EINE HEILIGE ZEIT

Die Vorfreude sollte für Jung und Alt groß sein auf's Fest.
Ist sie das wirklich für alle Menschen, auch für solche, die
alleine leben, weder Familie noch Freunde haben?

Für die meisten dieser Menschen ist es eine traurige Zeit,
noch trauriger als sonst schon.
Aber da könnte man abhelfen, indem man diese Leute über
die Festtage zu sich nach Hause einlädt, um ihnen ein paar
frohe und glückliche Tage zu schenken.

Nur zu Hause könnte es Probleme geben, da nicht jedes
Familienmitglied mit solch einer Einladung einverstanden wäre.
Was tut man da?

Den Familienfrieden gefährden und sich trotzdem durchsetzen?
Es ist ein zweischneidiges Schwert.
Aber die eigene Seele findet keinen Frieden, sollte man dieses
Geschenk einsamen Menschen verweigern. Das Gewissen
klopft an und meldet sich. Ich weiß, wovon ich spreche.

Ja, was tut man, um den Frieden in der eigenen Familie über
das Fest zu retten bzw. zu sichern?
Dieser wird sowieso schon genug strapaziert an solchen Tagen,
denn da ist immer gleich eine Menge Sprengstoff vorhanden.

Weihnachten ist doch das Fest der Liebe und des Friedens. Ein Kind,
der Heiland wurde uns geboren, der Erlöser der Welt, heißt es.

Nur in heutiger Zeit zählen leider oft nur andere Werte, "Geschenke,
die unterm Weihnachtsbaum" liegen. Alles andere ist für viele
Menschen gänzlich unwichtig geworden. Ich finde das sehr traurig.
Die Christmette wird von vielen Menschen auch nicht mehr besucht,
kein Interesse. Man will nicht mehr wissen, wie feierlich und schön,
das früher in der Kindheit war. Man ist in einer Prozession durch die
Kirche gezogen, der Pfarrer trug das Christkind auf dem Arm, das dann
in die Grippe gelegt wurde.  Gesungen hat man unter anderem,
"Stille Nacht, heilige Nacht"  etc. Es war einfach nur herrlich.
Aber heute gibt es ja den Weihnachtsmann, welches Kind braucht
denn überhaupt noch ein Christkind?
Viele kennen es gar nicht mehr, haben noch nie von ihm gehört.
Ich finde das alles sehr traurig!

"Je heiligr d Zeit, desdo deiflischr d Leid" sagt man im Schwabenland.
Je heiliger die Zeit, desto teuflischer die Leute.
Ich glaube, da ist etwas daran!
Ich hoffe, es bleibt nicht nur bei diesen Gedanken, nein handeln sollte
die Devise sein !

Einen schönen 1. Advent wünscht

Uscha
Dezember 2018


 


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Kommentare (6)

HeCaro

Liebe Uscha,
in Bayern sagt man der Advent ist die stade  (stille) Zeit.
Gemeint ist die Einkehr und die Besinnung auf die Bedeutung von Weihnachten
Es ist die Zeit der Erwartung auf die Geburt des Erlösers und all die Spielereien wie
Adventskalender oder Adventskranz dienen nur dazu die Zeit bis zur Ankunft zu verkürzen.

Ich finde es auch schade, dass heute so viele Meschen nicht mehr wissen, was an Weihnachten
gefeiert wird. Z.B. das Wort X-Mas ist bezeichnend.  Christus kommt gar nicht mehr vor.

Ich wünsche Dir eine schöne, besinnliche Adventstzeit.

Liebe Grüße
Carola

Anabell23

Liebe Carola,

unsere Denkweise über dieses Thema ist sicher dieselbe.

Es ist vielen Menschen das Wichtigste verloren gegangen, nämlich
daran zu denken, was in dieser Heiligen Nacht  geschieht. Das finde ich sehr schade.
Auf der anderen Seite muß man aber sagen, Jedem das Seine und Jeder
kann leben wie er will.

Das Wörtchen "stad"  sei stad, sagt man auch in München, kenne ich
auch nur zu gut, denn ich habe schon 10 Jahre in dieser schönen Stadt
gelebt.
Ich wünsche Dir ebenfalls eine schöne und besinnliche Adventszeit und
grüße Dich ganz herzlich

Uscha
 

lillii

liebe Uscha

ich habe lange überlegt, was ich dazu schreiben soll.

Kann eine Zeit heilig sein?
Das Wort "Heilig", im Duden als sakral benannt, bezeichnet etwas Besonderes, Verehrungswürdiges und stammt wohl vom  Heil ab, was sich auch noch in heil „ganz“ wiederfindet. heil sein, ganz sein.
In der Umgangssprache ist heilig im Zusammenhang mit Religion ein Begriff, mit der Bedeutung des Göttlichen, Vollkommenen.
Vor allem die Zeit vorm Christfest, nicht mal die vor anderen Hochfesten, wird vom "christlichen Standpunkt" aus als heilig bezeichnet.
Doch ist sie es wirklich?
der ganze Trubel drumrum ist sicherlich nicht heilig.

