Ente Lillys Erlebnis mit Herrn Frost



Lilly ist inzwischen fast schon eine erwachsene Ente, aber immer noch sehr neugierig. Erst heute morgen ist ihr was ganz Komisches passiert.
Sie steckt ihren Schnabel zur Stalltür raus und da beißt und zwickt sie jemand.Es ist aber keiner zu sehen. „Aua, aua! Was soll denn das, wer bist du, zeig dich mal oder bist du zu feige?“ Der Schnabel von Lilly tut nicht nur weh, sondern ist auch eisig kalt. Schnell zieht sie ihn aus der Tür zurück und versucht ihn zu wärmen. „Blödmann, Blödmann!“ schimpft sie immer wieder. Aufgeregt schnattert sie zum Stallfenster, wo man sich wie in einem Spiegel sehen kann. Mit ihrem Flügel streicht sie immer wieder über ihren roten Schnabel. Dicke Tränen rollen aus ihren großen Entenaugen.
„ Muuutti, Muuuutti, du weißt doch immer alles, guck mal, wie ich aussehe, mein Schnabel ist ganz rot und tut richtig doll weh, weißt du wer so was macht?“ erzählt sie und weint dabei. „Sind das Wintergeister?“
fragt sie ihre Mutti.
„ Ach ja, Lilly, komm unter meinen Flügel, hier ist es schön warm und hör mir zu.“ tröstet die Entenmutti ihr Kind.
„Das ist der Frost, der beißt und zwickt manchmal so. Er hat richtigen Spaß daran in eine Nase oder einen Schnabel zu zwicken. Weil unser Schnabel so schön breit ist, macht ihm das Beißen bei uns besonders viel Freude.
Mich hat er auch schon gebissen.“
„Hm!“ überlegt Lilly, „Und warum macht der das, kann er uns nicht leiden?“
„Genau weiß ich das auch nicht, aber vielleicht sollen wir uns einfach nur wärmer anziehen, damit wir keinen Schnupfen bekommen.
Laß uns zu Bello gehen, denn ein Hofhund ist schlauer als eine Ente.“
Plötzlich kracht es ungewöhnlich laut an die Stalltür. Alle Enten flattern aufgeregt in die hinterste Ecke vom Stall, denn vielleicht ist das ja dieser blöde, komische Herr Frost. Nein, es ist Gustav, das kleine Ferkel.
Er humpelt in den Stall und ist völlig durcheinander und erzählt, was ihm
passiert ist. Er holt tief Luft und faßt sich immer wieder an seinen kleinen Po. „ Ich wollte ganz gemütlich zu euch kommen und bin dabei über einen glatten Spiegel gelaufen, der mal die große Hofpfütze gewesen ist.
Irgend jemand hat das Wasser geklaut und es in einen Spiegel verwandelt.
Ich weiß nicht, wer macht nur so was,ohne Bescheid zu sagen.“, fragt Gustav die Enten. „Das macht der Herr Frost, mir hat er in den Schnabel gebissen, schau mal, er ist immer noch ganz rot.“ „Ich kenne diesen Herrn Frost auch nicht und wir haben uns auch nicht gezankt. Er macht so was einfach aus Spaß.“ empört sich Lilly.
„Wir wollen Bello fragen, der vielleicht weiß er ja was und kann uns helfen. Komm’ste mit?“ fragen sie das Ferkel. „ Ja klar, aber nicht so schnell, mir tut alles weh.
Bello ist nicht zu sehen. Er liegt in seiner Hütte und schnarcht. Durch lautes Rufen locken sie ihn heraus. Sofort schnattern alle durcheinander.
„Hej, was ist denn los, was ist passiert, ich verstehe doch nichts.“
knurrt er die kleine Meute an.
„Sag mal, kennst du Herrn Frost, weißt du, warum er Enten in den Schnabel beißt und Ferkel auf Pfützen ausrutschen läßt.“
„Buuuuh, Buuuuh“ schüttelt er sich. „Nein, ich kenne diesen Herrn nicht und
warum er so böse ist, weiß ich auch nicht. Aber bei mir hat er das Wasser in meiner Schüssel in Eis verwandelt. Ich bin richtig sauer auf diesen Herrn Frost,denn ich kann nun nichts mehr trinken. Es muß ein Wintergeist sein, denn Geister sind oft böse und zeigen sich nicht.“
Wir denken nun gemeinsam nach, was zu tun ist. Alles ist still, damit wir nachdenken können. Von weitem schaut Kater Mauz zu und schleicht sich
lautlos heran. Schließlich fragt er dann doch:„Kann ich helfen?“
„Ja, hast du schon mal diesen Herrn Frost, diesen Wintergeist gesehen?“
wird der Kater von Bello gefragt. „Nein, aber wir suchen ihn einfach, irgendwie muß man ihn doch erkennen, auch wenn er nicht zu sehen ist.“ Entscheidet der Kater. Gemeinsam begeben sie sich auf die Spurensuche. Schließlich stehen sie vor dem Dorfteich und staunen, es ist kein Wasser da. Der Teich sieht aus wie die große Hofpfütze und die Wasserschüssel von Bello. Dieser Frost hat auch den Dorfteich verwandelt.
Er hat ihm ein Kleid aus Eis geschenkt. Da fällt mir ein, sagt Lilly aufgeregt: „Mit diesem Kleid werden die Fische und Frösche geschützt, damit sie nicht erfrieren, wenn es so kalt ist.“ Der Frosch hat mir das mal erzählt. „So, so das ist ja sehr nett von ihm, aber uns beißt er und ich will wissen, warum er das macht.“ Knurrt Bello ungeduldig. Keine Antwort, denn niemand weiß es. Traurig sitzen alle wieder da und überlegen wieder.
Da kommen aus den Wolken plötzlich wunderschöne große weiße Sterne herunter.
Sie sind kalt und naß und setzen sich auf den Schnabel von Lilly und den anderen Enten, auf den Rücken von Gustav und bei Bello und dem Kater Mauz
haben sie sich einfach so auf das Fell gesetzt.
Ob Herr Frost uns wohl diesen Gruß schickt, damit wir nicht ehr so böse auf ihn sind? überlegen die Tiere nun.
„Klar, klar, das hat Herr Frost gemacht, er hat diese weißen Sterne, die man Schneeflocken nennt auf die Reise zu euch geschickt."
antwortet ein großer schwarzer Vogel, der schon die ganze Zeit die Gruppe vom Bauernhof beobachtet hat. „Wer bist du denn, willst du uns auch beißen?“ fragt Lilly.„Nein, das mache ich nicht, mir schmecken Walnüsse am besten und kein Entenschnabel. Ich bin eine Krähe und meine Freunde nennen mich Emil.“ Vergnügt fordert er uns auf: "Laßt uns einen großen Schneemann
bauen, der bekommt dann eine große Möhrennase, wo der Herr Frost dann hineinbeißen kann. Ein Schneemann merkt das nicht, dem tut es nicht weh.
Sofort machen sich alle ans Werk, sie schwitzen jetzt sogar, finden auch schnell eine große Möhre für den Schneemann. Er sieht richtig toll aus und
lächelt sogar. Sie freuen sich, weil sie Herrn Frost überlistet haben und die Krähe Emil ihnen diesen Trick verraten hat.



