Ein unvergessliches Gewitter (!!)



Der Himmel war verdunkelt, die Luft stand still, wie sie es immer tut vor einem großen Sturm. Es war, als würde der Himmel den Atem anhalten.

Wir standen unter der mächtigen Buche und du hattest deinen Arm um mich gelegt. Ich hatte nicht wirklich Angst, doch es war ein wunderbares Gefühl, dass du mich beschützen würdest, wenn es notwendig sein sollte.

Und plötzlich brach es los, dieses unvergessliche Gewitter. Blitze zuckten über den Himmel gefolgt von ohrenbetäubendem Donner. Ich schrie kurz auf und barg mein Gesicht an deiner Brust. Du hieltst mich fest und sprachst ruhig auf mich ein.

Nun öffneten sich auch die Schleusen des Himmels und die Wassermassen ergossen sich auf die Welt rund um uns.

„Wir müssen hier weg, irgendwohin, wo es trocken ist, du holst dir den Tod in diesem dünnen Sommerfetzchen!“

„Sommerfetzchen? Bist du verrückt, das ist ein Modellkleid von Armani, hat ein kleines Vermögen gekostet!“

„Ach du, bist Weib in jeder Lebenslage! Armani oder nicht, dessen ungeachtet ist es auch dünn. Siehst du da drüben den Heuschober? Dorthin laufen wir, wenn ich los sage!“

Zögerlich nur ließ ich von dir ab und blickte auf die gegenüberliegende Seite der viel zu großen Wiese. Ich wußte in diesem Moment, wir werden durch und durch naß sein. Ich merkte gar nicht, dass wir das sowieso schon waren, denn der Regen peitschte gewaltig auf uns nieder. Der Baum gab uns nicht wirklich Schutz.

Auf dein Kommando liefen wir los, ich verlor einen Schuh ohne es zu merken.

Atemlos kamen wir bei der Scheune an und ich flüchtete mich sofort wieder in deine Arme.
Du hattest einige Mühe den Riegel der Scheune zu öffnen und wir traten ein.
Rundum waren Stapel von Heuballen, eine Laterne hing an einem Pfosten und in die obere Etage führte eine Holzleiter. Eine umgedrehte Kiste stand darunter und auf ihr lag eine dicke Pferdedecke.

„Oh, wir sind wirklich total nass, komm ich zieh dir das Kleid aus, bevor du dich noch verkühlst.“

Mit einem Ruck hast du mir das Kleid über den Kopf gezogen und ich stand nun völlig nackt, nur bekleidet mit einem Schuh da und musste lachen.

Du zogst dich ebenfalls aus und warfst deine Hose und dein Hemd auf diese Kiste.

Das Wasser rann uns aus den Haaren über das Gesicht und wir versuchten die Haare zurück zu streifen.

„Mir ist kalt, was machen wir nun?“ Meine Stimme war kaum hörbar für mich.

Du öffnetest zwei der Heuballen und breitetest das Heu auf den Boden aus, die Pferdedecke war groß genug, und sofort sah es wie eine Liege aus.

„Komm, leg dich da hin, ich werde dich mit Heu zudecken und dich abrubbeln, und dann mache ich das an mir auch, da wird uns gleich warm werden!“

Ich legte mich gehorsam auf die Decke und du nahmst einige Heubündel und begannst damit meinen Körper abzureiben. Der Geruch des Heues wurde intensiver und stieg uns in die Nase.
Als ich halbwegs trocken war, bedecktest du meinen Körper mit Heu und begannst auch dich selbst abzureiben.
Als ich so da lag, bedeckt mit Heu und das Blut wieder zu pulsieren begann, merkte ich erst, dass dich das Abreiben meines Körpers erregt hatte. Ich konnte meine Blicke nicht mehr von dir lösen, sah wie sich deine Haut rötete, und die Wärme scheinbar auch in dich zurück kehrte.

Das Gewitter war inzwischen noch stärker geworden, man konnte denken, dass da draußen die Welt unterging.

„Komm her, wir wärmen uns gegenseitig, ist ja auch genug Heu vorhanden! Andere zahlen für Heubäder viel Geld, wir haben es heute kostenlos“, lockte ich. In diesem Moment kam ich mir wie Eva im Paradiese vor, mit dem berühmten Apfel in der Hand.

Plötzlich knisterte es im Raum. Es war hoffentlich kein Blitz eingeschlagen?

Wie du so vor mir standest gingst du plötzlich auf die Knie und deine Hand begann in meinem Haar das Heu zu entfernen.
„Hör auf, es ist nicht sehr Ziel führend, hier ist überall Heu, küß mich lieber.“

Unter dem Heu begann es warm und wärmer zu werden. Du hast ein wenig beiseite geschoben, mein Bäuchlein freigelegt und küsstest meinen Nabel. Es war eine sehr erotische Berührung und ließ mich zittern. Mit der anderen Hand suchtest du unter dem Heu meine Brüste und meine erregten Spitzen und strichst darüber.

Es wurde immer wärmer unter der Heudecke und ich bewegte meine Beine um sie etwas abzuschütteln.
Dein Körper schob sich langsam auf mich und das Heu begann zu stechen, doch es störte mich nicht wirklich, im Gegenteil es erregte mich.

„Oh, du riechst unglaublich animalisch, intensiv nach Natur und Ursprung!“ Du flüsterst es in mein Ohr während deine Zunge darin zärtlich rotierte.

Meine Hände suchten deinen Rücken, er war noch immer ein wenig feucht, doch deine Haut pulsierte und begann zu glühen.
Du schobst nun das gesamte Heu von meinem Körper, es kratzte fürchterlich, und doch erregte es mich.
Deine Lippen glitten wieder zu meinem Bäuchlein, glitten weiter, du suchtest die warme Höhle zwischen meinen Schenkeln. Hast du vorher gewusst, dass man auch in Heuschobern Perlen finden kann, Muscheln öffnen und Meereswogen spüren kann? Welle auf Welle?

Mit einem Schlage hörten wir das Gewitter nicht mehr, merkten nicht, dass das Heu von unserer provisorischen Bettstatt runter fiel. Die von Elektrizität geladene Luft, der Duft des Heues, unsere geflüsterten Worte erfüllten diese riesige Scheune. Es flüsterte rund um uns.
Die Minuten vergingen, wurden zu einer Ewigkeit und wir merkten es nicht, denn unsere Körper fanden sich in einem gemeinsamen Rhythmus, immer wieder.

Wir schliefen dann, wieder bedeckt mit Heu, auf der rauhen Pferdedecke liegend und eng umschlungen, ein. Der alles beherrschende Duft des Heues wirkte wie ein Betäubung.

Diese Erinnerung ist in mir wieder aufgestiegen, als ich mein teures Armini-Kleid aus der Putzerei holte und man mir sagte, dass es leider total verdorben ist. Besonders die Stifte von trockenem Stroh und irgendwelchen Gräsern hätten sich in einigen Stellen hinein gebohrt und den Stoff verletzt.
Ich werde es aber trotzdem nicht wegwerfen, sondern es aufheben und immer wieder darin mein Gesicht vergraben, den Duft von Heu, Natur und Sinnlichkeit wieder in mich aufnehmen.




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