Eine Reise nach Afrika

Autor: ehemaliges Mitglied



Zusammen mit unserem Kassenwart die erste Vereinsreise nach Gambia.

Am 10.11.2006 sind der Kassenwart und ich nach Gambia geflogen um einen Einblick in die Situation zu bekommen, die im Moment in Gambia herrscht. Nach 7 Stunden sind wir in Yundum International Airport gelandet und sind von einer Bekannten abgeholt worden.
Nachdem wir uns ein wenig akklimatisiert haben, sind wir dann los und haben uns beim ASB vorgestellt und dort die Aussage bekommen, unser Projekt noch einmal zu überdenken und es umzuarbeiten, da es so wohl eher nicht zu realisieren sein soll. Ziemlich desillusioniert habe ich mich dann erst einmal in meine eigenen Gedanken zurückgezogen und versucht diesen Rückschlag zu verdauen. Jeder erzählt uns etwas anderes und will natürlich recht haben. Es ist schwierig sich nicht von diesen Aussagen durcheinander bringen zu lassen, aber bei mir hat das nicht funktioniert, denn ich bin seitdem durcheinander gewesen und wusste im Moment gar nicht was ich machen soll. (wahrscheinlich keine besonders gute Vorraussetzung für einen 1. Vorstand !)
Zu vielen anderen Dingen ( Gespräche mit gambischen Regierungsbeamten kam es dann gar nicht mehr, weil wir doch ziemlich verunsichert gewesen waren und eben die ganze Situation überdenken wollten)
Doch so sah es im Moment aus und ich wusste auch nicht wie lange dieser Zustand noch anhalten wird.
Zu all dem kam dann ja auch noch unsere Finanzknappheit und wir hatten alle Hände voll zu tun, um diesen Zustand ein wenig zu mildern, indem wir mitgebrachte Dinge an den Mann zu bringen versuchten. Doch auch dies ist in einem so armen Land wie Gambia nicht immer einfach. Schließlich gelang es uns dann doch noch eine Spiegelreflexkamera an eine örtliche Zeitung zu verkaufen- drei Tage hat dies in Anspruch genommen- und wir konnten unsere Rechnung auf dem Campingplatz bezahlen. Wie es aber immer so ist, kam dann am letzten Tag noch jemand vorbei, dessen Laptop nicht mehr so wollte wie es sich der Besitzer vorgestellt hat. Also haben wir uns noch ein wenig Geld dazu verdienen können, indem wir dafür sorgten, das der Laptop wieder das tat was er eigentlich tun sollte.
Und wegen all dieser Schwierigkeiten haben wir uns dann auch noch gestritten, was aber in Afrika zwischen Toubabs durchaus nicht ungewöhnlich ist. Man wird eben ziemlich krass mit seinem eigenen Egoismus konfrontiert und wenn man nicht zusammenhält und nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist, gibt es meistens Schwierigkeiten. Afrika ist eben ganz anders als der Rest der Welt und man muss schon eine ziemlich ausgeglichene Persönlichkeit sein um dort einigermaßen vernünftig leben zu können, sonst rutscht man ziemlich schnell ab.

Jetzt, nachdem ich wieder zu Hause angekommen bin, sieht die Sachlage schon wieder ein wenig anders aus und ich gedenke mich nicht von all den sich widersprechenden Aussagen von meiner Idee abbringen zu lassen. Ich habe wieder angefangen an unserer Home Page zu arbeiten, einige Begriffe abgeändert, denn die Damen vom ASB haben mir den Unterschied von Entwicklungshilfe und Humanitärer Hilfe verdeutlicht. Wir wollen mit unserem Verein keine Humanitäre Hilfe leisten, denn diese bezieht sich immer nur auf einen kurzen bestimmten Zeitpunkt und ist bei Naturkatastrophen angebracht, also bei Hungersnöten oder ähnlichem.


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