Viel Freude beim Lesen
Wünscht velo79

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Kommentare (5)

bellablock Ich musste sehr schmunzeln über diese liebe Geschichte von der Ente Lilly und konnte alles gut nachvollziehen, da es heute bei mir auch noch sehr kalt ist und ich mein Näschen lieber nicht ins Freie strecke.

Liebe Grüße
Doris
nnamttor44 den Frost in einen bissigen Herrn zu verwandeln! Manchmal habe ich den Eindruck, dass Max schon über diese Märchenweise schon fast hinweg ist, denn seine Argumente kommen oft schon recht schlüssig und verblüffend ...

Danke für die hübsche Kindergeschichte
mit liebem Gruß
Uschi
velo79 Vielen Dank für die netten und mitfühlenden Kommentare
meiner Ente Lilly.
Mal sehen, wann ich ein neues Erlebnis mit ihr entdecken
kann und es dann aufschreibe.

Habt eine schöne Woche
und liebe Grüße eure velo79/Hanni
lillii deine Geschichte, habe richtig gut zugehört und da ich fast so wie Lilly heiße, muss ich aufpassen, das dieser Wintergeist mir nicht in die Nase beißt. Zu meinem Glück ist sie nicht so lang wie Lillys Entenschnabel und ich verstecke sie auch immer gut in meinen, um den Hals gebundenen Schal, wenn ich die Nase nach draußen stecke.

Danke und lieben Gruß
lillii
Komet wieder gibt es eine schöne und interessante Fortsetzung von deiner Ente Lilly. Und Lilly wird nun langsam erwachsen und lernt die guten und schlechten Seiten im Leben kennen.
Na.....da muß ich doch gestehen, dass Väterchen Frost auch mir manchmal in die Nase zwickt.
Bald wird Lilly wieder in ihrem Teich planschen können.


Grüße an den Bauernhof.....Komet

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