Ein neuer Hund.......vier Wochen danach


Was hat sich in den letzten zwei Wochen getan?
Jeden Abend, wenn wir den Tag Revue passieren lassen, kommen wir zu dem Ergebnis: nichts, es herrscht Stagnation.
Aber das trügt, im Gesamtablauf hat sich enorm viel in der kurzen Zeit getan, wie mein pingelig geführtes Hundetagebuch zeigt.
Renoa kann die Türen öffnen, tut es aber nicht mehr,
sie kann auf jeden Schrank oder Tisch, um sich zu holen was sie will, tut es aber nicht mehr.
Wir können uns am Zaun mit Menschen unterhalten die ihr fremd sind. Sie läuft zwar zuerst schnell weg, kommt aber nach kurzem Zögern vorsichtig zurück und stellt sich sogar zwischen uns und den Zaun.
Wir können Besuch empfangen, ohne dass sie panisch zurückweicht, lediglich eine sichere Distanz ist angesagt.
Andere Hunde dürfen in den Garten, aber nicht ins Haus, da verteidigt sie ganz energisch ihre "Festung".
Ein jüngerer schlecht erzogener Cocker-Spaniel wurde mehrfach durch Ohrenzwicken zur Ordnung gerufen. Also ist sie wahrscheinlich doch eine Zeit bei ihrem Muttertier gewesen und hat Benimm gelernt. Das wäre nur gut für die Zeit nach der Angst.
Aus den Augenwinkeln erkennt man, das die Hündin in der Bewegung ständig Blickkontakt sucht, um ja nichts verkehrt zu machen. Renoa bringt also beste Voraussetzungen mit, um ein Prachtexemplar zu werden.
Und urplötzlich, aus einem Blickkontakt heraus, wird die Rute total geklemmt.
Worin mag die Ursache zu suchen sein? Eindeutig nicht beim Hund, also mache ich Fehler, nur welche? I don´t know it.
Also habe ich mir Fachliteratur besorgt, die dort anfängt, wo der Rütter aufhört.
Schon in der Einleitung steht sinngemäß Sie können die Angst eines sechs bis achtjährigen Hundes nur besiegen, wenn Sie fließend Hündisch beherrschen, also nicht nur die Körpersprache Ihres Hundes verstehen, sondern auch Ihren Körper so einsetzen können, dass der Hund dies eindeutig versteht. (woher weiß die Autorin nur, dass unsere Renoa sieben Jahre alt ist?)
Nun lernt mein Körper erst einmal Hündisch, bevor eine neue Etappe beginnt.
Die Versuche, ihr das Spielen beizubringen haben wir eingestellt und auf eine noch ferne Zukunft verschoben.
Da Renoa auf unsere Spielübungen gar nicht reagiert, hab ich meine grauen Zellen arg strapaziert, mit folgendem Ergebnis:
Spiel soll doch eine sinnvolle, lustige Beschäftigung ohne ernsthaften Hintergrund sein und Spaß machen. Spielen Kinder lustvoll, wenn sie unter dem Druck ständiger Angst stehen? Nein ! Wieso sollen dann Hunde Lust haben, das Spielen überhaupt erst zu erlernen, wenn sie permanente Angst spüren?
Unsere vordergründige, eigentliche einzige, Aufgabe in der nächsten Zeit ist und bleibt der kontinuierliche Abbau der Angst, bis
das Tierchen pure Lebenslust gewonnen hat.

PanTau


@sissismam: es gab schon filmreife Szenen, aber ich habe keine Dreherlaubnis bekommen.

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Kommentare (5)

finchen für den umgesetzten Hundeverstand. Vor meinen Augen läuft gerade ein Film ab. 'tschuldigung, ich muß einfach lachen.
Doch alles ist erlaubt, wenn es zum Erfolg führt - beim Hund. Ich lag auch schon auf dem Rasen und zwei Hunde buhlten um meine Bereitschaft zum Spielen. Und konsequent trampelten sie auf mich herum.
Da war das Eis gebrochen................
mit ganz spielerischen Grüßen
das Moni-Finchen
PanTau einige Vokabeln in Hundisch beherrsche ich schon. Ich kann auch schon "spielen" und "apportieren". Renoas Vorgängerin, ein Jagdhund, konnte nicht apportieren. Nu rate mal, was für ein Video sissismam sehen möchte. Wie der "Hund" Peter bei Frauchen apportiert. Wir scheuen uns nicht vor solchen Sachen
und der Hund hatte es schneller begriffen als die lachenden Nachbarn. Und jetzt geht es raus zum Spielen.

Liebe Grüße Peter.
PanTau knuddel wurde genehmigt. ich hab ihn eigenmächtig aufgeteilt, wir arbeiten ja als team. krauler wurde dankend abgenommen.
renoa beobachtet uns nach wie vor den ganzen tag, damit sie ja nichts verpasst.
wir können sie jetzt schon körperlich beschwichtigen, wenn sie zu aufgeregt wird.
sie lernt so schnell, dass wir heute wieder mit spielen anfangen.

lg peter.
finchen ...mit dem größten Vergnügen habe ich Deinen Bericht gelesen.
Du scheinst schon etwas "hundisch" in Deiner Bewegung gelernt zu haben! Mach einfach so weiter und bedränge sie nicht. Und außerdem, du kannst auch im Garten "alleine" spielen. Vielleicht findet sie es eines Tages annimierend und hilft Dir dabei den Ball oder sonstwas zu erwischen? Schön langsam und nicht alles auf einmal erwarten. Das wird schon, wenn sie keine Angst mehr fürchten muß.
Mit spielerischen Hundegrüßen
Dein Moni-Finchen
sissismam ..frohen mutes auf deinen blog gewartet
mein kommentar..einfach klasse!
hab gerade pippi ine augen.
was hat dieses arme wesen ein glück, dass ihr sie
genommen habt! wenn die zeit reif ist, wird sie schon
spielen!
man glaubt garnicht, wieviel ein hund aus der körperhaltung
lesen kann, wie gut sie beobachten und wenn sie leider nichts anderes erlebt haben, reagieren mit dem gedanken: der will was von mir.
ach peter...
wenn deine frau nix dagegen hat knuddel ich dich mal virtuell und einen bauchkrauler für deine frau!

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