Ein neuer Hund......sechs Wochen danach


Die letzten beiden Wochen waren die der größten Erfolge, aber auch der Rückschläge.
Mit großem Erfolg haben wir ihre Angst vor Geräuschen gemildert. Sie schaut zwar noch vorsichtig, wenn ein Fenster klappert,
rennt aber nicht mehr weg. Eine Heckenschere und selbst die Geräusche einer Kettensäge stören sie kaum noch, sie schaut sogar zu und läuft näher hin.
Die Kommandos Bleib, Komm, Sitz werden verstanden, zur Kenntnis genommen und zum Teil befolgt, wie bei einem Kätzchen.
Die Krönung ist mittlerweile das verlassen des Grundstücks. Täglich mehrmals kommt Renoa mit auf die Straße, allerdings noch ohne Leine. Unsere Wohnlage ist so, dass wir dies über 70 Meter bedenkenlos tun können.
Wir haben uns zu diesem Zweck noch eine Moxon-Leine zugelegt, auch als Retrieverleine bekannt. Damit wollen wir sie erst einmal an etwas um den Hals gewöhnen, für Sekunden.
Alle bestellten Besuchshunde wurden akzeptiert, von Renoa aber ausnahmslos zurechtgewiesen.
Ein wesensfester, ausgeglichener Beagle-Rüde, etwas älter, bekam so einen Rüffel, dass er sich nicht mehr an ihr vorbeigetraut hatte.
Dann kamen zwei Tage, an denen aus familären Gründen unser Tagesablauf vom gewohnten Schema abwich und die letzten zwei Wochen waren vergessen. Somit haben wir noch die zusätzliche Aufgabe, Renoa an etwas Abwechslung gewöhnen zu müssen. Ist ja eigentlich nach fast 2600 Tagen wie im Knast nicht anders zu erwarten. Von der inzwischen berenteten vorherigen Tierheimleiterin habe ich erfahren, dass Renoa in den 5 Jahren nicht ein einziges mal Gassi war.
Wir sind also wieder auf dem Stand vom 25. Februar.

Es kommt alles anders als man denkt. Der Beitrag hat drei Tage zur Bearbeitung geruht, wie die Hund-Mensch Beziehung. Renoa sollte sich in Ruhe selbst wieder finden.
Und es hat sich gelohnt. Heute Nachmittag, am einundvierzigsten Tag ihres Hierseins, kam sie plötzlich langsam und legte das erste mal ihren Kopf auf meinen Schoß und hat Leckerlies angenommen und das obwohl ich die Leine in der Hand hatte.
Selbst als die Schlaufe der Leine ihre Schnauze berührte ist sie nicht erschrocken.

Obwohl wir der Meinung waren, langsam genug mit ihr zu arbeiten, war der Druck doch offensichtlich zu groß und die drei Tage Ruhe haben Wirkung gezeigt.
Wir lehnen uns nun alle Drei geruhsam zurück, gehen es noch langsamer an um weitere Rückschläge zu vermeiden.
Im Geheimen warte ich aber auf den Rückschlag, weil es danach immer eine sprunghafte Weiterentwicklung gab.

Ganz optimistisch
PanTau

Anzeige

Kommentare (5)

sissismam da darf man ja garnicht an die anderen tiere denken, die
noch in diesem "tierheim" sitzen
was "arbeiten" denn da nur für menschen?
hab gerade das gefühl, ich möchte um mich treten und hauen, man ist so machtlos und es macht so wütend (

lieber peter, nochmal danke, dass du uns an renoas fortschritten (oder auch kleine rückschritte) teilnehmen lässt

ein schönes WE für euch drei und
alles liebe
malene
PanTau es isr ja noch viel schlimmer
zwischenzeitlich weiß auch, dass renoa in diesem tierheim auch niemals leckerlie bekam. sie kennt das nicht und nimmt deshalb keine von uns. sie muß erst noch leckerlie "lernen"
und die sammlung des messis wurde solange geduldet, weil er die tiere nie mißhandelt hat, sondern sie immer mehr vernachlässigte.
die ängste sind also fast alle in der verwahranstalt, tierheim genannt, geprägt worden
wir werden unser bestes tun und alles ausbaden.

lg pantau
PanTau das vertrauen ist schom emorm gewachsen, aber noch lange nicht perfekt. was fünf jahre verschlampert wurde, ist nicht in fünf wochen kuriert. wer weiß, ob fünf monate reichen, nur die Zeit kann uns dabei helfen. wenn es ein vernünftiger hund werden soll, müssen die ängste beachtet und behutsam abgebaut werden, ohne jeden zwang. dank für die guten wünsche.
peter/pantau
sissismam was soll ich schreiben.... du weisst, wie sehr ich mich für euch freue!!

aber sag mal, was ist das den für ein tierheim, in dem ein hund 5 jahre nicht vor die türe kommt

lg
inge43 prima, ich freue mich mit euch . das vertrauen zu euch ist schon bemerkenswert. ihr seht nicht nur ein tier, sondern auch das lebewesen. ihr respektiert ihre ängste, bis sie abgebaut sind.
weiterhin viel freude und erfolg
wünscht euch ingrid

Anzeige