchte.

Für meine Hunde hatte ich ein Geschirr, probiere es doch
mal damit. Es gibt da verschiedene Modelle.

Gruß
M.
PanTau Wenn das so einfach wäre, Malene, dann hätten wir gar keine Probleme. Die Hündin hat im Zusammenleben mit den Menschen das Wissen und Können eines Welpen, aber bereits sieben Jahre Lebenserfahrung, wobei die ersten beiden sicher die schlimmsten waren und keiner weiß welche.
Die kleinste Veränderung der Stimmlage, wie bei jubelndem Lob, löst bei ihr Schrecken und Angst aus. Ich kann nur in ruhiger, dunkler Stimmlage mit ihr kommunizieren. Die hellere Stimme meiner Frau geht auch, aber wehe, sie hebt den Ton an.
Bis Samstag abend war die Rute nur geklemmt und die Ohren angelegt. Die Rute hat nun schon einen leichten Kringel und seit gestern spielen die Ohren normal.
Das sind die Fortschritte einer knappen Woche. Wir müssen ihr einfach erst die Zeit lassen, sich bei uns absolut sicher zu fühlen und Vertrauen aufzubauen.
Erst wenn der Glücksmoment (mancher wird sagen pfui) erreicht ist, daß ich die erste "Wäsche" von ihr bekomme, kann die intensive Arbeit beginnen. Bis dahin ist Geduld angesagt.

Freude an einem Hund haben Sie erst, wenn Sie nicht versuchen, aus ihm einen halben Menschen zu machen. Ziehen Sie statt dessen doch einmal die Möglichkeit in Betracht, selbst zu einem halben Hund zu werden.
Edward Hoagland


Die Aussage dieses Spruches hat mir bisher geholfen und wird mir auch hier helfen, bis das Stöckchen-Video fertig ist

lg peter
sissismam hallo peter, ich freue mich für euch und für die hündin!!
wie sagte schon heinz rühmann:
man kann auch ohne hund leben, aber es lohnt nicht

ein kleiner tipp:
wenn sie etwas richtig macht und sei es nur die kleinste kleinigkeit, überschlagt euch vor freude und lobt sie in den höchsten tönen (ist wörtlich gemeint )
das stärkt ihr selbstbewusstsein und festigt ihr vertrauen!

ich hoffe, du hälst uns auf dem laufenden
wenn du irgendwelche fragen hast, ich habe viele hundebücher und kann dir entsprechendes raussuchen.

lg

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