Eine Hundegeschichte für Pan Tau..........


die Geschichte fängt damit an, daß ein Tierheim in Münster/NRW eine "alten Griechen" im Angebot hatte............
Ein Großer, ein Wachhund sozusagen, der für den Besitz meiner Schwester als Wachhund dienen könnte.
Weit gefehlt............ein Angsthase der besonderen Klasse.
Aber besonders hübsch in der Fellfärbung, einem Collie ähnlich.
Nur über die Türschwelle mußte er getragen werden...........psst, es war ein Rüde.
Ich war dort im Urlaub, meine Schwester tagsüber im Schuldienst und somit mußte ich den Hund, einen Straßenköter aus Griechenland an einen festen Wohnsitz zu gewöhnen.
Geschätzte 8 Jahre alt, ohne Disziplin und festen Schlaf-und Futterplatz.
Geschlossene Räume nur als Zwinger im Tierheim bekannt - also: Ausbruchsgefahr.
Täglich ging ich mit meinem Frühstück auf die Terrasse raus - der Hund war an einer langen Leine dran und legte sich so weit er konnte, von mir weg. Irgendwann hatte die Nase die Oberhand und er schlich sich langsam ran. Wie zufällig fiel mir etwas runter und er fing zu robben an.
Mit meinem Teller ging ich langsam ums Haus, noch immer die endlose Leine in der Hand. Er ging verdeckt/versteckt hinter mir her.
Nach 2 Tagen ließ ich die Leine einfach fallen - er verfolgte meiner Spur.
Jetzt mußte nur noch das Manöver "ins Haus" gelingen.
Wir gaben ihm einen Namen: Lobo, sollte er heißen. Den ganzen Tag murmelte ich Lobo, wenn ich mit ihm sprach, und drehte mich sofort von ihm weg. Es dauerte Tage bis er verstand, daß er damit angesprochen war.
Noch mit ganz langer Leine nahm ich ihn mit in den Pferdestall. War wohl sein erstes Pferd, das er sah, er stellte die Nackenhaare auf. Ich sagte "Lobo" und er war wieder ruhig und entspannt.
Ich öffnete die Box, ging rein, mistete aus und gab neues Futter rein.
Aus den Augenwinkeln hatte ich den Hund im Blick. Das war neu und spannend.......ganz aufrecht saß er da und beobachtete das Geschehen und zeigte keine Fluchtgedanken.
Wie selbstverständlich ging ich mit der Schubkarre aus dem Stall, sagte ganz leise "Lobo" und fuhr zum Pferdeäppelhaufen draußen auf der Weide.
Gespannt lief er mit.
Nur umdrehen durfte ich mich nicht - dann verschwand er sofort im Gebüsch. OK, das hatte ich kapiert - ich kümmerte mich nicht mehr um ihn.
Goß die Blumen,räumte auf und war ständig unterwegs.
Inzwischen lag der Hund an einem Platz, an dem er die Übersicht behielt.
Unter der großen Kastanie......
Ein Platz, an dem er die Einfahrt sah, den Pferdestall, die Weiden und auch die Terrasse.
Nach 4 Tagen traute ich mich den Versuch zu machen, die lange blaue Leine zu entfernen. Jetzt waren meine Augen wieder auf Beobachtung geschaltet. Er schaute mich an, als ob er lächeln wollte, drehte sich um und war weg.
Es half kein Loboruf, kein Freßnapfklappern, es half nichts - er war weg.
Es wurde dunkel - mit Taschenlampe ging ich an der Straße suchend spazieren - leise Lobo murmelnd - und nichts geschah.
Verzweifelt öffnete ich das quietschende Gartentor....und freudig kam mir ein großer Lobo-Hund entgegen gesprungen......war ich froh!!
Der Bursche hat mich glatt verarscht.
Von da an, waren wir die dicksten Freunde und sind es heute noch.
Der "alte Grieche" mit "Versteckenspielen"...... ist ein beliebtes Spiel geworden - das Leih-Frauchen hat's kapiert.
Lobo macht nicht Wau eher Miau, denn er lebt mit Kater Fielmann zusammen.
Also dann Miau-Wau
das Moni-Finchen



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Kommentare (3)

PanTau jetzt kommt aber ne ganze Packung hinter die Ohren zurück.
Egal woher der Hund kommt, ob von der Straße oder aus der Gosse, er kann immer nur das sein, was die Kreatur Mensch aus ihm gemacht hat.
Und deswegen ist er kein Köter, sondern ein Hund.
Hier hast Du eine meiner empfindlichsten Stellen getroffen. Bisher habe ich das Schimpfwort nur von der Tastatur eines sicher vergrämten und vereinsamten alten Hutzelweibchens gelesen.
Und dann ist die Geschichte auch noch mir gewidmet. Warum eigentlich?

Es ist zwar eine nette Geschichte, die zeigt, wie schlau Hunde sein können, hat aber mit meiner Situation nichts, aber auch gar nichts vergleichbares zu bieten.

Straßenhunde sind immer sozialisiert, meist sogar sehr gut, Straßenhunde kennen das Leben und mußten sich durchsetzen, um überleben zu können. Dabei können sie durchaus ängstlich sein, aber sie sind niemals Angsthunde.

Die Rena ist nicht sozialisiert und kennt das Leben nicht. Sie kennt nur Angst.
Es ist hinreichend bekannt, dass Tiere aus einer ANIMAL-HORTING-HALTUNG die Angst bereits mit der Muttermilch
eingeflöst bekommen und niemals mit den gleichen Methoden wie lediglich verängstigte Hunde erzogen werden können
und wenn mit Druck gearbeitet werden soll erreicht man nur das Gegenteil.

Druck bei der Arbeit mit Hunden ist übrigens nur ein übrig gebliebenes Relikt aus der Zeit der altdeutschen Gewalterziehung.

Ansonsten halte ich mich an den Text von
[left][/left] "ProK - Tierschutz mit Köpfchen" zum Thema Zeit bei der Arbeit mit Angsthunden.
Zitat: Lassen Sie sich dabei nicht beirren von Außenstehenden, die vielleicht meinen, es besser wissen zu müssen.

Welche Sprache meine Hündin spricht weiß ich nicht, ich hab sie noch nicht gehört, deshalb nur ganz einfach

lg Pantau.
Traute So ist das erst lernste von ihm, dann er von dir dann dann sehen wir, was draus geworden ist. Ein Pärchen das nicht viel Worte machen muss.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie sich die Tiere anpassen können.
Hier sind viele die einen Hund haben, und keine Mensch gleicht auch nur dem anderen Menschen und kaum ein Hund einem anderen und doch, haben alle einen Faden Gefunden und sich aneinander angepasst.
Ein schöne Erinnerung.
Mit herzlichen Grüßen,#
Traute
sissismam wiedermal eine schöne geschichte, liebes finchen

hmm...das lobo dich vera... hat, von wem hat er das wohl??
drück dich

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