Nun zu Deiner Idee, jemandem mit einer Einladung zum Fest eine Freude zu bereiten, wirft für mich die Frage auf, wie soll es organisiert werden?
Ob  der Eingeladene sich wirklich "wohl" fühlt im Familienkreis?
Ich kann es mir nicht denken, er ist nach wie vor in gewissem Grade ausgegrenzt, er muss ja wieder zurück und das weiß er, er ist Almosenempfänger und das Gefühl wird er haben.

Ich müsste schon jemanden gut kennen, den ich zu mir einladen würde, es wäre ja auch nur eine Beruhigung für meinen Gewissen und dem Eingeladenen würde es auf Dauer auch nicht helfen.

Da kann ich besser eine caritative Einrichtung unterstützen, denn die versuchen, besonders an solchen Tagen, den Bedürftigen etwas Weihnacht zu vermitteln.
Dort erleben sie Gemeinschaft,
so sehe ich das, ich habe mich etwas in die Situation eines Obdachlosen hinein versetzt.

Anders ist es mit alleinstehenden Personen, doch auch die müsste man kennen, denn eine Einladung, nur zur Weihnacht?,
möchte ich nicht in der Situation.

Du?

adventliche Grüße von Luzie




 

Anabell23

Liebe Luzie,


ich danke Dir ganz herzlich für Dein Feedback und ich habe
nicht zu träumen gewagt, daß sich jemand so mit meiner
Meinung auseinander setzt.

Wenn ich das Wort "heilig" so wie im Duden definiert anschaue,
dann trifft es sicher auf meinen Text nicht zu.
Und der ganze Trubel drumherum, ist sicher alles andere als
heilig. Es ist Kommerz, Geschäfte machen, einkaufen. Vergnügen,
feiern, etc.
Ich sprach oder meinte vielmehr, "eine besinnliche, magische Zeit"
in der man vielleicht mehr in sich bzw. nach innen gehen und
schauen sollte. Das wäre vielleicht passender ausgedrückt gewesen.

Was die Einladung zum Fest anlangt, ganz besonders zum Hl.
Abend oder der Hl. Nacht, -was es für mich schon bedeutet-
da hatte ich hauptsächlich an Leute gedacht, die man schon
kennt und umgekehrt, die alleine sind.
Solche Menschen, die ungefähr gleich denken wie man selbst, sei es
auch an einen gemeinsamen Kirchgang in die Christmette etc.
Leuten, die sich von der Kirche abgewandt haben, kann ich nicht
zumuten, mit mir bzw. uns zur Kirche zu gehen.
Man muß sich schon wohlfühlen, Gastgeber und Gäste, sonst macht
das Ganze keinen Sinn. 

Ich glaube auch nicht, daß ein Obdachloser sich in einem fremden
Haus unter fremden Menschen, selbst über Weihnachten geborgen
fühlen könnte.Er würde sich sicher hier nur als Almosenempfänger
vorkommen und das würde niemand befriedigen.
Da bin ich ebenfalls der Meinung, daß hier caritative Einrichtungen
besser geeignet sind, Bedürftige gerade an solchen Tagen zu unterstützen,
sie aufzunehmen, um ihnen ein bisschen Weihnacht in der Gemeinschaft
zu vermitteln.
Ja, nicht überall kann man helfen; aber bei besonders dringenden Projekten
schon. Ich habe mir das vor Jahren schon zum Ziel gesetzt und helfe, so
gut ich eben kann.

Du liebe Luzie hast meine Hochachtung, nicht zuletzt deshalb, da Du Dich
so mit diesem Thema und meinem Schrieb auseinander gesetzt hast.
Ich halte Dich für eine große Künstlerin, sei es beim Verse- und Gedichte
schreiben oder Malen.

Ich wünsche Dir ebenfalls noch eine schöne Adventszeit und

liebe Grüße
Uscha

Syrdal


Liebe Uscha,
wie so viele Dinge sind auch ehrliche Empathie und Mitmenschlichkeit verloren gegangen. Man kann nur versuchen, selbst das zu tun, was einem noch möglich ist. Doch aber heißt ein Spruch: Das Wenige, was du tust, ist viel!
 
Einen lieben Gruß zum Advent sendet Dir
Syrdal

Anabell23

Lieber Syrdal,

Du hast so Recht. Es ist so viel Mitmenschlichkeit und Empathie verloren gegangen. Viele Menschen denken überhaupt nur noch an sich.
Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit sollte es schon ein bisschen anders  sein.
Ja, ich finde, man selber beschenkt sich doch ebenfalls, wenn man anderen Menschen helfen darf. Wie heißt es doch so schön:
"Geben ist seliger als Nehmen". Da ist etwas Wahres daran.

Ich danke Dir sehr für Deine Zeilen und sende Dir ebenfalls

liebe Grüße zum Advent
Uscha


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